Das Streben nach Glück

Annika Brohm
Jedes Jahr aufs Neue machen sich Wirtschaftswissenschaftler, Psychologen und Analytiker der Columbia-Universität in New York auf die Suche nach dem Glück. Gemeinsam arbeiten sie dann an dem „World happiness report“, der regelmäßig am 20.März - dem internationalen Tag des Glücks - von den Vereinten Nationen herausgegeben wird. Für den jährlichen Versuch, das Glück von insgesamt 156 Ländern der Welt zu erfassen, haben die Experten verschiedene Faktoren festgelegt. Demnach tragen unter anderem das Bruttoinlandsprodukt, die Lebenserwartung und die Freiheit, eigene Entscheidungen treffen zu können, zu einem glücklicheren Leben bei. Dafür befragen die Forscher einen Teil der Bevölkerung, wie sie die jeweilige Situation in ihrem Heimatland wahrnehmen. Das Ergebnis der Forscher aus dem Jahre 2016 ist eindeutig: Europäische Länder dominieren die vorderen Plätze der Liste; allen voran Dänemark, das schon seit drei Jahren den ersten Rang belegt. Dicht dahinter reihen sich die Schweiz und Island ein. Erst auf Platz 113 folgt schließlich Namibia - drei Plätze vor dem Nachbarland Südafrika, aber deutlich hinter Ländern wie Somalia und Nigeria.

Das Glück als Verfassungsziel

Im südasiatischen Königreich Bhutan, beinahe 10000 Kilometer von Namibia entfernt, wurde das Glück bereits vor vielen Jahren als oberstes Ziel erklärt: „Der Staat bemüht sich, jene Bedingungen zu fördern, die das Streben nach Bruttoinlandsglück ermöglichen“, steht dort in der Verfassung geschrieben. Um dieses Ziel erreichen zu können, hat die Regierung vier „Säulen des Glücks“ festgelegt: Die Förderung einer gerechten Wirtschaft und Gesellschaft, die Erhaltung der Kultur, den Schutz der Umwelt und gute Regierungsstrukturen. Eine Befragung der Bevölkerung vor zwei Jahren ergab, dass beinahe die Hälfte der Bewohner Bhutans glücklich ist - und doch belegt der Binnenstaat lediglich Platz 84 der Rangliste des Glückberichts der Vereinten Nationen. Die unterschiedlichen Ergebnisse zeigen, wie schwierig es ist, etwas Immaterielles wie Glück zu messen. Schließlich ist es ein Gefühl, das jeder anders definiert. Eines eint die Menschen jedoch weltweit: Es sind die vermeintlich selbstverständlichen Dinge, die für die meisten die Grundlage für ein glückliches Leben darstellen.

Familie, Gesundheit - und Internet

So gaben im Rahmen einer Umfrage des Datenportals Statista 89 Prozent der Befragten an, dass Gesundheit für sie an oberster Stelle steht. Auch Familie, Freunde und das Gefühl, gebraucht zu werden, tragen demnach zur Zufriedenheit bei. Eine europaweite Studie des Bayrischen Rundfunks zeigt, dass auch Jugendliche diese Dinge besonders schätzen, mit einem Unterschied zu den befragten Erwachsenen: Eine knappe Mehrheit der befragten „Digital Natives“ gab an, ohne Zugriff auf das Internet nicht glücklich sein zu können. Dabei wird das Internet aber hauptsächlich dazu genutzt, um Nachrichten mit Freunden und Familien austauschen zu können - und somit die „klassischen Glücksfaktoren“ zu erfüllen. Am kommenden Montag, dem diesjährigen internationalen Tag des Glücks, werden die Forscher der Columbia-Universität ihren nächsten Glücksbericht veröffentlichen. Diesmal wird dem afrikanischen Kontinent ein ganzes Kapitel gewidmet. Der Titel: Das Warten auf Glück in Afrika. Wir haben junge Namibier unterdessen gefragt, was sie besonders glücklich macht. Die Antworten bestätigen nicht nur die Umfragen zu den „Glücksfaktoren“ - sie zeigen auch, dass das Warten auf Glück zumindest hier gar nicht nötig zu sein scheint.

Von Annika Brohm

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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