Die Eigendynamik einer Enteignung
Ersatzlose Enteignung. Das sind die beiden Worte die schon jetzt die Tonlage der bevorstehenden Landkonferenz vorgeben. Die beiden Worte die eine enorme Erwartungshaltung unter landlosen Bewohnern geschaffen und den Ausgang der Beratungen praktisch vorweggenommen haben.
Die Forderung nach Enteignung ohne Entschädigung ist verständlich. Weil sie eine Sofortlösung verspricht. Weil sie das Allheilmittel zu sein scheint, historisches Unrecht zu korrigieren und mit der Rückeroberung vermeintlich gestohlenen Grund und Bodens auch Wählerstimmen zu erobern. Sie ist aber auch problematisch, weil sie gewaltigen politischen Druck erzeugt. Weil sie eine Eigendynamik entwickelt und damit den Blick auf die Konsequenzen von Enteignungen verstellt.
Denn wer fragt sich schon angesichts der kollektiven Hoffnung auf ein eigenes Stück Grund und Boden, was mit Farmen geschehen soll, deren enteignete Vorbesitzer sämtliche Infrastruktur veräußert oder entfernt haben? Die vorhandenes Wild und Vieh verkauft, Zäune, Pumpen, Windmotoren abmontiert, ihre Angestellten entlassen und deren Unterkünfte zerlegt haben?
Und wen kümmert angesichts der Begehrlichkeiten, was mit Banken und Firmen geschieht, bei denen enteignete Farmer verschuldet sind oder die sie für Dienstleistungen aller Art bezahlt haben? Wer wagt unter dem Eindruck der Enteignungsforderungen darüber nachzudenken, wovon die neuen Farmbesitzer auf einer von Infrastruktur befreiten Farm leben oder woher sie ein Darlehen nehmen sollen, wenn Banken Millionenkredite enteigneter Landwirte abschreiben müssen?
Wer verschwendet dann noch einen Gedanken daran, an wen die Neufarmer ihre Erzeugnisse verkaufen sollen, wenn ihre Vorbesitzer zuvor den Markt mit ihrem notgedrungen verkauften Vieh und Getreide überschwemmt haben? Wen interessiert dann noch, wie Enteignungen auf ausländische Unternehmer wirken, die angesichts der Aufweichung von Eigentumsrechten um ihre Investitionen fürchten müssen?
Marc Springer
Die Forderung nach Enteignung ohne Entschädigung ist verständlich. Weil sie eine Sofortlösung verspricht. Weil sie das Allheilmittel zu sein scheint, historisches Unrecht zu korrigieren und mit der Rückeroberung vermeintlich gestohlenen Grund und Bodens auch Wählerstimmen zu erobern. Sie ist aber auch problematisch, weil sie gewaltigen politischen Druck erzeugt. Weil sie eine Eigendynamik entwickelt und damit den Blick auf die Konsequenzen von Enteignungen verstellt.
Denn wer fragt sich schon angesichts der kollektiven Hoffnung auf ein eigenes Stück Grund und Boden, was mit Farmen geschehen soll, deren enteignete Vorbesitzer sämtliche Infrastruktur veräußert oder entfernt haben? Die vorhandenes Wild und Vieh verkauft, Zäune, Pumpen, Windmotoren abmontiert, ihre Angestellten entlassen und deren Unterkünfte zerlegt haben?
Und wen kümmert angesichts der Begehrlichkeiten, was mit Banken und Firmen geschieht, bei denen enteignete Farmer verschuldet sind oder die sie für Dienstleistungen aller Art bezahlt haben? Wer wagt unter dem Eindruck der Enteignungsforderungen darüber nachzudenken, wovon die neuen Farmbesitzer auf einer von Infrastruktur befreiten Farm leben oder woher sie ein Darlehen nehmen sollen, wenn Banken Millionenkredite enteigneter Landwirte abschreiben müssen?
Wer verschwendet dann noch einen Gedanken daran, an wen die Neufarmer ihre Erzeugnisse verkaufen sollen, wenn ihre Vorbesitzer zuvor den Markt mit ihrem notgedrungen verkauften Vieh und Getreide überschwemmt haben? Wen interessiert dann noch, wie Enteignungen auf ausländische Unternehmer wirken, die angesichts der Aufweichung von Eigentumsrechten um ihre Investitionen fürchten müssen?
Marc Springer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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