Die Last mit der Lust
Das Thema Prostitution hat jetzt in Swakopmund einige Gemüter erhitzt und so manchen aus dem Alltag in der "heilen Welt" gerissen.
Die Swakopmunder Bürgerinitiative hatte gar 450 Unterschriften gesammelt und mit einer Petition an die Amtsrichterin überreicht. Wer sich davon eine Änderung der Situation erwartet, sollte seine Hoffnungen allerdings begraben. Denn die Last mit der Lust ist kein Swakopmunder Problem, sondern lässt sich nur landesweit lösen. Die Chancen dafür sind jedoch gering.
Prostitution in Swakopmund - das hat es schon lange gegeben. Im überschaubaren Rahmen, wie Einwohner des Ortes versichern. Man kennt sich, man akzeptiert sich. Doch was ist, wenn - wie es jetzt die Swakopmunder erlebt haben - die Schwelle der vertrauten Gewohnheit überschritten wird? Dann wachen auch diejenigen auf, die vor diesem Thema stets die Augen verschlossen haben. Das ist doch nach namibischem Gesetz illegal, wird betont. Richtig. Doch jedem dürfte klar sein: Man kann das Geschäft mit der käuflichen Liebe nicht verbieten. Nicht umsonst wird dieses als das "älteste Gewerbe der Welt" bezeichnet. Das weiß auch die Regierung, der zwar alle Machtinstrumente zur Verfügung stehen, die diese aber nicht konsequent einsetzt.
Aber man darf und muss sehr wohl darauf achten, dass entsprechende "Spielregeln" eingehalten werden. Auf beiden Seiten. 15 Nutten machen aus Swakopmund noch lange nicht den Sündenpfuhl Namibias, aber wenn sich die Prostituierten nicht "benehmen", dann können pöbelnde und aufdringliche Anmachversuche sehr schnell aufs Gemüt schlagen. Bei Einwohnern und Touristen. Eine große, weltoffene Stadt wird sich vor Prostitution nicht verstecken können. Swakopmund ist zwar keine Großstadt, aber durch die Nähe zum Hafen in Walvis Bay, die große Touristenfrequenz und das eigene (nächtliche) Flair allemal attraktiv genug für das Geschäft mit der käuflichen Liebe.
Eine Alternative wäre die Ausweisung von so genannten Rotlicht-Bezirken, wo Prostitution erlaubt und dadurch in gewisser Weise kontrollierbar ist. Andere Länder sind diesen Weg gegangen. In Namibia müsste dazu das Gesetz geändert werden. Doch dies ist sehr unwahrscheinlich. Erstens ist der Handlungsdruck keineswegs groß genug, zweitens müsste ein Umdenken in den Köpfen stattfinden. Die Meinungen und Befindlichkeiten zu diesem Thema sind viel zu starr - zumal oft genug von höchster Stelle unangenehme Erscheinungen im namibischen Alltag mit dem Einfluss der westlichen Welt begründet werden. Dann fällt es auch viel leichter, diese mit einem Hauch von Opfermentalität zu verurteilen und sich damit "heiße Themen", für die man keine Lösung hat, vom Hals zu halten. Nach dem Motto: Was man nicht anfasst, daran kann man sich nicht die Finger verbrennen. Also bleibt es bei Appellen mit dem erhobenen Zeigefinger - und letztlich ändert sich nichts.
Im Einzelfall mag es sein, dass die Prostitution in dem Rahmen bleibt wie sie ist - auch in Swakopmund. So lange aber der Gesetzgeber nicht aktiv wird, wird der kommerzielle Sex weiter im Dunstschleier zwischen Legalität und öffentlicher Akzeptanz bzw. Duldung zum Alltag gehören. In Swakopmund und überall im Lande auch.
Die Swakopmunder Bürgerinitiative hatte gar 450 Unterschriften gesammelt und mit einer Petition an die Amtsrichterin überreicht. Wer sich davon eine Änderung der Situation erwartet, sollte seine Hoffnungen allerdings begraben. Denn die Last mit der Lust ist kein Swakopmunder Problem, sondern lässt sich nur landesweit lösen. Die Chancen dafür sind jedoch gering.
Prostitution in Swakopmund - das hat es schon lange gegeben. Im überschaubaren Rahmen, wie Einwohner des Ortes versichern. Man kennt sich, man akzeptiert sich. Doch was ist, wenn - wie es jetzt die Swakopmunder erlebt haben - die Schwelle der vertrauten Gewohnheit überschritten wird? Dann wachen auch diejenigen auf, die vor diesem Thema stets die Augen verschlossen haben. Das ist doch nach namibischem Gesetz illegal, wird betont. Richtig. Doch jedem dürfte klar sein: Man kann das Geschäft mit der käuflichen Liebe nicht verbieten. Nicht umsonst wird dieses als das "älteste Gewerbe der Welt" bezeichnet. Das weiß auch die Regierung, der zwar alle Machtinstrumente zur Verfügung stehen, die diese aber nicht konsequent einsetzt.
Aber man darf und muss sehr wohl darauf achten, dass entsprechende "Spielregeln" eingehalten werden. Auf beiden Seiten. 15 Nutten machen aus Swakopmund noch lange nicht den Sündenpfuhl Namibias, aber wenn sich die Prostituierten nicht "benehmen", dann können pöbelnde und aufdringliche Anmachversuche sehr schnell aufs Gemüt schlagen. Bei Einwohnern und Touristen. Eine große, weltoffene Stadt wird sich vor Prostitution nicht verstecken können. Swakopmund ist zwar keine Großstadt, aber durch die Nähe zum Hafen in Walvis Bay, die große Touristenfrequenz und das eigene (nächtliche) Flair allemal attraktiv genug für das Geschäft mit der käuflichen Liebe.
Eine Alternative wäre die Ausweisung von so genannten Rotlicht-Bezirken, wo Prostitution erlaubt und dadurch in gewisser Weise kontrollierbar ist. Andere Länder sind diesen Weg gegangen. In Namibia müsste dazu das Gesetz geändert werden. Doch dies ist sehr unwahrscheinlich. Erstens ist der Handlungsdruck keineswegs groß genug, zweitens müsste ein Umdenken in den Köpfen stattfinden. Die Meinungen und Befindlichkeiten zu diesem Thema sind viel zu starr - zumal oft genug von höchster Stelle unangenehme Erscheinungen im namibischen Alltag mit dem Einfluss der westlichen Welt begründet werden. Dann fällt es auch viel leichter, diese mit einem Hauch von Opfermentalität zu verurteilen und sich damit "heiße Themen", für die man keine Lösung hat, vom Hals zu halten. Nach dem Motto: Was man nicht anfasst, daran kann man sich nicht die Finger verbrennen. Also bleibt es bei Appellen mit dem erhobenen Zeigefinger - und letztlich ändert sich nichts.
Im Einzelfall mag es sein, dass die Prostitution in dem Rahmen bleibt wie sie ist - auch in Swakopmund. So lange aber der Gesetzgeber nicht aktiv wird, wird der kommerzielle Sex weiter im Dunstschleier zwischen Legalität und öffentlicher Akzeptanz bzw. Duldung zum Alltag gehören. In Swakopmund und überall im Lande auch.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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