Der Makel dieser Woche
Eine spannende Woche geht zu Ende - eine Woche, welche die deutschsprachigen Namibier beschäftigt und uns Medien den Spiegel vors Gesicht gehalten hat: Wir haben einmal mehr erfahren, welche Bedeutung, aber vor allem welche Verantwortung wir in der Gesellschaft haben. Natürlich, es geht um die am vergangenen Freitag erschienene Schmähanzeige im Wochenblatt "Plus", durch die der Jude Simon Wiesenthal auf gröbste Weise diffamiert und zum "Scheusal" abgestempelt wurde.
Die Anzeige hat eine große Lawine von Emotionen losgetreten: Etliche Reaktionen erreichten die Allgemeine Zeitung, der Ruf nach rechtlichen Konsequenzen wurde laut. Unsere Leser haben einhellig ge- und verurteilt: Die Hetz-Anzeige und "Plus"-Herausgeber Hans Feddersen, der dafür verantwortlich ist, dass sie veröffentlicht wurde, haben die Grenzen des Zumutbaren weit überschritten. Einige wenige Leser haben indes schwere Geschütze aufgefahren, lamentierten über Schuld und Schuldbewusstsein von Anderen und verloren sich dabei in Details und Dingen, die in einen anderen Kontext gehören. Es war und ist ein vergebliches Ablenkungsmanöver: Wer nicht begriffen hat, dass es bei dieser Anzeige nicht um die Aufarbeitung von (Kriegs-)Verbrechen sowie um gegenseitige Schuldzuweisungen geht, wird es auch in Zukunft nicht verstehen. Es geht hierbei vielmehr um einen verstorbenen Menschen, dessen Würde auf gröbste Weise mit Füßen getreten wurde.
Mit Respekt und Verantwortung hatte dieses Handeln, das die Dummheit und Kurzsichtigkeit der Akteure entlarvt hat, nichts zu tun. Und auch hinter der viel zitierten Pressefreiheit können sich die Unverbesserlichen - selbst wenn sie sich im Dunkeln der Anonymität räkeln - nicht verstecken, obwohl sie es vielleicht glauben mögen. Es wäre reiner Hohn. Die Pressefreiheit, die wir alle wie selbstverständlich verlangen, ist ein hohes Gut - sie setzt jedoch nicht ethische und moralische Grundwerte, die wir haben sollten, zuweilen aber leider gänzlich ausblenden, außer Kraft. Auf dieser Grundlage ist das, was sich die Auftraggeber der Anzeige und "Plus"-Herausgeber Hans Feddersen geleistet haben, mehr als ein Fehltritt, der auch nicht mit einer lapidaren Entschuldigung zu rechtfertigen ist. Vor allem nicht, wenn man darauf bedacht ist, sich "nicht mit dem Deutschen Botschafter anlegen" zu wollen, wie Feddersen argumentierte. Heißt das im Umkehrschluss, dass die Entschuldigung nicht stattgefunden hätte, wenn der Vertreter des Auswärtigen Amtes in Namibia nicht in so scharfer Form auf die Anzeige reagiert hätte?
Eine spannende Woche geht zu Ende. Wir haben gelernt, dass wir uns nicht durch oberflächliches Denken und Handeln Einzelner instrumentalisieren lassen wollen und dürfen. Und die Gemeinschaft hat Würde gezeigt. Indes wird es aber noch lange dauern, bis der durch diese Aktion entstandene Makel ausradiert ist. Ob sich Herr Feddersen & Co auch lernfähig zeigen?
Die Anzeige hat eine große Lawine von Emotionen losgetreten: Etliche Reaktionen erreichten die Allgemeine Zeitung, der Ruf nach rechtlichen Konsequenzen wurde laut. Unsere Leser haben einhellig ge- und verurteilt: Die Hetz-Anzeige und "Plus"-Herausgeber Hans Feddersen, der dafür verantwortlich ist, dass sie veröffentlicht wurde, haben die Grenzen des Zumutbaren weit überschritten. Einige wenige Leser haben indes schwere Geschütze aufgefahren, lamentierten über Schuld und Schuldbewusstsein von Anderen und verloren sich dabei in Details und Dingen, die in einen anderen Kontext gehören. Es war und ist ein vergebliches Ablenkungsmanöver: Wer nicht begriffen hat, dass es bei dieser Anzeige nicht um die Aufarbeitung von (Kriegs-)Verbrechen sowie um gegenseitige Schuldzuweisungen geht, wird es auch in Zukunft nicht verstehen. Es geht hierbei vielmehr um einen verstorbenen Menschen, dessen Würde auf gröbste Weise mit Füßen getreten wurde.
Mit Respekt und Verantwortung hatte dieses Handeln, das die Dummheit und Kurzsichtigkeit der Akteure entlarvt hat, nichts zu tun. Und auch hinter der viel zitierten Pressefreiheit können sich die Unverbesserlichen - selbst wenn sie sich im Dunkeln der Anonymität räkeln - nicht verstecken, obwohl sie es vielleicht glauben mögen. Es wäre reiner Hohn. Die Pressefreiheit, die wir alle wie selbstverständlich verlangen, ist ein hohes Gut - sie setzt jedoch nicht ethische und moralische Grundwerte, die wir haben sollten, zuweilen aber leider gänzlich ausblenden, außer Kraft. Auf dieser Grundlage ist das, was sich die Auftraggeber der Anzeige und "Plus"-Herausgeber Hans Feddersen geleistet haben, mehr als ein Fehltritt, der auch nicht mit einer lapidaren Entschuldigung zu rechtfertigen ist. Vor allem nicht, wenn man darauf bedacht ist, sich "nicht mit dem Deutschen Botschafter anlegen" zu wollen, wie Feddersen argumentierte. Heißt das im Umkehrschluss, dass die Entschuldigung nicht stattgefunden hätte, wenn der Vertreter des Auswärtigen Amtes in Namibia nicht in so scharfer Form auf die Anzeige reagiert hätte?
Eine spannende Woche geht zu Ende. Wir haben gelernt, dass wir uns nicht durch oberflächliches Denken und Handeln Einzelner instrumentalisieren lassen wollen und dürfen. Und die Gemeinschaft hat Würde gezeigt. Indes wird es aber noch lange dauern, bis der durch diese Aktion entstandene Makel ausradiert ist. Ob sich Herr Feddersen & Co auch lernfähig zeigen?
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Allgemeine Zeitung
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