Eigentumsverhältnisse ein Dorn im Auge
Sektor öffnen: Minister Kandjoze verurteilt Dominanz „weißer Männer“ im Bergbau
Von Clemens von Alten, Windhoek
Vor Bergbauverbänden aus diversen Teilen Afrikas prangerte gestern der namibische Ressortminister Obeth Kandjoze die ungerechten Eigentumsverhältnisse in der Wirtschaft – speziell der Rohstoffindustrie – an: „Wenn man die Entscheidungsgremien der Bergbaufirmen anschaut, dann ist auffallend, dass Männer, vor allem weiße Herren, deutlich in der Mehrheit sind“, sagte Namibias Minister für Bergbau und Energie gestern in Windhoek. Anlass der Rede war das Symposium der Afrikanischen Union (AU) für Bergbaukammern und Rohstoffverbände des Kontinents, zu dem die hiesige Bergbaukammer eingeladen hatte. „Nach fast drei Jahrzehnten Unabhängigkeit haben wir immer noch keine wesentliche Veränderung bei den Eigentumsverhältnissen gesehen“, so Kandjoze.
Das dreitägige Treffen, zu dem Vertreter aus bspw. Mali und Uganda angereist sind, diene dazu, die „Bergbauvision Afrikas (African Mining Vision, AMV)“ der AU dem Privatsektor des Kontinents näherzubringen. „In einigen Staaten ziehen Bergbaukammer und Regierung zum Nachteil des Sektors nicht an einem Strang“, erklärte der AU-Beauftragte für Handel und Industrie, Albert Muchanga. „Wo die Zusammenarbeit nicht stimmt, herrscht Misstrauen, worunter der gesamte Bergbau leidet.“ Damit Afrika als Kontinent von der Rohstoffgewinnung profitiere, müsse der Sektor „allen zugänglich sein“. „Es handelt sich hier nicht um einen exklusiven Klub“, so Muchanga. Dabei kritisierte Kandjoze, dass „Regierungen vorrangig geschaffene Arbeitsplätze sehen, aber der Besetzung bzw. Verteilung keine Aufmerksamkeit geschenkt wird“.
Vor diesem Hintergrund betonte der namibische Bergbauminister, dass die Rolle des Staates gestärkt werden müsse. „Der Bergbau trägt mit zwölf Prozent zum namibischen Bruttoinlandsprodukt bei, macht 50 Prozent unserer Deviseneinahmen aus und ist ein überaus wichtiger Arbeitgeber im Land“, erklärte Kandjoze, der gleichzeitig unterstrich, dass Schwankungen im Außenhandel sich direkt auf die Staatsfinanzen und die Wirtschaft auswirkten. „Angesichts einhergehender Risiken wie steigender Arbeitslosigkeit bin ich überzeugt, dass sich das Blatt wenden und Regierungen von der Bergbauzulassung bis zur Schließung einer Mine beteiligt sein müssen“, so der namibische Politiker, der sich auch vollen Zugang zu den Produktionsdaten der im Land aktiven Minen wünscht, um sich ein Bild von Laufzeit und Profitabilität machen zu können.
Leider, so Kandjoze, bestimme der für Teilhaber erbrachte Wert die Wirtschaftlichkeit eines Betriebs. „Wurde das gesamte Leben aus einer Mine gequetscht, wird das Unterfangen fallen gelassen, an das aber auch der Lebensunterhalt Vieler gebunden ist“, so der Minister. Idealerweise sollte die Regierung direkt einbezogen werden, damit eine Schließung im Einvernehmen geschehe und man so konsequente Auswirkungen entschärfen könne, auch wenn das bedeute, das „Unvermeidbare hinauszuzögern“.
Veston Malango, Hauptgeschäftsführer der namibischen Bergbaukammer, nannte es ein Paradox: „Afrika, gesegnet mit einem Reichtum an Rohstoffen, der uns aus der Armut katapultieren kann, ist ein Bergbau-Gigant, der aber unter erheblicher Unterentwicklung leidet.“ Ein geeigneter Gesetzesrahmen und geschäftsdienliches Umfeld könne allerdings die nachhaltige Nutzung der Ressourcen zum Vorteil der Entwicklung ermöglichen, so Malango.
Vor Bergbauverbänden aus diversen Teilen Afrikas prangerte gestern der namibische Ressortminister Obeth Kandjoze die ungerechten Eigentumsverhältnisse in der Wirtschaft – speziell der Rohstoffindustrie – an: „Wenn man die Entscheidungsgremien der Bergbaufirmen anschaut, dann ist auffallend, dass Männer, vor allem weiße Herren, deutlich in der Mehrheit sind“, sagte Namibias Minister für Bergbau und Energie gestern in Windhoek. Anlass der Rede war das Symposium der Afrikanischen Union (AU) für Bergbaukammern und Rohstoffverbände des Kontinents, zu dem die hiesige Bergbaukammer eingeladen hatte. „Nach fast drei Jahrzehnten Unabhängigkeit haben wir immer noch keine wesentliche Veränderung bei den Eigentumsverhältnissen gesehen“, so Kandjoze.
Das dreitägige Treffen, zu dem Vertreter aus bspw. Mali und Uganda angereist sind, diene dazu, die „Bergbauvision Afrikas (African Mining Vision, AMV)“ der AU dem Privatsektor des Kontinents näherzubringen. „In einigen Staaten ziehen Bergbaukammer und Regierung zum Nachteil des Sektors nicht an einem Strang“, erklärte der AU-Beauftragte für Handel und Industrie, Albert Muchanga. „Wo die Zusammenarbeit nicht stimmt, herrscht Misstrauen, worunter der gesamte Bergbau leidet.“ Damit Afrika als Kontinent von der Rohstoffgewinnung profitiere, müsse der Sektor „allen zugänglich sein“. „Es handelt sich hier nicht um einen exklusiven Klub“, so Muchanga. Dabei kritisierte Kandjoze, dass „Regierungen vorrangig geschaffene Arbeitsplätze sehen, aber der Besetzung bzw. Verteilung keine Aufmerksamkeit geschenkt wird“.
Vor diesem Hintergrund betonte der namibische Bergbauminister, dass die Rolle des Staates gestärkt werden müsse. „Der Bergbau trägt mit zwölf Prozent zum namibischen Bruttoinlandsprodukt bei, macht 50 Prozent unserer Deviseneinahmen aus und ist ein überaus wichtiger Arbeitgeber im Land“, erklärte Kandjoze, der gleichzeitig unterstrich, dass Schwankungen im Außenhandel sich direkt auf die Staatsfinanzen und die Wirtschaft auswirkten. „Angesichts einhergehender Risiken wie steigender Arbeitslosigkeit bin ich überzeugt, dass sich das Blatt wenden und Regierungen von der Bergbauzulassung bis zur Schließung einer Mine beteiligt sein müssen“, so der namibische Politiker, der sich auch vollen Zugang zu den Produktionsdaten der im Land aktiven Minen wünscht, um sich ein Bild von Laufzeit und Profitabilität machen zu können.
Leider, so Kandjoze, bestimme der für Teilhaber erbrachte Wert die Wirtschaftlichkeit eines Betriebs. „Wurde das gesamte Leben aus einer Mine gequetscht, wird das Unterfangen fallen gelassen, an das aber auch der Lebensunterhalt Vieler gebunden ist“, so der Minister. Idealerweise sollte die Regierung direkt einbezogen werden, damit eine Schließung im Einvernehmen geschehe und man so konsequente Auswirkungen entschärfen könne, auch wenn das bedeute, das „Unvermeidbare hinauszuzögern“.
Veston Malango, Hauptgeschäftsführer der namibischen Bergbaukammer, nannte es ein Paradox: „Afrika, gesegnet mit einem Reichtum an Rohstoffen, der uns aus der Armut katapultieren kann, ist ein Bergbau-Gigant, der aber unter erheblicher Unterentwicklung leidet.“ Ein geeigneter Gesetzesrahmen und geschäftsdienliches Umfeld könne allerdings die nachhaltige Nutzung der Ressourcen zum Vorteil der Entwicklung ermöglichen, so Malango.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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