Deutschunterricht in seiner intensivsten Form
In Namibia bieten 53 Schulen für rund 8700 Schüler Deutsch als Fremdsprache an. Im Unterricht ist auch Deutschland häufig Thema, mit all seine typischen Ausprägungen und Gepflogenheiten. Ende vergangenen Jahres hatten sechs Jugendliche aus Namibia die Möglichkeit, Deutschland einmal abseits der Lehrbücher kennenzulernen und für knapp zehn Wochen in das Land zu reisen. Ihr Aufenthalt ließ nicht nur bleibende Eindrücke in ihren Köpfen zurück, sondern verbesserte ihr Deutsch maßgeblich.
Reisen bildet - diese häufig gehörte Phrase trifft auf die sechs Schüler aus Namibia vollends zu. Ob historische Ereignisse wie die Teilung Berlins, oder kulturelle Eigenheiten wie typisch deutsche Weihnachtsmärkte: Statt trocken im Unterricht über diese weit entfernten Dinge zu sprechen, waren die Jugendlichen vor Ort und lernten mit allen Sinnen. Deutschunterricht in seiner intensivsten Form sozusagen.
Eindrücklicher als jeder Weihnachtsmarkt und jeder noch so historische Ort wirkte auf die meisten Schüler das Wetter. „Am liebsten mochte ich den Schnee. Wir waren Schlitzschuhlaufen und Skifahren. Ich bin zwar oft hingefallen, trotzdem war es spaßig“, erzählt die 16-jährige Cynthea Izaks. Der 14-jährige Eli Britz mochte zwar ebenfalls den Schnee, mit den Begleiterscheinungen konnte er aber nicht so viel anfangen: „Mir war es einfach viel zu kalt.“
Organisiert wurde der Aufenthalt von der Arbeits- und Fördergemeinschaft der Deutschen Schulvereine in Namibia (AGDS) in Zusammenarbeit mit dem Verein für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland (VDA). Seit Mitte der 1980er-Jahre ermöglichen sie Jugendlichen aus Deutschland und Namibia einen Austausch zwischen den beiden Ländern. Die Teilnehmer kommen in Gastfamilien und gehen gemeinsam mit ihren Gastgeschwistern in die Schule.
„Die Schule fand ich nicht so gut, der Unterricht war einfach zu lang“, erzählt die 16-jährige Jaydine Feris und teilt damit den Eindruck der anderen Schüler. Abseits der Schule können die sechs Jugendlichen aber fast nur positive Erfahrungen über ihren Aufenthalt in Deutschland teilen. „Ich war wie ein Sohn für die Familie“, sagt der 16-jährige Mauritz du Preez über seine Aufnahme in die Gastfamilie. Ob Weihnachtsmarkt in Wernigerode oder Badminton spielen mit dem Gastbruder: Für Mauritz hielt der Austausch einmalige Erfahrungen bereit. „Ich gehe vielleicht noch zehn Mal zurück nach Deutschland - wenn ich kann“ sagt er schmunzelnd.
In den Wintermonaten dieses Jahres folgt dann der Rückaustausch. Die deutschen Gastgeschwister kommen dann für einige Wochen nach Namibia und leben hier in den Familien der sechs Teilnehmer. Mit dem Besuch könnte der jahrzehntelange Austausch aber vorerst ein Ende haben: Der VDA strukturiert sich um und organisiert vorerst keinen Austausch mehr. Für die kommenden Schülergenerationen in Namibia heißt Deutschunterricht dann wahrscheinlich wieder: Buch auf und Deutschland im Klassenraum näher kommen.
Marcel Nobis, Windhoek
Reisen bildet - diese häufig gehörte Phrase trifft auf die sechs Schüler aus Namibia vollends zu. Ob historische Ereignisse wie die Teilung Berlins, oder kulturelle Eigenheiten wie typisch deutsche Weihnachtsmärkte: Statt trocken im Unterricht über diese weit entfernten Dinge zu sprechen, waren die Jugendlichen vor Ort und lernten mit allen Sinnen. Deutschunterricht in seiner intensivsten Form sozusagen.
Eindrücklicher als jeder Weihnachtsmarkt und jeder noch so historische Ort wirkte auf die meisten Schüler das Wetter. „Am liebsten mochte ich den Schnee. Wir waren Schlitzschuhlaufen und Skifahren. Ich bin zwar oft hingefallen, trotzdem war es spaßig“, erzählt die 16-jährige Cynthea Izaks. Der 14-jährige Eli Britz mochte zwar ebenfalls den Schnee, mit den Begleiterscheinungen konnte er aber nicht so viel anfangen: „Mir war es einfach viel zu kalt.“
Organisiert wurde der Aufenthalt von der Arbeits- und Fördergemeinschaft der Deutschen Schulvereine in Namibia (AGDS) in Zusammenarbeit mit dem Verein für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland (VDA). Seit Mitte der 1980er-Jahre ermöglichen sie Jugendlichen aus Deutschland und Namibia einen Austausch zwischen den beiden Ländern. Die Teilnehmer kommen in Gastfamilien und gehen gemeinsam mit ihren Gastgeschwistern in die Schule.
„Die Schule fand ich nicht so gut, der Unterricht war einfach zu lang“, erzählt die 16-jährige Jaydine Feris und teilt damit den Eindruck der anderen Schüler. Abseits der Schule können die sechs Jugendlichen aber fast nur positive Erfahrungen über ihren Aufenthalt in Deutschland teilen. „Ich war wie ein Sohn für die Familie“, sagt der 16-jährige Mauritz du Preez über seine Aufnahme in die Gastfamilie. Ob Weihnachtsmarkt in Wernigerode oder Badminton spielen mit dem Gastbruder: Für Mauritz hielt der Austausch einmalige Erfahrungen bereit. „Ich gehe vielleicht noch zehn Mal zurück nach Deutschland - wenn ich kann“ sagt er schmunzelnd.
In den Wintermonaten dieses Jahres folgt dann der Rückaustausch. Die deutschen Gastgeschwister kommen dann für einige Wochen nach Namibia und leben hier in den Familien der sechs Teilnehmer. Mit dem Besuch könnte der jahrzehntelange Austausch aber vorerst ein Ende haben: Der VDA strukturiert sich um und organisiert vorerst keinen Austausch mehr. Für die kommenden Schülergenerationen in Namibia heißt Deutschunterricht dann wahrscheinlich wieder: Buch auf und Deutschland im Klassenraum näher kommen.
Marcel Nobis, Windhoek
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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