Die gute und schlechte Seite

Für elf Angolaner war in Frankfurt Endstation. Als sie aus dem Air-Namibia-Flieger stiegen, wurde festgestellt, dass sie kein gültiges Visum haben. Später wurden zwei mutmaßliche Drahtzieher in Windhoek verhaftet, darunter ein am Check-in-Schalter arbeitender Mitarbeiter der Air Namibia, weil sie die Gruppe wahrscheinlich an Bord geschleust haben. Somit ist ein Fall von Menschenschmuggel aufgeflogen, der nachdenklich macht: Wie sicher ist es um Flüge (der Air Namibia) bestellt?

Eindeutig beantworten lässt sich diese Frage nicht. Immerhin hat diese Geschichte eine negative und eine positive Seite. Sehr bedenklich ist, dass es offenbar nur eines unlauteren Mitarbeiters genügt, um Menschen in ein Flugzeug zu schleusen. In diesem Fall war es ein Versuch, illegal nach Deutschland zu kommen, wahrscheinlich in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Doch was ist, wenn jemand mit einer Waffe oder Bombe an Bord kommt und den Flieger kapern oder gar abstürzen lassen will? Das Personal am Flughafen, das Tickets, Pässe, Gepäck und letztlich die Passagiere selbst überprüft, hat eine große Verantwortung. Ebenso dessen Arbeitgeber, der nicht nur für Ausbildung und Motivation, sondern auch für Kontrollen sorgen muss.

Der positive Aspekt dieser Geschichte ist, dass die Kontrollen bei der Ankunft funktioniert haben und der Schwindel somit aufgeflogen ist. Die umgehend eingeleiteten Untersuchungen haben schließlich zu zwei Festnahmen in Windhoek geführt. Nun dürfen wir darauf hoffen, dass der Fall detailliert aufgeklärt wird, die Verantwortlichen sich vor der Justiz verantworten und dadurch eventuell sogar weitere Schleuserversuche vereitelt werden.

Stefan Fischer