Die Stromkrise gemeistert

Windhoek - Obwohl verschiedene Großunternehmen im Bergbau infolge der Weltwirtschaftskrise ihre Produktion gedrosselt oder gar eingestellt haben, sei der Stromverbrauch in diesem Jahr gestiegen. Habe der Spitzenwert im Jahr 2007 noch bei 450 Megawatt (MW) gelegen, so sei dieser 2008 auf 430 MW gesunken - in diesem Jahr aber auf 451 MW gestiegen, sagte NamPower-Geschäftsführer Paulinus Shilamba gestern in Windhoek, wo er eine Bilanz der ablaufenden Jahres zog.

Den höheren Verbrauch begründete er mit dem generellen ökonomischen Wachstum, dem gestiegenen Bedarf von Großunternehmen, die nicht von der Wirtschaftskrise betroffen waren (z.B. Uranbergbau), sowie der fortschreitenden Elektrifizierung von Haushalten in ländlichen Gebieten. Der Energieversorger habe alle eigenen Möglichketen - die Kraftwerke Van Eck (auf Kohlebasis, Windhoek), Ruacana (Wasserkraft, Ruacana) und Paratus (Diesel, Walvis Bay) - optimal genutzt und es trotz des niedrigen Kunene-Wasserpegels sowie der Abschaltung des zweiten Blocks im Koeberg-Atomkraftwerk in Südafrika im dritten Quartal 2009, das auch Strom nach Namibia liefert, geschafft, dass "die Lichter zu jeder Zeit leuchten", sagte Shilamba nicht ohne Stolz.

Die Stromimporte haben ebenfalls eine große Rolle bei der Versorgungssicherheit gespielt, da Namibia mit den genannten drei Kraftwerken nur 384 MW erzeugen kann. Neben Südafrika ist Simbabwe dabei zum wichtigsten Partner avanciert, weil NamPower vom dortigen Hwange-Kraftwerk 150 MW bezieht. "Namibia wird sich in den nächsten vier bis fünf Jahren noch auf Importe verlassen müssen", sagte Shilamba. Dazu seien Abkommen mit weiteren Partnern auf den Weg gebracht worden, so mit dem Stromversorger ZESCO (Sambia), der ab kommenden Monat 50 und später 100 MW liefern soll. Weitere 50 MW werden von SNEL (Demokratische Republik Kongo) erwartet, sobald alle Details des Abkommens geklärt seien. Und schließlich würden bald Verhandlungen mit BPC (Botswana) über Stromimporte beginnen.

Überdies sollen in den nächsten Jahren neue Projekte in Namibia umgesetzt werden, um die Stromerzeugerkapazität zu erhöhen und von Importen unabhängig zu werden. Der NamPower-Chef zählte dabei u.a. die Installation der 4. Turbine im Ruacana-Wasserkraftwerk auf, die ab März 2012 weitere 92 MW liefern soll. Die Kosten dafür betrügen 750 Millionen Namibia-Dollar. Vom neuen Dieselkraftwerk Anixas, das mit einem Aufwand von 250 Mio. N$ direkt neben dem Paratus-Dieselkraftwerk in Walvis Bay entstehen und im Dezember 2010 in Betrieb gehen soll, erwartet man 21 MW. In der Planungs- bzw. Verhandlungsphase befänden sich zudem die Wasserkraft-Projekte Baines und Oranje, der Bau eines mit Kudugas betriebenen Kraftwerks sowie der Neubau eines großen Kohlekraftwerks in Walvis Bay, das fünf bis sechs Milliarden Namibia-Dollar kosten und zwischen 200 und 400 MW liefern soll.

Für 2010 werde ein Anstieg des Energieverbrauchs um vier Prozent erwartet. Verbraucher müssten sich erneut auf eine Preiserhöhung einstellen, die sich aus der Inflation plus fünf Prozent errechnen würde, sagte Shilamba. Grund: Stromerzeugung und -verkauf seien hierzulande immer noch nicht kostendeckend, weshalb auch Investitionen der Privatwirtschaft ausblieben. Profitabilität in diesem Geschäft soll "in zwei bis drei Jahren" erreicht sein, so der NamPower-Chef abschließend.

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Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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