Dreifachmord abgestritten

Windhoek/Otjiwarongo/Outjo - Insgesamt sieben Mal ertönte die Antwort des 39-jährigen mutmaßlichen Outjo-Mörders, Ernastus !Aebeb: "Nicht schuldig". Er wies somit jegliche Vorwürfe von sich.

Nachdem Richterin Marelize Willemse den Prozess auf den 10. November vertagt hatte, weil die Generalstaatsanwältin nun über den weiteren Prozessverlauf entscheiden muss, brach !Aebeb außerhalb des Gerichtssaals in Tränen aus. Er wurde dabei von mehreren Familienangehörigen umarmt. "Seit seiner Festnahme im Mai weint er täglich seiner Zelle", sagte ein Ermittler auf AZ-Nachfrage.

Zu !Aebebs Anklagepunkten wurden mittlerweile zwei weitere Beschuldigungen hinzugefügt. Ihm werden nun der dreifache Mord, der versuchte Mord, der Hauseinbruch, die Brandstiftung und die Justizbehinderung vorgeworfen. "Es kann aber ein weiterer Anklagepunkt des Mordes hinzugefügt werden", sagte der Polizist und verwies auf das ungeborene Baby, das in dem Blutbad starb.

Laut Polizeiangaben soll !Aebeb zwischen dem 3. Und 4. Mai im Wohnhaus eines Schweizer Staatsbürgers und dessen Damara-sprachige Ehefrau die Morde begangen haben. Das Ehepaar war für das lange Wochenende auf eine Farm nahe Outjo gefahren und hatte die Söhne, Seondele Gabathuler (drei Jahre) und Simon Gabathuler (vier Monate) mit der Schwester der Ehefrau, Bertina Uwu-Khaes, in Outjo zurückgelassen. !Aebeb soll nach einem Streit mit Uwu-Khaes zunächst mit einem Messer mehrmals auf die schlafenden Kinder und dann insgesamt 17 Mal auf Uwu-Khaes eingestochen haben. Alle drei Personen starben. Auch auf die hochschwangere Bekannte Mutelezi Aebeb habe der mutmaßliche Mörder insgesamt zehn Mal eingestochen - sie überlebte, verlor aber ihr ungeborenes Kind. Nach der Tat soll !Aebeb aus der Garage eine Kanne Benzin gestohlen und damit das Wohnhaus in Brand gesteckt haben.

!Aebebs Anwalt, Kenneth Siambango, der ihm vom Direktorat für Rechtsbeistand zur Verfügung gestellt wurde, sagte gestern im Gerichtssaal, dass das Plädoyer auf seinen Anweisungen erfolgt sei. "Mein Mandant will sich derzeit nicht weiter zu den Anklagen äußern", sagte Siambango. Indes haben etliche Bewohner von Outjo vor dem Magistratsgericht in dem Ort auf dem mutmaßlichen Mörder gewartet, um mit Plakaten gegen Gewalt zu protestieren und ihr Entsetzen zum Ausdruck zu bringen. Da es in Outjo jedoch keinen Richter gab, wurde !Aebeb dem Magistratsgericht in Otjiwarongo vorgeführt.