Ein frischer Wind

Kurz nach Abschluss der Geberkonferenz im Rahmen des zweiten Nationalen Entwicklungsplans, für den die Regierung 8,5 Milliarden Namibia-Dollar von ausländischen Förderern und Gönnern benötigt, hat Premierminister Theo-Ben Gurirab vor der Swapo-Parteispitze deutlich gemacht, dass Namibia ohne Entwicklungspartner niemals "das Singapur Afrikas werden kann."

Auch Außenminister Hidipo Hamutenya versucht durch seine"ökonomische Diplomatie" im Ausland Investoren und Geldgeber auf Namibia aufmerksam zu machen.


Im Kern propagieren beide Politiker einen weltoffenen, realistischen und vor allem proaktiven Ansatz, die Entwicklungshürden Namibias zu nehmen.


Beide wissen, dass das Land nicht den Hauch einer Chance hat, aus eigener Kraft den Anschluss an die Globalisierung zu finden und sie sind auch nicht zu stolz, dies offen zuzugeben. Sie setzen auf Kooperation statt Konfrontation und geben damit eindeutig das Signal, dass sie nicht gewillt sind, das Schicksal Namibias an populistisch motivierten Experimenten festzumachen, wie es beispielsweise in Simbabwe der Fall ist.


Stand das Jahr 2002 ganz im Zeichen kontroverser politischer Aussagen der Swapo-Parteispitze, allen voran Präsident Nujoma, scheinen die Machthaber in diesem Jahr, bislang zumindest, auf wirtschaftlich bedingten Pragmatismus zu setzen. Ob dieses nun direkt mit der oben erwähnten Bittstellung für ausländische Unterstützung zusammenhängt, oder damit, dass das Gespann Gurirab/Hamutenya in der Tat eine ideologische Kurskorrektur vornimmt, wird die Zukunft zeigen.


Erfreulich ist jedoch, dass sich der Premier nicht scheut, in gewissen Kreisen liebgewonnene Feindbilder, zum Beispiel das des imperialistischen (weißen) Kapitalisten, zu zerschlagen.


Gurirab geht soweit, die Fremdenfeindlichkeit als "Desaster" zu brandmarken. Damit erteilt er zwangsläufig eine Absage an übereifrige Gewerkschaftler und Swapo-Mitglieder, die sich durch möglichst militante Rhetorik Pluspunkte bei der Parteispitze ergattern wollen. Dies unterstützt auch das unerschrockene Anliegen einer weiteren Swapo-Institution, Bischof Zephania Kameeta, dem Rassismus, Stammesdenken und der Korruption in Namibia den Garaus zu machen.


Sollte sich durch die Initiative dieser Realpolitiker ein frischer Wind in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bemerkbar machen, können die Segel auf Kurs Fortschritt und Entwicklung gesetzt werden und möglicherweise auch Gurirabs Traumhafen Singapur angesteuert werden.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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