Ehrenamtlich gegen Lebensmittelverschwendung
Von Linda Born
Was passiert eigentlich nach den Feiertagen mit den restlichen Schoko-Weihnachtsmännern aus dem Supermarkt? Sie werden meist weggeschmissen. Der Platz in den Regalen muss freigeräumt werden für neue Produkte, denn nach Weihnachten kauft schließlich keiner mehr Weihnachtsschokolade.
„Foodsharing“ nennt sich eine deutsche Initiative gegen Lebensmittelverschwendung, die 2012 entstanden ist. Freiwillige Helfer retten Lebensmittel aus Supermärkten und Restaurants davor, weggeworfen zu werden und verteilen diese weiter, damit weniger Lebensmittel verschwendet werden. Mehrmals wurde das Konzept bereits ausgezeichnet, unter anderem mit dem „Zu gut für die Tonne“-Preis der deutschen Regierung und dem „Smart Hero Award“.
Mittlerweile setzt sich Foodsharing auch in anderen europäischen Ländern dafür ein, dass unter anderem die noch genießbaren Schoko-Weihnachtsmänner eine zweite Chance erhalten: Sie werden von freiwilligen Helfern - den sogenannten Foodsavern - vor der Mülltonne gerettet. Gewährleistet wird dies über Kooperationen mit verschiedenen Supermärkten.
Anstatt die weihnachtlichen Süßwaren also wegzuschmeißen, holen die ehrenamtlichen Foodsaver die Waren vor Ort ab. Mittlerweile sind insgesamt über 25000 Lebensmittelretter im Einsatz, die nicht nur Weihnachtsmänner, sondern auch Obst, Gemüse und Trockenware vor der Tonne bewahren. In Deutschland werden jede Sekunde im Schnitt mehr als 300 Kilogramm Lebensmittel weggeworfen, ein Großteil davon in privaten Haushalten, aber eben auch in Supermärkten, bei Catering-Services, in Cafés, Restaurants und auf dem Weihnachtsmarkt.
Das, was die Foodsharer einsammeln, verschenken sie weiter. Deutschlandweit werden die Lebensmittel dann kostenfrei „fair-teilt“. Unter anderem gibt es hierfür sogenannte Fair-Teiler, die in den Stadtteilen verstreut zu finden sind. Es handelt sich hierbei um Regale, die vor allem gerettetes Obst und Gemüse sowie Backwaren enthalten. Jeder darf sich daran bedienen und trägt dazu bei, dass weniger Lebensmittel für die Mülltonne produziert wurden. Außerdem werden so auch die Ressourcen, die in Produktion, Verpackung und Logistik der Waren gesteckt worden sind, gewürdigt.
Wichtig ist, dass Foodsharing die Arbeit der örtlichen Tafeln ergänzt, die in Deutschland Lebensmittel an Bedürftige verteilen.
Lisa, Lebensmittelretterin aus Heidelberg, berichtet von 60 Kilo Weihnachtssüßwaren und -Tees, die sie Anfang 2019 in einem einzigen Betrieb innerhalb von drei Tagen gerettet habe. Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) war auf das Jahr und den Monat des darauffolgenden Weihnachtens datiert. „Der Name der Tees lautete ‚Weihnachts-Kräuter‘ und ‚Winter-Punsch‘. Dies war wohl ausschlaggebend dafür, die Ware aus dem Regal zu nehmen“, so Lisa ein Jahr später immer noch sehr erstaunt darüber. Vielen Menschen und vor allem Kindern konnte sie mit den geretteten Lebensmitteln noch eine Freude bereiten. Denn Süßigkeiten und Tee schmecken ja nicht nur in der Weihnachtszeit.
Es wäre nur die halbe Wahrheit, alleinig der Lebensmittelindustrie die Verantwortung zuzuschreiben. Auch die Verbraucher tragen dazu bei, indem sie die Waren kaufen und sich besonders von den Angaben des MHD irreführen lassen. Jeder besitzt Sinne, derer er sich bedienen kann, um zu überprüfen, ob beispielsweise ein Joghurt noch genießbar ist oder die Milch schon vergoren. Das MHD stellt lediglich einen Richtwert des Herstellers dar, sagt im Grunde also nur sehr wenig über die tatsächliche Genießbarkeit des Produkts auch nach Ablauf dieses Datums aus.
Die Foodsharing-Idee kann aber auch individuell und privat, ohne dass eine ehrenamtlich koordinierte Tätigkeit vonnöten ist, umgesetzt werden: Jede Person kann im eigenen Haushalt die Verantwortung dafür übernehmen, dass gekaufte Lebensmittel verzehrt werden, bevor sie schlecht werden. Dies trägt auf lange Sicht dazu bei, dass irgendwann hoffentlich keine oder nur noch sehr wenig Lebensmittelverschwendung stattfindet.
Was passiert eigentlich nach den Feiertagen mit den restlichen Schoko-Weihnachtsmännern aus dem Supermarkt? Sie werden meist weggeschmissen. Der Platz in den Regalen muss freigeräumt werden für neue Produkte, denn nach Weihnachten kauft schließlich keiner mehr Weihnachtsschokolade.
„Foodsharing“ nennt sich eine deutsche Initiative gegen Lebensmittelverschwendung, die 2012 entstanden ist. Freiwillige Helfer retten Lebensmittel aus Supermärkten und Restaurants davor, weggeworfen zu werden und verteilen diese weiter, damit weniger Lebensmittel verschwendet werden. Mehrmals wurde das Konzept bereits ausgezeichnet, unter anderem mit dem „Zu gut für die Tonne“-Preis der deutschen Regierung und dem „Smart Hero Award“.
Mittlerweile setzt sich Foodsharing auch in anderen europäischen Ländern dafür ein, dass unter anderem die noch genießbaren Schoko-Weihnachtsmänner eine zweite Chance erhalten: Sie werden von freiwilligen Helfern - den sogenannten Foodsavern - vor der Mülltonne gerettet. Gewährleistet wird dies über Kooperationen mit verschiedenen Supermärkten.
Anstatt die weihnachtlichen Süßwaren also wegzuschmeißen, holen die ehrenamtlichen Foodsaver die Waren vor Ort ab. Mittlerweile sind insgesamt über 25000 Lebensmittelretter im Einsatz, die nicht nur Weihnachtsmänner, sondern auch Obst, Gemüse und Trockenware vor der Tonne bewahren. In Deutschland werden jede Sekunde im Schnitt mehr als 300 Kilogramm Lebensmittel weggeworfen, ein Großteil davon in privaten Haushalten, aber eben auch in Supermärkten, bei Catering-Services, in Cafés, Restaurants und auf dem Weihnachtsmarkt.
Das, was die Foodsharer einsammeln, verschenken sie weiter. Deutschlandweit werden die Lebensmittel dann kostenfrei „fair-teilt“. Unter anderem gibt es hierfür sogenannte Fair-Teiler, die in den Stadtteilen verstreut zu finden sind. Es handelt sich hierbei um Regale, die vor allem gerettetes Obst und Gemüse sowie Backwaren enthalten. Jeder darf sich daran bedienen und trägt dazu bei, dass weniger Lebensmittel für die Mülltonne produziert wurden. Außerdem werden so auch die Ressourcen, die in Produktion, Verpackung und Logistik der Waren gesteckt worden sind, gewürdigt.
Wichtig ist, dass Foodsharing die Arbeit der örtlichen Tafeln ergänzt, die in Deutschland Lebensmittel an Bedürftige verteilen.
Lisa, Lebensmittelretterin aus Heidelberg, berichtet von 60 Kilo Weihnachtssüßwaren und -Tees, die sie Anfang 2019 in einem einzigen Betrieb innerhalb von drei Tagen gerettet habe. Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) war auf das Jahr und den Monat des darauffolgenden Weihnachtens datiert. „Der Name der Tees lautete ‚Weihnachts-Kräuter‘ und ‚Winter-Punsch‘. Dies war wohl ausschlaggebend dafür, die Ware aus dem Regal zu nehmen“, so Lisa ein Jahr später immer noch sehr erstaunt darüber. Vielen Menschen und vor allem Kindern konnte sie mit den geretteten Lebensmitteln noch eine Freude bereiten. Denn Süßigkeiten und Tee schmecken ja nicht nur in der Weihnachtszeit.
Es wäre nur die halbe Wahrheit, alleinig der Lebensmittelindustrie die Verantwortung zuzuschreiben. Auch die Verbraucher tragen dazu bei, indem sie die Waren kaufen und sich besonders von den Angaben des MHD irreführen lassen. Jeder besitzt Sinne, derer er sich bedienen kann, um zu überprüfen, ob beispielsweise ein Joghurt noch genießbar ist oder die Milch schon vergoren. Das MHD stellt lediglich einen Richtwert des Herstellers dar, sagt im Grunde also nur sehr wenig über die tatsächliche Genießbarkeit des Produkts auch nach Ablauf dieses Datums aus.
Die Foodsharing-Idee kann aber auch individuell und privat, ohne dass eine ehrenamtlich koordinierte Tätigkeit vonnöten ist, umgesetzt werden: Jede Person kann im eigenen Haushalt die Verantwortung dafür übernehmen, dass gekaufte Lebensmittel verzehrt werden, bevor sie schlecht werden. Dies trägt auf lange Sicht dazu bei, dass irgendwann hoffentlich keine oder nur noch sehr wenig Lebensmittelverschwendung stattfindet.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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