Die Mär vom bösen Ausländer
Die Mär vom bösen Ausländer

Die Mär vom bösen Ausländer

Stefan Fischer
Wenn eigene Rezepte keine Wirkung erzielen, wird nach anderen Schuldigen gesucht, anstatt eigene Fehler und Schwächen zu analysieren. So kennen wir es seit Jahren beim Thema Landreform. Präsident Geingob hat jetzt eine alte Mär wiederbelebt und ausländische Farmeigentümer ins Visier gerückt. Am Ende ist es nur ein Ablenkungsmanöver.

Der Staat klagt, dass die Umsiedlung zu langsam verläuft. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Die Staatsfinanzen zum Landankauf sind begrenzt, Farmer wollen ihr Lebenswerk nicht unter Wert hergeben und zudem sind nicht alle Neusiedler auf die neue Aufgabe vorbereitet. Doch ungeachtet dieser Faktoren wird der Fokus erneut auf ausländische Landbesitzer gerichtet. Ist ein Ausländer als Unternehmer und Arbeitgeber eigentlich „weniger wert“, wenn/weil er seinen Wohnsitz nicht im Land hat? Eigentum sollte generell unantasbar sein. Aber wenn man über Ankauf oder Enteignung mit Entschädigung verhandeln will, dann muss nicht die Nationalität oder Anwesenheit des Eigentümers ein Kriterium sein, sondern die Wirtschaftlichkeit der Farm. Wie ergiebig sind eigentlich die Farmen der Herren Geingob, Nujoma und Pohamba? Wie viele Angestellte arbeiten dort? Gehen sie mit gutem Beispiel voran?

Die ca. 280 Farmen in Händen von Ausländern (ca. 4,5% aller kommerziellen Farmen) sind nicht für den Erfolg oder das Scheitern der Umsiedlungspolitik verantwortlich. Der Staat kann genügend Farmland von Namibiern erwerben, die verkaufen wollen. Doch dann müsste er die eigene Zahlungsunfähigkeit zugeben. Auch Farmen von Nicht-Namibiern kosten Geld. Indes kosten derlei Scheingefechte gegen Ausländer den guten Ruf Namibias.

Stefan Fischer

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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