Der Glaubwürdigkeit beraubt
Viceroy erkennt Interessenkonflikt und Betriebseinmischung
Von Frank Steffen
Windhoek
Unlängst hatte sich der namibische Präsident, Hage Geingob, während der Ankündigung neuer COVID-19-Maßnahmen für den „maßgeblichen Beitrag seitens ReconAfricas“ bedankt. Damit eilte er dem Ergebnis einer Anhörung
des Ständigen Parlamentarischen Ausschusses für natürliche Ressourcen voraus. Dieser will prüfen, ob die Suche nach Öl in den Kavango-
Regionen rechtens ist (AZ berichtete). Die Börsenfirma Viceroy Research ist darüber indessen gar nicht mehr erstaunt.
„Das gibt es sonst nirgendwo auf der Welt, dass der Staat sein Wappen als Teil einer Presseerklärung gemeinsam mit Firmenlogos abdruckt. Aus unserem Gespräch mit Maggy Shino (vom namibischen Bergbauministerium) wurde deutlich, dass der namibische Staat alle Presseerklärungen verabschiedet. So etwas ist unerhört und beraubt den Staat jeglicher Glaubwürdigkeit“, erklärte ein Viceroy-Vertreter der AZ in einem Telefongespräch. Der namibische Staat, als zu 10 Prozent indirekt beteiligter Aktionär (über das Staatsunternehmen NamCor), schalte sich direkt in den Firmenbetrieb ein. Der Eingriff beruhe just auf der Beteiligung hatte Shino behauptet.
Viceroy hatte unlängst das kanadische Gas- und Ölexplorationsunternehmen Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica) als Unternehmen verurteilt, das sich „auf die Förderung von Aktienwerten und Insider-Bereicherung spezialisiert” – ReconAfricas Bergbaurechte seien „grenzwertig imaginär“. Es berief sich in dem Bericht auf Gespräche mit Staatsbeamten und beleuchtete scheinbar unregelmäßige Insider-Aktienhandelspraktiken. Shino bestritt später, jemals ein Gespräch mit Viceroy geführt zu haben, woraufhin ReconAfrica behauptete, Viceroy habe die aufgeführten Zitate wohl frei erdacht. „Anders als RECO (ReconAfricas Börsenkürzel in Kanada) halten wir uns an die Sorgfaltspflicht (due diligence) und haben daher die Gespräche aufgenommen“, erklärte Viceroy und veröffentlichte wesentliche Teile der Tonaufnahmen.
Wesentliche Anomalien
Gestern wies Viceroy die AZ auf wesentliche Anomalien hin. So habe ReconAfrica in der nunmehr gutgeheißenen Umweltverträglichkeitsstudie für die Seismik-Aufnahmen unmissverständlich auf das Ziel dieser Vermessungen hingewiesen: „Vorkommen von Öl im Delta zu erfassen, damit dieses durch unkonventionelle Förderung abgebaut werden kann.“ Also doch Fracking, welches in Namibia von ReconAfrica und dem namibischen Staat abgestritten worden war. Ferner weist Viceroy darauf hin, dass die angegebene Polaris-Maschine für seismische Messungen von bis zu 2000 Meter Tiefe gedacht sei, während die von ReconAfrica angegeben Niederschläge 3500 Meter tief liegen sollen. „Dadurch wird die ganze Übung sinnlos!“
In einem weiteren Bericht hatte Viceroy unter dem Titel „ReconAfrica – Con Africa“ (Betrugsmasche in Afrika) folgendes zu sagen: „RECO hat weder Einzelheiten über das laufende Bohrloch 6-1 noch das abgeschlossene Bohrloch 6-2, was die erreichten Tiefen sowie das Alter des Gesteins, in dem sie
behaupten Vorkommen entdeckt
zu haben, noch gesteinsphysikalische (petro physical) Daten der Bohrlöcher veröffentlicht. Solche Eckdaten sind sofort verfügbar und würden es Investoren erlauben, zu beurteilen ob ihre geologischen Annahmen korrekt oder – wie wir glauben – ein Werk der Fantasie sind. Der einzige Grund warum RECO, das sonst gerne Eigenwerbung betreibt, diese Daten nicht veröffentlicht, ist weil die Probebohrungen ohne Erfolg blieben. Inzwischen hält RECO diese intransparente Farce am Leben und treibt Aktionärsgelder in den Abgrund.“
Windhoek
Unlängst hatte sich der namibische Präsident, Hage Geingob, während der Ankündigung neuer COVID-19-Maßnahmen für den „maßgeblichen Beitrag seitens ReconAfricas“ bedankt. Damit eilte er dem Ergebnis einer Anhörung
des Ständigen Parlamentarischen Ausschusses für natürliche Ressourcen voraus. Dieser will prüfen, ob die Suche nach Öl in den Kavango-
Regionen rechtens ist (AZ berichtete). Die Börsenfirma Viceroy Research ist darüber indessen gar nicht mehr erstaunt.
„Das gibt es sonst nirgendwo auf der Welt, dass der Staat sein Wappen als Teil einer Presseerklärung gemeinsam mit Firmenlogos abdruckt. Aus unserem Gespräch mit Maggy Shino (vom namibischen Bergbauministerium) wurde deutlich, dass der namibische Staat alle Presseerklärungen verabschiedet. So etwas ist unerhört und beraubt den Staat jeglicher Glaubwürdigkeit“, erklärte ein Viceroy-Vertreter der AZ in einem Telefongespräch. Der namibische Staat, als zu 10 Prozent indirekt beteiligter Aktionär (über das Staatsunternehmen NamCor), schalte sich direkt in den Firmenbetrieb ein. Der Eingriff beruhe just auf der Beteiligung hatte Shino behauptet.
Viceroy hatte unlängst das kanadische Gas- und Ölexplorationsunternehmen Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica) als Unternehmen verurteilt, das sich „auf die Förderung von Aktienwerten und Insider-Bereicherung spezialisiert” – ReconAfricas Bergbaurechte seien „grenzwertig imaginär“. Es berief sich in dem Bericht auf Gespräche mit Staatsbeamten und beleuchtete scheinbar unregelmäßige Insider-Aktienhandelspraktiken. Shino bestritt später, jemals ein Gespräch mit Viceroy geführt zu haben, woraufhin ReconAfrica behauptete, Viceroy habe die aufgeführten Zitate wohl frei erdacht. „Anders als RECO (ReconAfricas Börsenkürzel in Kanada) halten wir uns an die Sorgfaltspflicht (due diligence) und haben daher die Gespräche aufgenommen“, erklärte Viceroy und veröffentlichte wesentliche Teile der Tonaufnahmen.
Wesentliche Anomalien
Gestern wies Viceroy die AZ auf wesentliche Anomalien hin. So habe ReconAfrica in der nunmehr gutgeheißenen Umweltverträglichkeitsstudie für die Seismik-Aufnahmen unmissverständlich auf das Ziel dieser Vermessungen hingewiesen: „Vorkommen von Öl im Delta zu erfassen, damit dieses durch unkonventionelle Förderung abgebaut werden kann.“ Also doch Fracking, welches in Namibia von ReconAfrica und dem namibischen Staat abgestritten worden war. Ferner weist Viceroy darauf hin, dass die angegebene Polaris-Maschine für seismische Messungen von bis zu 2000 Meter Tiefe gedacht sei, während die von ReconAfrica angegeben Niederschläge 3500 Meter tief liegen sollen. „Dadurch wird die ganze Übung sinnlos!“
In einem weiteren Bericht hatte Viceroy unter dem Titel „ReconAfrica – Con Africa“ (Betrugsmasche in Afrika) folgendes zu sagen: „RECO hat weder Einzelheiten über das laufende Bohrloch 6-1 noch das abgeschlossene Bohrloch 6-2, was die erreichten Tiefen sowie das Alter des Gesteins, in dem sie
behaupten Vorkommen entdeckt
zu haben, noch gesteinsphysikalische (petro physical) Daten der Bohrlöcher veröffentlicht. Solche Eckdaten sind sofort verfügbar und würden es Investoren erlauben, zu beurteilen ob ihre geologischen Annahmen korrekt oder – wie wir glauben – ein Werk der Fantasie sind. Der einzige Grund warum RECO, das sonst gerne Eigenwerbung betreibt, diese Daten nicht veröffentlicht, ist weil die Probebohrungen ohne Erfolg blieben. Inzwischen hält RECO diese intransparente Farce am Leben und treibt Aktionärsgelder in den Abgrund.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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