Die kleine Knolle mit dem großen Aroma

Ein besonderer Leckerbissen, der sich gut im Kalaharisand versteckt hält, ist die namibische Trüffel. Mit ein bisschen Glück und Erfahrung findet man die Trüffel knapp unter der sandigen Oberfläche, ab Ende März bis Mitte Mai. Er zählt zu der Familie der niederen Schlauchpilzen und verbreitet sich nach einer guten Regenzeit und bei späten Regenfällen, in der Nähe von bestimmten Bäumen und Büschen wie etwa die Kerzen- oder die Hakendornakazie.

Die Kalahari-Trüffel ist eine kleine rot-sandige Knolle, die einen aromatischen Duft verströmt. Sie sollten gut geputzt und großzügig geschält werden, denn der feine Sand lässt einen schnell ungewollt mit den Zähnen knirschen. Auch ist in der Schale ein großer Teil Gerbsäure enthalten, die den Pilz bitter machen können. Daher empfiehlt es sich, die Pilze, falls sie eingefroren werden sollen, nach dem Schälen zu blanchieren und abkühlen zu lassen.

Zwar lässt sich die namibische Trüffel, deren helles Fleisch leicht marmoriert sein kann, nicht mit der europäischen Trüffel vergleichen und doch ist ihr Geschmack unvergleichlich. Wie ungemein vielfältig verwendbar die Trüffel ist, dass kann man in dem Windhoeker Restaurant Gatheman feststellen. Hier nimmt diese kleine Knolle zurzeit viel Platz auf der Speisekarte ein. So kann sich der Feinschmecker auf einige kulinarische Überraschungen wie Trüffelcremesuppe, Ravioli mit Trüffelfüllung, Ravioli in Trüffelcremesoße oder Trüffelragout mit Tagiatelle und grünem Spargel freuen. Was sich keiner als krönenden Abschluss eines vortrefflichen Menüs entgehen lassen sollte, ist das Trüffeleis. Hierbei handelt es sich um ein wirkliches Geschmackserlebnis. Die geschmackliche Harmonie des Eises, das aus weißer Schokolade und feinen Trüffelspänen hergestellt ist, aus denen das nussige Element herausgekitzelt wird, ist unglaublich.

Auf die Frage, ob es auch für Speisen mit Trüffel ein Weinempfehlung gibt ist die Antwort überraschend: "Trinke, was dir schmeckt", meint Gatheman Restaurantbesitzer Urs Gamma. So kann zu den Speisen sowohl ein leichter spritziger Weißwein wie etwa einem Chenin Blanc, als auch ein leichter fruchtiger Rotwein, etwa einen Pinotage gereicht werden. "Früher waren die Regeln strikter, so gab es zu hellem Fleisch weißen und zu dunklem Fleisch roten Wein. Heute wird es zum Glück nicht mehr so gehalten und der eigene Geschmack bestimmt die Wahl des Weines. Doch natürlich gibt es nach wie vor Empfehlungen".

Trüffel sind zurzeit auch im Handel erhältlich. Vielleicht weil die kleine, rotbraune Knolle so unscheinbar wirkt, entdeckt man sie nicht sogleich. Und falls die Farmer sich bereits am Trüffel satt gegessen haben, so sind bestimmt einige Restaurants bereit sie ihnen abzunehmen um sie auf die Speisekarte zu setzen.