Dürre strapaziert Haushalt
Mit Hilfsbedarf nimmt auch Fehlbetrag für Unterstützung zu
Von Marc Springer
Windhoek
Obwohl sie keinen direkten Spendenappell formulierte, hinterließ Außenministerin Netumbo Nandi-Ndaitwah dennoch den Eindruck einer Bittstellerin, als sie gestern gegenüber zahlreichen Botschaftern das Ausmaß der Dürre und den daraus entstandenen Handlungsbedarf erläuterte. Dabei rief sie zunächst einige Statistiken in Erinnerung, wonach der Getreideertrag in diesem Jahr rund 53 Prozent unter dem des Vorjahres und 42 Prozent unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre liegen wird.
Ferner machte sie die anwesenden Diplomaten darauf aufmerksam, dass Namibia 2019 den niedrigsten Regenfall seit 90 Jahren erlebt habe und aufgrund der daraus resultierenden Missernten die Nahrungsmittelsicherheit von etwa 500000 Namibiern bedroht sei. Ferner seien in den vergangenen sechs Monaten etwa 60000 Rinder wegen akuten Wasser- und Weidemangels verendet, weshalb Präsident Hage Geingob am 6. Mai einen nationalen Notstand ausgerufen und das Kabinett eine Summe in Höhe von 572,7 Millionen N$ zur Linderung der Dürre-Folgen bewilligt habe.
Ein an die Botschafter verteiltes Dossier macht jedoch auch deutlich, dass von diesem Betrag bisher lediglich 301 Millionen N$ zur Verfügung stehen. Außerdem geht aus dem Dokument hervor, dass sich die Situation seit der relevanten Kabinettsentscheidung weiter verschärft hat und für Hilfsmaßnahmen zugunsten der davon Betroffenen deshalb eine zusätzliche Summe von 198,4 Millionen N$ erforderlich ist, von der bisher nur 2,8 Millionen N$ gesichert sind.
Bedarfsberechnung
Die Bedarfsberechnung geht von knapp 258000 Namibiern aus, die aufgrund der Trockenheit auf staatliche Unterstützung angewiesen sind und für die monatlich jeweils 12 kg Maismehl, 1,6 kg Fisch und 750 Milliliter Speiseöl zur Verfügung gestellt werden sollen. Dies entspricht der Analyse zufolge 43000 Säcken Maismehl, 1,7 Millionen Dosen Fisch und 43000 Flaschen Speiseöl die über die nächsten zehn Monate jeweils für direkte Nahrungsmittelhilfe benötigt werden.
Für die Anschaffung der Nahrungsmittel berechnet die Bilanz einen Betrag von 209 Millionen N$ von denen bisher lediglich 90 Millionen N$ zur Verfügung stünden. Außerdem erwartet die Studie zusätzlichen Kosten für den Transport und die Lagerung der Hilfsgüter in Höhe von 42 Millionen N$ die bereits im nationalen Nothilfefonds reserviert worden seien.
Das unter den Diplomaten verteilte Dokument macht ferner deutlich, dass die Regierung den für Dürrehilfe notwendigen Finanzbedarf zunächst unterschätzt hat. So weist das Papier darauf hin, dass sich die Lage seit dem im Mai ausgerufenen Notstand weiter verschlechtert habe und Viehzüchter mit ihren Nutztieren in Gebiete vordringen müssten in denen noch spärlich Gras, aber kaum Wasser vorhanden sei. Deshalb müssten in diesen Gebieten zusätzliche Bohrlöcher geschlagen und bestehende rehabilitiert werden. Für diese und andere Maßnahmen seien zusätzlich 198,4 Millionen N$ erforderlich, von denen derzeit nur 2,8 Millionen N$ gesichert seien.
Nahrungsmittelhilfe
Die geplante Intervention der Regierung besteht aus diversen Teilbereichen und schließt den Einsatz von Tanklastern ein, die besonders betroffene Gemeinden mit Wasser versorgen sollen. Darüber hinaus ist eine Vermarktungsinitiative geplant, über die Farmer mit jeweils bis zu 30000 N$ subventioniert werden sollten, die ihre Rinder, Schafe und Ziegen in bessere Weidegebiete verfrachten bzw. von anderswo Futter für ihr Vieh anfahren müssen. Außerdem sollen etwa 12500 Landwirte mit Lecke und Futter für ihr Vieh versorgt und somit gewährleistet werden, dass sie wenigstens eine „Kernherde“ von 26 Rindern am Leben erhalten können.
Windhoek
Obwohl sie keinen direkten Spendenappell formulierte, hinterließ Außenministerin Netumbo Nandi-Ndaitwah dennoch den Eindruck einer Bittstellerin, als sie gestern gegenüber zahlreichen Botschaftern das Ausmaß der Dürre und den daraus entstandenen Handlungsbedarf erläuterte. Dabei rief sie zunächst einige Statistiken in Erinnerung, wonach der Getreideertrag in diesem Jahr rund 53 Prozent unter dem des Vorjahres und 42 Prozent unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre liegen wird.
Ferner machte sie die anwesenden Diplomaten darauf aufmerksam, dass Namibia 2019 den niedrigsten Regenfall seit 90 Jahren erlebt habe und aufgrund der daraus resultierenden Missernten die Nahrungsmittelsicherheit von etwa 500000 Namibiern bedroht sei. Ferner seien in den vergangenen sechs Monaten etwa 60000 Rinder wegen akuten Wasser- und Weidemangels verendet, weshalb Präsident Hage Geingob am 6. Mai einen nationalen Notstand ausgerufen und das Kabinett eine Summe in Höhe von 572,7 Millionen N$ zur Linderung der Dürre-Folgen bewilligt habe.
Ein an die Botschafter verteiltes Dossier macht jedoch auch deutlich, dass von diesem Betrag bisher lediglich 301 Millionen N$ zur Verfügung stehen. Außerdem geht aus dem Dokument hervor, dass sich die Situation seit der relevanten Kabinettsentscheidung weiter verschärft hat und für Hilfsmaßnahmen zugunsten der davon Betroffenen deshalb eine zusätzliche Summe von 198,4 Millionen N$ erforderlich ist, von der bisher nur 2,8 Millionen N$ gesichert sind.
Bedarfsberechnung
Die Bedarfsberechnung geht von knapp 258000 Namibiern aus, die aufgrund der Trockenheit auf staatliche Unterstützung angewiesen sind und für die monatlich jeweils 12 kg Maismehl, 1,6 kg Fisch und 750 Milliliter Speiseöl zur Verfügung gestellt werden sollen. Dies entspricht der Analyse zufolge 43000 Säcken Maismehl, 1,7 Millionen Dosen Fisch und 43000 Flaschen Speiseöl die über die nächsten zehn Monate jeweils für direkte Nahrungsmittelhilfe benötigt werden.
Für die Anschaffung der Nahrungsmittel berechnet die Bilanz einen Betrag von 209 Millionen N$ von denen bisher lediglich 90 Millionen N$ zur Verfügung stünden. Außerdem erwartet die Studie zusätzlichen Kosten für den Transport und die Lagerung der Hilfsgüter in Höhe von 42 Millionen N$ die bereits im nationalen Nothilfefonds reserviert worden seien.
Das unter den Diplomaten verteilte Dokument macht ferner deutlich, dass die Regierung den für Dürrehilfe notwendigen Finanzbedarf zunächst unterschätzt hat. So weist das Papier darauf hin, dass sich die Lage seit dem im Mai ausgerufenen Notstand weiter verschlechtert habe und Viehzüchter mit ihren Nutztieren in Gebiete vordringen müssten in denen noch spärlich Gras, aber kaum Wasser vorhanden sei. Deshalb müssten in diesen Gebieten zusätzliche Bohrlöcher geschlagen und bestehende rehabilitiert werden. Für diese und andere Maßnahmen seien zusätzlich 198,4 Millionen N$ erforderlich, von denen derzeit nur 2,8 Millionen N$ gesichert seien.
Nahrungsmittelhilfe
Die geplante Intervention der Regierung besteht aus diversen Teilbereichen und schließt den Einsatz von Tanklastern ein, die besonders betroffene Gemeinden mit Wasser versorgen sollen. Darüber hinaus ist eine Vermarktungsinitiative geplant, über die Farmer mit jeweils bis zu 30000 N$ subventioniert werden sollten, die ihre Rinder, Schafe und Ziegen in bessere Weidegebiete verfrachten bzw. von anderswo Futter für ihr Vieh anfahren müssen. Außerdem sollen etwa 12500 Landwirte mit Lecke und Futter für ihr Vieh versorgt und somit gewährleistet werden, dass sie wenigstens eine „Kernherde“ von 26 Rindern am Leben erhalten können.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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