Dukwe war Verschwörungsort

Windhoek - Die Aussagen der Kronzeugen im Hochverratsprozess der Caprivier führen wiederholt auf ihren Aufenthalt als namibische Exilanten im botswanischen Flüchtlingslager Dukwe zurück. Am Freitag verhörten der Staatsanwalt Taswald July und Verteidigungsanwälte zwei weitere Zeugen über den Separatistenangriff auf Katima Mulilo Anfang August 1999: Albert Chalo und Saviour Musilingi, die beide nach Dukwe ausgewichen waren.

Chalo sagte über einen gewissen Misa in Dukwe aus, der eine Exilantenversammlung im Lager über Pläne unterrichtet habe, den Caprivi durch Waffengewalt von Namibia abzutrennen. Nach eigener Aussage hat Chalo sich nach fünf Monaten formal repatriieren lassen. Nach seiner Heimkehr traf er südlich von Katima Mulilo Victor Matengu, der als Angeklagter Nr. 160 aufgeführt ist und den Chalo im Gerichtssaal als solchen identifizierte. Matengu habe ihn aufgefordert, den Kräften zu helfen, die Katima Mulilo angreifen wollten. Matengus Verteidigungsanwalt Percy McNelly kündigte darauf an, dass sein Mandant abstreiten werde, dass er Chalo getroffen habe, weil die Monatsangabe, wann dies geschehen sei, sich von der Aussage Matengus unterscheide. Chalo wurde auch aufgefordert, Geoffrey Mwilima, den früheren DTA-Funktionär im Gerichtssaal zu identifizieren, was ihm offensichtlich nicht gelang, weil er auf eine andere Person zeigte.

Der Staatsanwalt verhörte dann Saviour Musilingi, Kronzeuge Nr. 17, der aussagte, dass er mit dem Angeklagten Richwell Matengu (Nr. 105) in Dukwe gewesen sei. Das Verfahren im Gerichtssaal am Zentralgefängnis wird heute fortgesetzt.