Die Zeit drängt
Günter Nooke, der Afrika-Berater der Bundeskanzlerin, sagte dieser Tage, er wünsche nicht, dass Afrika zwischen Amerika und China aufgeteilt werde. Über den gegenwärtigen Einfluss der USA kann man diskutieren. An Chinas Einfluss in Afrika gibt es dagegen keinen Zweifel mehr. In Namibia sind die Chinesen inzwischen in fast allen Schlüsselindustrien in bedeutender Weise vertreten. Von allen anderen Ländern auf dem Kontinent liest man Ähnliches.
Will Deutschland in diesem Wettbewerb noch eine Rolle spielen, muss es sich mit Amerika verbünden und eine letzte Trumpfkarte ziehen, seine koloniale Vergangenheit. Man scheint in Berlin nicht zu verstehen, dass die Verhandlungen über die deutsche Rolle in einigen afrikanischen Ländern eine Chance sind. Statt die Gelegenheit beim Schopf zu packen, bittet man Historiker hinzu, um zu klären, ob das damals wirklich so war. Aus dem sich ergebenden Disput gewinnt niemand etwas.
Die koloniale Vergangenheit mit all ihren Schrecken bildet ein Band zwischen Deutschland, Namibia, Ruanda, Togo und Tansania. Dieses Band geht weit über das hinaus, was kürzlich eingetroffene Geschäftsleute aus anderen Ländern mitbringen. Die „Bewältigung“ dieser Vergangenheit mag schmerzhaft sein, führt jedoch im gleichen Zug zu einer Vertiefung der gegenseitigen Beziehungen. Und Bismarck hatte recht: Diese vier Länder auszuwählen macht mehr Sinn, als sich in Nigeria oder Südafrika zu engagieren.
Die Zeit drängt. Wenn man noch lange zaudert und die Angelegenheit von einem Delegierten und einem Abteilungsleiter behandeln lässt, wird es zu spät sein. Man müsste jede Woche etwas über den Fortgang der Gespräche und eine Vielzahl anderer Initiativen hören. Die ganze Entwicklungshilfe müsste auf diese außenpolitischen Strategien fokussiert werden. Die politischen Stiftungen müssten zum Thema arbeiten. Die deutschen Kirchen müssten sich mehr engagieren. Die deutsche Industrie- und Handelskammer müsste einen Stützpunkt eröffnen, anstatt Namibia von Südafrika aus mitzuverwalten ...
Am Ende könnte dann eine positive neue Entwicklung stehen zum Vorteil aller. Es könnte sogar gut sein, wenn die deutsche Unterstützung einige ethnische Gruppen im Land stärken würde und es zu einem mehr föderalen Staatsgebilde in Namibia und den anderen Staaten käme.
China hat die Pandemie wohl hinter sich. Deutschland kann nicht warten, bis es den Lockdown hinter sich hat. Die Zeit zu handeln ist jetzt!
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Peltzer
Okahandja
Will Deutschland in diesem Wettbewerb noch eine Rolle spielen, muss es sich mit Amerika verbünden und eine letzte Trumpfkarte ziehen, seine koloniale Vergangenheit. Man scheint in Berlin nicht zu verstehen, dass die Verhandlungen über die deutsche Rolle in einigen afrikanischen Ländern eine Chance sind. Statt die Gelegenheit beim Schopf zu packen, bittet man Historiker hinzu, um zu klären, ob das damals wirklich so war. Aus dem sich ergebenden Disput gewinnt niemand etwas.
Die koloniale Vergangenheit mit all ihren Schrecken bildet ein Band zwischen Deutschland, Namibia, Ruanda, Togo und Tansania. Dieses Band geht weit über das hinaus, was kürzlich eingetroffene Geschäftsleute aus anderen Ländern mitbringen. Die „Bewältigung“ dieser Vergangenheit mag schmerzhaft sein, führt jedoch im gleichen Zug zu einer Vertiefung der gegenseitigen Beziehungen. Und Bismarck hatte recht: Diese vier Länder auszuwählen macht mehr Sinn, als sich in Nigeria oder Südafrika zu engagieren.
Die Zeit drängt. Wenn man noch lange zaudert und die Angelegenheit von einem Delegierten und einem Abteilungsleiter behandeln lässt, wird es zu spät sein. Man müsste jede Woche etwas über den Fortgang der Gespräche und eine Vielzahl anderer Initiativen hören. Die ganze Entwicklungshilfe müsste auf diese außenpolitischen Strategien fokussiert werden. Die politischen Stiftungen müssten zum Thema arbeiten. Die deutschen Kirchen müssten sich mehr engagieren. Die deutsche Industrie- und Handelskammer müsste einen Stützpunkt eröffnen, anstatt Namibia von Südafrika aus mitzuverwalten ...
Am Ende könnte dann eine positive neue Entwicklung stehen zum Vorteil aller. Es könnte sogar gut sein, wenn die deutsche Unterstützung einige ethnische Gruppen im Land stärken würde und es zu einem mehr föderalen Staatsgebilde in Namibia und den anderen Staaten käme.
China hat die Pandemie wohl hinter sich. Deutschland kann nicht warten, bis es den Lockdown hinter sich hat. Die Zeit zu handeln ist jetzt!
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Peltzer
Okahandja
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Allgemeine Zeitung
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