Disput um Löwen-Warnschilder
Markierungen im Erongo umstritten – weitere Aussetzung von Katzen tabu
Von Nina Cerezo, Windhoek/Omaruru
Conny Kayser vom Erongo Plateau Camp ist sich sicher: Die vier Löwen, die im November vergangenen Jahres Ziegen und Schafe im Torra-Hegegebiet gerissen hatten und daraufhin vom Ministerium für Umwelt und Tourismus (MET) als Problemtiere ins Erongo-Gebirge umgesiedelt worden waren, sind dort nicht mehr aufzufinden. Und genau aus diesem Grund hält sie die Anfang Juli aufgestellten Warnschilder, auf denen unter anderem ein Löwe abgebildet ist, für überflüssig und „einen persönlichen Racheakt“.
Diese Thematik wurde bei einem Treffen am 12. Juli im Central Hotel in Omaruru erörtert, bei dem Mitarbeiter des Ministeriums, Mitglieder und Vertreter des Erongo Mountain Rhino Sanctuary Trust (EMRST) sowie kommunale und kommerzielle Farmer aus dem Erongo-Gebirge zusammenkamen. Anlass der Versammlung war es, „die Angelegenheit mit den Löwen zu klären“, wie Louisa Mupetami, stellvertretende Staatssekretärin des MET, zur Eröffnung des Treffens erklärte.
Die Umsiedlung der Raubkatzen hatte einen Streit unter den Bewohnern des Gebiets entfacht, weil die EMRST-Mitglieder die Raubkatzen in ihrem Naturschutzgebiet begrüßten, während sich kommunale und kommerzielle Farmer gegen die Anwesenheit der Tiere aussprachen (AZ berichtete). Das MET hatte daraufhin angekündigt, die Löwen wieder einfangen und in den Etoscha-Nationalpark bringen zu wollen. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch, weil das Ministerium die Tiere bis heute nicht finden konnte. Dies bestätigte auch Mupetami bei dem Treffen noch einmal bei dem Treffen. „Nein, wir haben sie nicht gefunden“, erklärte die stellvertretende Staatssekretärin.
Warnung vor Raubtieren
Dennoch wurden zu Anfang des Monats Warnschilder errichtet, die die Abbildung einer braunen Hyäne, eines Leoparden und eines Löwen zeigen und Besucher darauf hinweisen, dass sie diesen Tieren hier begegnen könnten. Für Kai-Uwe Denker, Vorsitzender von EMRST, haben diese Schilder eine sinnvolle Warnfunktion, „denn es ist nicht unsere Entscheidung, ob Löwen durch das Erongo-Gebiet ziehen oder nicht“, erklärt er. Unabhängig von der Frage, wo sich die ausgesetzten Löwen derzeit befinden, erläutert Denker, dass sich einige Raubkatzen im rund 60 Kilometer entfernten Ugab-Rivier aufhalten würden und diese Distanz leicht überwinden könnten. Die Tiere könnten also gelegentlich auch im Erongo-Gebirge anzutreffen sein.
Für Kayser sind die Schilder nicht nur überflüssig, sondern auch Schikane. „Es ist wirklich albern“, sagt sie, da mittlerweile klar sei, dass keine Löwen mehr in dem Gebiet seien. Seit März hätten die Farmer trotz Kamerafallen weder die Raubkatzen noch Spuren von ihnen gesehen und auch das MET habe durch die erfolglose Suche die Abwesenheit der Tiere bewiesen. Die Camp-Betreiberin betont zudem, dass die Schilder Besucher abschrecken und damit „sehr viel Schaden“ für den Tourismus anrichten würden.
Weitere Aussetzung tabu
Kayser begrüßt daher auch den beim Treffen von Mupetami verkündeten Beschluss, dass das MET künftig „keinen Löwe oder irgendein anderes Raubtier ohne die Zustimmung aller Ansässigen in das Gebiet umsiedeln wird“. Für diese Aussage erntete die stellvertretende Staatsekretärin Applaus und sie betonte auch auf Nachfrage noch einmal, dass die Einwilligung auch von den Nachbarn des EMRST-Gebiets, in das die Löwen im vergangenen Jahr gebracht worden waren, erfolgen müsse.
Denker und die weiteren EMRST-Mitglieder bedauern diesen Beschluss. So würden Löwen in ganz Afrika nur noch auf einer Fläche von acht Prozent in ihrem natürlichen Lebensraum vorkommen und das EMRST-Gebiet könne und wolle dies für die Raubkatzen bieten. Denker wies ferner darauf hin, dass „Löwen keine gefährlichen Bestien sind, die am Wegesrand nur darauf waren, Menschen zu attackieren“. Gerade im Hinblick auf den Tourismus, der in Namibia in enger Verbindung mit dem Erleben von Wildtieren stehe, müsse jeder versuchen, „im Einklang mit Wildtieren“ zu leben.
Conny Kayser vom Erongo Plateau Camp ist sich sicher: Die vier Löwen, die im November vergangenen Jahres Ziegen und Schafe im Torra-Hegegebiet gerissen hatten und daraufhin vom Ministerium für Umwelt und Tourismus (MET) als Problemtiere ins Erongo-Gebirge umgesiedelt worden waren, sind dort nicht mehr aufzufinden. Und genau aus diesem Grund hält sie die Anfang Juli aufgestellten Warnschilder, auf denen unter anderem ein Löwe abgebildet ist, für überflüssig und „einen persönlichen Racheakt“.
Diese Thematik wurde bei einem Treffen am 12. Juli im Central Hotel in Omaruru erörtert, bei dem Mitarbeiter des Ministeriums, Mitglieder und Vertreter des Erongo Mountain Rhino Sanctuary Trust (EMRST) sowie kommunale und kommerzielle Farmer aus dem Erongo-Gebirge zusammenkamen. Anlass der Versammlung war es, „die Angelegenheit mit den Löwen zu klären“, wie Louisa Mupetami, stellvertretende Staatssekretärin des MET, zur Eröffnung des Treffens erklärte.
Die Umsiedlung der Raubkatzen hatte einen Streit unter den Bewohnern des Gebiets entfacht, weil die EMRST-Mitglieder die Raubkatzen in ihrem Naturschutzgebiet begrüßten, während sich kommunale und kommerzielle Farmer gegen die Anwesenheit der Tiere aussprachen (AZ berichtete). Das MET hatte daraufhin angekündigt, die Löwen wieder einfangen und in den Etoscha-Nationalpark bringen zu wollen. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch, weil das Ministerium die Tiere bis heute nicht finden konnte. Dies bestätigte auch Mupetami bei dem Treffen noch einmal bei dem Treffen. „Nein, wir haben sie nicht gefunden“, erklärte die stellvertretende Staatssekretärin.
Warnung vor Raubtieren
Dennoch wurden zu Anfang des Monats Warnschilder errichtet, die die Abbildung einer braunen Hyäne, eines Leoparden und eines Löwen zeigen und Besucher darauf hinweisen, dass sie diesen Tieren hier begegnen könnten. Für Kai-Uwe Denker, Vorsitzender von EMRST, haben diese Schilder eine sinnvolle Warnfunktion, „denn es ist nicht unsere Entscheidung, ob Löwen durch das Erongo-Gebiet ziehen oder nicht“, erklärt er. Unabhängig von der Frage, wo sich die ausgesetzten Löwen derzeit befinden, erläutert Denker, dass sich einige Raubkatzen im rund 60 Kilometer entfernten Ugab-Rivier aufhalten würden und diese Distanz leicht überwinden könnten. Die Tiere könnten also gelegentlich auch im Erongo-Gebirge anzutreffen sein.
Für Kayser sind die Schilder nicht nur überflüssig, sondern auch Schikane. „Es ist wirklich albern“, sagt sie, da mittlerweile klar sei, dass keine Löwen mehr in dem Gebiet seien. Seit März hätten die Farmer trotz Kamerafallen weder die Raubkatzen noch Spuren von ihnen gesehen und auch das MET habe durch die erfolglose Suche die Abwesenheit der Tiere bewiesen. Die Camp-Betreiberin betont zudem, dass die Schilder Besucher abschrecken und damit „sehr viel Schaden“ für den Tourismus anrichten würden.
Weitere Aussetzung tabu
Kayser begrüßt daher auch den beim Treffen von Mupetami verkündeten Beschluss, dass das MET künftig „keinen Löwe oder irgendein anderes Raubtier ohne die Zustimmung aller Ansässigen in das Gebiet umsiedeln wird“. Für diese Aussage erntete die stellvertretende Staatsekretärin Applaus und sie betonte auch auf Nachfrage noch einmal, dass die Einwilligung auch von den Nachbarn des EMRST-Gebiets, in das die Löwen im vergangenen Jahr gebracht worden waren, erfolgen müsse.
Denker und die weiteren EMRST-Mitglieder bedauern diesen Beschluss. So würden Löwen in ganz Afrika nur noch auf einer Fläche von acht Prozent in ihrem natürlichen Lebensraum vorkommen und das EMRST-Gebiet könne und wolle dies für die Raubkatzen bieten. Denker wies ferner darauf hin, dass „Löwen keine gefährlichen Bestien sind, die am Wegesrand nur darauf waren, Menschen zu attackieren“. Gerade im Hinblick auf den Tourismus, der in Namibia in enger Verbindung mit dem Erleben von Wildtieren stehe, müsse jeder versuchen, „im Einklang mit Wildtieren“ zu leben.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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