"Der Wechsel ist eindeutig"
Windhoek/Harare - "Wir haben diese Wahl gewonnen, aber sie (die Regierung) können uns den Sieg noch immer stehlen", sagte MDC-Generalsekretär Tendai Biti zur Nachrichtenagentur dpa. Erste Auszählungen in den rund 9000 Wahllokalen hätten gezeigt, dass MDC-Spitzenkandidat Morgan Tsvangirai rund zwei Drittel der Stimmen bekommen habe und die Partei vor allem in der Hauptstadt Harare und in Bulawayo in Führung liege. Kaum eine Chance dürfte der Mugabe-Herausforderer und Ex-Finanzminister Simba Makoni haben, der noch bis Februar der regierenden ZANU(PF)-Partei angehörte und bei der Wahl als unabhängiger Kandidat antrat.
Biti kündigte gleichzeitig an, dass die MDC eine eigene Auszählung anstrengen werde, da man der offiziellen Wahlkommission nicht traue. Dabei kam es gestern nach dpa-Angaben zu einem Zwischenfall: Sicherheitskräfte durchsuchten ein MDC-Büro in Harare, in dem Mitarbeiter unabhängig von der Wahlkommission Stimmzettel zusammengetragen hatten.
Derweil hat das Lager des seit 28 Jahren regierenden Präsidenten Mugabe (84) die MDC vor einer voreiligen Verkündung eines Wahlsiegs gewarnt: Dies komme einem Staatsstreich gleich, und man wisse doch, wie mit Putschisten umgegangen werde, so ein Mugabe-Sprecher. Der Despot selbst ließ gestern in einer staatlich kontrollierten Zeitung verlauten, eine Stichwahl werde nicht nötig sein.
Die Wahlleitung hat gestern bis Redaktionsschluss weder Angaben zur Wahlbeteiligung noch zu ersten Ergebnissen gemacht. Damit könne frühestens heute gerechnet werden, hieß es. Die am Samstag großflächig eingesetzten Sicherheitskräfte hatten vor der Abstimmung aus Angst vor Gewaltausbrüchen eindringlich davor gewarnt, inoffizielle Wahlsiege zu verkünden.
Berichte über Unregelmäßigkeiten gab es bislang nur vereinzelt, westliche Wahlbeobachter waren bereits im Vorfeld ausgeschlossen worden. Offenbar waren aber zahllose Phantom-Stimmzettel im Umlauf, zudem waren in Harare auf einem einzigen Grundstück mit kleiner Hütte 8450 Wähler registriert. Die Opposition hatte der Regierung schon im Vorfeld massiven Wahlbetrug unterstellt.
"Die MDC wird im Parlament auf jeden Fall stark vertreten sein", prognostizierte der im südlichen Afrika agierende deutsche Unternehmer Wilfried Papst, der im Südosten Simbabwes ein großes Tierreservat führt, gestern auf AZ-Nachfrage. "Der Wechsel ist eindeutig", führte er aus. Für ihn sei die entscheidende Frage, wie mit den Stimmzetteln für die Präsidentschaftswahl umgegangen wird. "Wenn diese nach Harare gebracht und dort hinter verschlossenen Türen ausgezählt werden, dann wird in wenigen Tagen Mugabe als Wahlsieger bekannt gegeben", wittert er Wahlbetrug und befürchtet: "Wenn Mugabe gewinnt, kann es Unruhen geben."
Zu den Parlaments-, Präsidentschafts- und Kommunalwahlen waren nach offiziellen Angaben 5,9 Mio. Menschen aufgerufen worden.
Biti kündigte gleichzeitig an, dass die MDC eine eigene Auszählung anstrengen werde, da man der offiziellen Wahlkommission nicht traue. Dabei kam es gestern nach dpa-Angaben zu einem Zwischenfall: Sicherheitskräfte durchsuchten ein MDC-Büro in Harare, in dem Mitarbeiter unabhängig von der Wahlkommission Stimmzettel zusammengetragen hatten.
Derweil hat das Lager des seit 28 Jahren regierenden Präsidenten Mugabe (84) die MDC vor einer voreiligen Verkündung eines Wahlsiegs gewarnt: Dies komme einem Staatsstreich gleich, und man wisse doch, wie mit Putschisten umgegangen werde, so ein Mugabe-Sprecher. Der Despot selbst ließ gestern in einer staatlich kontrollierten Zeitung verlauten, eine Stichwahl werde nicht nötig sein.
Die Wahlleitung hat gestern bis Redaktionsschluss weder Angaben zur Wahlbeteiligung noch zu ersten Ergebnissen gemacht. Damit könne frühestens heute gerechnet werden, hieß es. Die am Samstag großflächig eingesetzten Sicherheitskräfte hatten vor der Abstimmung aus Angst vor Gewaltausbrüchen eindringlich davor gewarnt, inoffizielle Wahlsiege zu verkünden.
Berichte über Unregelmäßigkeiten gab es bislang nur vereinzelt, westliche Wahlbeobachter waren bereits im Vorfeld ausgeschlossen worden. Offenbar waren aber zahllose Phantom-Stimmzettel im Umlauf, zudem waren in Harare auf einem einzigen Grundstück mit kleiner Hütte 8450 Wähler registriert. Die Opposition hatte der Regierung schon im Vorfeld massiven Wahlbetrug unterstellt.
"Die MDC wird im Parlament auf jeden Fall stark vertreten sein", prognostizierte der im südlichen Afrika agierende deutsche Unternehmer Wilfried Papst, der im Südosten Simbabwes ein großes Tierreservat führt, gestern auf AZ-Nachfrage. "Der Wechsel ist eindeutig", führte er aus. Für ihn sei die entscheidende Frage, wie mit den Stimmzetteln für die Präsidentschaftswahl umgegangen wird. "Wenn diese nach Harare gebracht und dort hinter verschlossenen Türen ausgezählt werden, dann wird in wenigen Tagen Mugabe als Wahlsieger bekannt gegeben", wittert er Wahlbetrug und befürchtet: "Wenn Mugabe gewinnt, kann es Unruhen geben."
Zu den Parlaments-, Präsidentschafts- und Kommunalwahlen waren nach offiziellen Angaben 5,9 Mio. Menschen aufgerufen worden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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