Denkmal-Würde und Geschmack
Mit der Wiedereröffnung des Martin-Luther-Museums vor den Toren von Swakopmund ist in dem Gebäude ein Verkaufsladen für Kunst und Trödel etabliert worden. Das ist alles andere als ansehnlich, denn es gilt: Gut gemeint, schlecht umgesetzt, Ziel verfehlt.
Wir erinnern uns: Nach der Restaurierung der Dampfmaschine „Martin Luther“ kam diese in ein Gebäude, das eigens dafür errichtet wurde, um das historische Gerät vor erneuter Verwitterung und somit substanziellen Schäden zu schützen. Das alles wurde von Sponsoren bezahlt und geleistet, nur die Verantwortung für den Betrieb des Museums ging in die Hände der Stadtverwaltung Swakopmund über - die daran aber wenige Jahre später scheiterte. Nach einigen kläglichen Betreiberversuchen wurde das Museum kurzerhand geschlossen und dümpelte jahrelang verwaist vor sich hin.
Nach einer erneuten Ausschreibung ging der Zuschlag an zwei Unternehmerinnen, die den Raum dann mit Kunst und Trödel füllten. Der Nebengedanke, somit einen Erwerb zu haben, während der Eintritt ins Museum gratis bleibt, ist plausibel. Die Umsetzung aber sprengt die Grenze des Zumutbaren. Zwar gibt es vereinzelt positive Kommentare im Gästebuch. Die sind aber kein Maßstab. Wie viele Besucher haben beim Anblick dieses Trödelmarktes die Nase gerümpft und knurrend auf einen Schmäheintrag im Gästebuch verzichtet?
Eckhart Mueller, Vorsitzender des Deutschen Kulturrates (DKR), nennt das Museum „Ramschladen“ und die Situation „inakzeptabel“. Sehr treffend. Er hat angeboten, neben dem Museum mit NIMT-Lehrlingen einen Laden zu errichten, in dem Verkauf stattfinden kann, sofern die Stadt das Baumaterial sponsert. Die Stadt ist gefordert. Sie kann sich nicht vor der Pflicht drücken und muss nun über eine Lösung nachdenken. Auch wenn es etwas länger dauert. Ein „Weiter so“ darf es nicht geben. Das hat nichts mit unterschiedlichem Geschmack zu tun. Solch Trödel gehört nicht in dieses Museum. Er lenkt von der Hauptattraktion ab und zerstört die Würde des Denkmals.
Stefan Fischer
Wir erinnern uns: Nach der Restaurierung der Dampfmaschine „Martin Luther“ kam diese in ein Gebäude, das eigens dafür errichtet wurde, um das historische Gerät vor erneuter Verwitterung und somit substanziellen Schäden zu schützen. Das alles wurde von Sponsoren bezahlt und geleistet, nur die Verantwortung für den Betrieb des Museums ging in die Hände der Stadtverwaltung Swakopmund über - die daran aber wenige Jahre später scheiterte. Nach einigen kläglichen Betreiberversuchen wurde das Museum kurzerhand geschlossen und dümpelte jahrelang verwaist vor sich hin.
Nach einer erneuten Ausschreibung ging der Zuschlag an zwei Unternehmerinnen, die den Raum dann mit Kunst und Trödel füllten. Der Nebengedanke, somit einen Erwerb zu haben, während der Eintritt ins Museum gratis bleibt, ist plausibel. Die Umsetzung aber sprengt die Grenze des Zumutbaren. Zwar gibt es vereinzelt positive Kommentare im Gästebuch. Die sind aber kein Maßstab. Wie viele Besucher haben beim Anblick dieses Trödelmarktes die Nase gerümpft und knurrend auf einen Schmäheintrag im Gästebuch verzichtet?
Eckhart Mueller, Vorsitzender des Deutschen Kulturrates (DKR), nennt das Museum „Ramschladen“ und die Situation „inakzeptabel“. Sehr treffend. Er hat angeboten, neben dem Museum mit NIMT-Lehrlingen einen Laden zu errichten, in dem Verkauf stattfinden kann, sofern die Stadt das Baumaterial sponsert. Die Stadt ist gefordert. Sie kann sich nicht vor der Pflicht drücken und muss nun über eine Lösung nachdenken. Auch wenn es etwas länger dauert. Ein „Weiter so“ darf es nicht geben. Das hat nichts mit unterschiedlichem Geschmack zu tun. Solch Trödel gehört nicht in dieses Museum. Er lenkt von der Hauptattraktion ab und zerstört die Würde des Denkmals.
Stefan Fischer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen