EeS schlägt neue Töne an
Was ist aus dem guten alten EeS geworden? Einst war Hip Hop sein Markenzeichen und Eminem sein großes Vorbild, dann machte er durch witzige "Nam Slang"-Texte auf sich aufmerksam. Er setzte damit regelrecht eine kleine Kulturrevolution in Gang: Plötzlich wurden es immer mehr Musiker, die auf Namibia-Deutsch rappten und sangen - und es immer noch tun. Inzwischen aber scheint EeS schon wieder ab- und auf einen neuen Zug aufgesprungen zu sein: Kwaito.
Der in den Townships von Johannesburg geborene Rap-Stil beherrscht seit Jahren den namibischen und südafrikanischen Musikmarkt. EeS glaubt, dass er auch Europäer auf den Geschmack bringen kann. Er hat es bereits versucht, ist mit dieser Musik bei Festivals aufgetreten. "Beim ersten Song wird es immer ganz still, dann braucht es eine Weile, aber ab dem vierten oder fünften Song fangen die Leute dann zu tanzen an", erzählt der in Köln wohnhafte Musiker, der gerade wieder zum Heimaturlaub in Namibia ist. Nur "komisch" tanzten die Europäer zu seiner Musik, sagt EeS, Kwaito sei halt neu für sie.
21 Songs enthält sein neues Album "Sharp, Sharp". Ein Großteil davon ist Kwaito, EeS arbeitet mit Musikern wie Gazza, Sunny Boy und Tate Buti zusammen. "Wäre ja langweilig, wenn man nur meine Stimme auf dem Album hören würde", findet Eric Sell. Und so hat er auf "Sharp, Sharp" auch recht unterschiedliche Stilrichtungen kombiniert.
Reggae-Veteran Ras Sheehama hat mit "What Dey Fighting For" ein kleines Gastspiel, in Track 20, "It's All Over", stellt EeS die bemerkenswerte Soul-Stimme von Desdemona (Natalie Smit) vor. Für Song 15, "Step Up", gab es eine Zusammenarbeit mit der südafrikanischen Rockband Kelvin Declined und auf Track 16, "One of dem Bois", haucht Lady May ins Mikro.
Wer allerdings bei "Sharp, Sharp" auf weitere Nam-Slang-Hip-Hop-Songs gehofft hatte, wird vielleicht enttäuscht sein: Das Album enthält nur wenig in dieser Richtung. Immerhin: EeS-Kollege und langjähriger Musikerfreund The Hunta alias Pierre Werner trumpft in Song 6, "Wir sind wieder da", mit neuen witzigen Reimen auf (Textauszug: siehe Kasten). Der eingängige Refrain dudelt derzeit ständig auf dem Radio: als Werbe-Jingle für Cymot.
Für alte EeS-Fans mag die neue Fahrtrichtung gewöhnungsbedürftig sein, aber natürlich hat der Musiker in seiner Heimat inzwischen auch eine völlig neue Fangemeinde hinzugewonnen. Trotzdem: Braucht Namibia wirklich noch einen weiteren Kwaito-Star? EeS sieht das aus kommerzieller Perspektive: Kwaito, glaubt er, ist der Musikstil Namibias, der sich auch im Ausland vermarkten lässt. Na dann: viel Glück!
Liedtext "Wir sind wieder da"
Ich hab den ganzen Tag geworkt / und ich such n bikkie Spaß. Ich klimm in mein Bakkie / und ich kruus durch die Plaas. Die Sonne brennt kwaai / der Damm ist trocken /die temperature ist high / ich schwitz bis in die Socken. Ich fahr lecker Patrollie / meine Wasserflasche leckt / am Gürtel hängt mein Rollie / und das Radio ist gefreckt. Ich fahr gechilllt zum Posten, check das Basseng, das Pipe ist am Rosten / fok die Zeit / die wird jetzt eng. Maar das ist fokol / Indianer macht mos Plan. Mit Tang und bikkie Draht / da ist das gou-gou getan. Jetzt ist Chaila-time / fahr zurück zum Haus / zieh mir ne Dusche rein / und geh danach zum Joe's. Das ist mein plek jong / hier sind meine maats / Aber trotzdem: bin ich immer noch der Baas von meiner Plaas.
(Text: Pierre Werner, Eric Sell)
Der in den Townships von Johannesburg geborene Rap-Stil beherrscht seit Jahren den namibischen und südafrikanischen Musikmarkt. EeS glaubt, dass er auch Europäer auf den Geschmack bringen kann. Er hat es bereits versucht, ist mit dieser Musik bei Festivals aufgetreten. "Beim ersten Song wird es immer ganz still, dann braucht es eine Weile, aber ab dem vierten oder fünften Song fangen die Leute dann zu tanzen an", erzählt der in Köln wohnhafte Musiker, der gerade wieder zum Heimaturlaub in Namibia ist. Nur "komisch" tanzten die Europäer zu seiner Musik, sagt EeS, Kwaito sei halt neu für sie.
21 Songs enthält sein neues Album "Sharp, Sharp". Ein Großteil davon ist Kwaito, EeS arbeitet mit Musikern wie Gazza, Sunny Boy und Tate Buti zusammen. "Wäre ja langweilig, wenn man nur meine Stimme auf dem Album hören würde", findet Eric Sell. Und so hat er auf "Sharp, Sharp" auch recht unterschiedliche Stilrichtungen kombiniert.
Reggae-Veteran Ras Sheehama hat mit "What Dey Fighting For" ein kleines Gastspiel, in Track 20, "It's All Over", stellt EeS die bemerkenswerte Soul-Stimme von Desdemona (Natalie Smit) vor. Für Song 15, "Step Up", gab es eine Zusammenarbeit mit der südafrikanischen Rockband Kelvin Declined und auf Track 16, "One of dem Bois", haucht Lady May ins Mikro.
Wer allerdings bei "Sharp, Sharp" auf weitere Nam-Slang-Hip-Hop-Songs gehofft hatte, wird vielleicht enttäuscht sein: Das Album enthält nur wenig in dieser Richtung. Immerhin: EeS-Kollege und langjähriger Musikerfreund The Hunta alias Pierre Werner trumpft in Song 6, "Wir sind wieder da", mit neuen witzigen Reimen auf (Textauszug: siehe Kasten). Der eingängige Refrain dudelt derzeit ständig auf dem Radio: als Werbe-Jingle für Cymot.
Für alte EeS-Fans mag die neue Fahrtrichtung gewöhnungsbedürftig sein, aber natürlich hat der Musiker in seiner Heimat inzwischen auch eine völlig neue Fangemeinde hinzugewonnen. Trotzdem: Braucht Namibia wirklich noch einen weiteren Kwaito-Star? EeS sieht das aus kommerzieller Perspektive: Kwaito, glaubt er, ist der Musikstil Namibias, der sich auch im Ausland vermarkten lässt. Na dann: viel Glück!
Liedtext "Wir sind wieder da"
Ich hab den ganzen Tag geworkt / und ich such n bikkie Spaß. Ich klimm in mein Bakkie / und ich kruus durch die Plaas. Die Sonne brennt kwaai / der Damm ist trocken /die temperature ist high / ich schwitz bis in die Socken. Ich fahr lecker Patrollie / meine Wasserflasche leckt / am Gürtel hängt mein Rollie / und das Radio ist gefreckt. Ich fahr gechilllt zum Posten, check das Basseng, das Pipe ist am Rosten / fok die Zeit / die wird jetzt eng. Maar das ist fokol / Indianer macht mos Plan. Mit Tang und bikkie Draht / da ist das gou-gou getan. Jetzt ist Chaila-time / fahr zurück zum Haus / zieh mir ne Dusche rein / und geh danach zum Joe's. Das ist mein plek jong / hier sind meine maats / Aber trotzdem: bin ich immer noch der Baas von meiner Plaas.
(Text: Pierre Werner, Eric Sell)
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Allgemeine Zeitung
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