Die Gunst der Stunde verpasst
Nein, einen Erdrutsch hat es gestern nicht gegeben, als Präsident Geingob die Kabinettsumbildung angekündigt hat. Die Minister und Vizeminister, die jetzt neue Ressorts leiten, gehören meist zu den Durchschnittstypen. Deshalb sind keine großen Veränderungen zu erwarten.
Der Rauswurf der Minister Ekandjo und Iivula-Ithana hat den Weg für eine Kabinettsumbildung geebnet. Was dabei verwundert ist eine Inkonsequenz beim Kriterium der Leistung. Ekandjo und Iivula-Ithana sind nicht geschasst worden, weil sie ihren Job schlecht gemacht haben, sondern weil sie ihrem Chef gegenüber innerhalb der Partei aufmüpfig waren. Im Gegensatz dazu erwähnt Geingob bei der aktuellen Neubesetzung einiger Ministerposten „Klagen über Misswirtschaft“. Gerade die Bereiche Bergbau sowie Arbeit und Transport sind anfällig für Korruption. Werden die neuen Minister dieses Übel besser in den Griff bekommen? Und warum werden die bisherigen Minister mit einem neuen Posten belohnt, wenn dort Misswirtschaft herrschte?
Die Rückkehr von Kawana in den Posten des Regierungsanwalts sollte der Erfahrung und Kompetenz geschuldet sein. Ansonsten sieht die Umbesetzung nach einem halbherzigen Durchgreifen aus. Einen Neuanfang hätte Geingob eingeleitet, wenn er die oberste Regierungsebene nicht nur durchgemischt, sondern auch verschlankt hätte. Beispielsweise durch die Zusammenlegung von Ministerien. Oder durch den Verzicht auf die Besetzung von Minister- und Vizeministerposten. Der Wasserkopf, den Geingob durch die Anstellung eines Vizepräsidenten, die Gründung eines weiteren Ministeriums sowie die Beschäftigung von 29 Vizeministern (bei 24 Ministerien) und eines hochbezahlten Beraterteams noch vergrößert hat, ist ein Hauptgrund für immense Kosten des Staatsdienstes und den Finanzengpass der Regierung.
Bei der Kabinettesumbildung wurde Kompetenz neu geordnet und die Hoffnung auf bessere Leistung genährt. Die Gunst der Stunde zur Reform der überproportionierten und überteuerten Exekutivebene wurde verpasst, der große Wurf blieb aus.
Stefan Fischer
Der Rauswurf der Minister Ekandjo und Iivula-Ithana hat den Weg für eine Kabinettsumbildung geebnet. Was dabei verwundert ist eine Inkonsequenz beim Kriterium der Leistung. Ekandjo und Iivula-Ithana sind nicht geschasst worden, weil sie ihren Job schlecht gemacht haben, sondern weil sie ihrem Chef gegenüber innerhalb der Partei aufmüpfig waren. Im Gegensatz dazu erwähnt Geingob bei der aktuellen Neubesetzung einiger Ministerposten „Klagen über Misswirtschaft“. Gerade die Bereiche Bergbau sowie Arbeit und Transport sind anfällig für Korruption. Werden die neuen Minister dieses Übel besser in den Griff bekommen? Und warum werden die bisherigen Minister mit einem neuen Posten belohnt, wenn dort Misswirtschaft herrschte?
Die Rückkehr von Kawana in den Posten des Regierungsanwalts sollte der Erfahrung und Kompetenz geschuldet sein. Ansonsten sieht die Umbesetzung nach einem halbherzigen Durchgreifen aus. Einen Neuanfang hätte Geingob eingeleitet, wenn er die oberste Regierungsebene nicht nur durchgemischt, sondern auch verschlankt hätte. Beispielsweise durch die Zusammenlegung von Ministerien. Oder durch den Verzicht auf die Besetzung von Minister- und Vizeministerposten. Der Wasserkopf, den Geingob durch die Anstellung eines Vizepräsidenten, die Gründung eines weiteren Ministeriums sowie die Beschäftigung von 29 Vizeministern (bei 24 Ministerien) und eines hochbezahlten Beraterteams noch vergrößert hat, ist ein Hauptgrund für immense Kosten des Staatsdienstes und den Finanzengpass der Regierung.
Bei der Kabinettesumbildung wurde Kompetenz neu geordnet und die Hoffnung auf bessere Leistung genährt. Die Gunst der Stunde zur Reform der überproportionierten und überteuerten Exekutivebene wurde verpasst, der große Wurf blieb aus.
Stefan Fischer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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