Ein Betrug an der Nation
Namibias Staatsdiener haben am Donnerstag vor Ostern ab 10 Uhr frei bekommen - wie so oft vor Feiertagen oder langen Wochenenden. Im Privatsektor sagt dann so mancher. „Ich mache irgendwas verkehrt.“ Nein, niemand, der an einem Arbeitstag arbeitet, macht etwas falsch. Die Personalpolitik der Regierung ist indes Betrug an der Nation und eine absolute Schande.
Nicht nur, dass der Staatsapparat seit der Unabhängigkeit ohne Bedarf extrem aufgebläht wurde, sondern die Staatsdiener bekommen großzüge Gehaltserhöhungen, so dass unsere Personalkosten inzwischen 49% der Staatsausgaben betragen, womit Namibia an 4. Stelle in der Welt steht. Damit nicht genug: Auf der Wunschliste der Regierung stehen noch mehr Posten; wenn unsere Finanzen nicht limitiert wären, hätten wir gut 178000 statt 100000 Staatsdiener. In diesem Kontext ist das Argument, das Präsident Geingob bemüht, wenn er den aufgeblähten Staatsdienst mit dem Versöhnungsgedanken begründet, eine absolute Irreführung. Man habe damals keinen weißen Mitarbeiter entlassen wollen, deshalb beschäftige man nun doppelt so viele Staatsdiener, argumentiert Geingob. Davon abgesehen, dass viele weiße Staatsdiener den Job gewechselt haben, weil sie sich teils herausgedrängt fühlten, dürften nahezu alle weißen Namibier, die 1990 im Staatsdienst waren, inzwischen im Ruhestand sein - außer denjenigen, die damals jünger als 33 waren. Außerdem: Will uns Herr Geingob weis machen, dass es 1990 rund 50000 Staatsdiener gab?
Viele Minister verlangen von Staatsdienern mehr Effizienz. Alles Sonntagsreden! In Wahrheit geben sie ihnen mehr Geld und lassen sie weniger arbeiten. So schaufeln wir unser eigenes Grab.
Stefan Fischer
Nicht nur, dass der Staatsapparat seit der Unabhängigkeit ohne Bedarf extrem aufgebläht wurde, sondern die Staatsdiener bekommen großzüge Gehaltserhöhungen, so dass unsere Personalkosten inzwischen 49% der Staatsausgaben betragen, womit Namibia an 4. Stelle in der Welt steht. Damit nicht genug: Auf der Wunschliste der Regierung stehen noch mehr Posten; wenn unsere Finanzen nicht limitiert wären, hätten wir gut 178000 statt 100000 Staatsdiener. In diesem Kontext ist das Argument, das Präsident Geingob bemüht, wenn er den aufgeblähten Staatsdienst mit dem Versöhnungsgedanken begründet, eine absolute Irreführung. Man habe damals keinen weißen Mitarbeiter entlassen wollen, deshalb beschäftige man nun doppelt so viele Staatsdiener, argumentiert Geingob. Davon abgesehen, dass viele weiße Staatsdiener den Job gewechselt haben, weil sie sich teils herausgedrängt fühlten, dürften nahezu alle weißen Namibier, die 1990 im Staatsdienst waren, inzwischen im Ruhestand sein - außer denjenigen, die damals jünger als 33 waren. Außerdem: Will uns Herr Geingob weis machen, dass es 1990 rund 50000 Staatsdiener gab?
Viele Minister verlangen von Staatsdienern mehr Effizienz. Alles Sonntagsreden! In Wahrheit geben sie ihnen mehr Geld und lassen sie weniger arbeiten. So schaufeln wir unser eigenes Grab.
Stefan Fischer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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