Das Problem der Einkommenskluft
Wer reich ist, ist erfolgreich. Wohlstand ist der Beweis eines positiven Beitrags zur Gesellschaft. Mit solchen Argumenten hat der marktliberale Akademiker Dr. Jamie Whyte kürzlich auf einer Konferenz in Windhoek versucht zu erklären, warum der Fokus auf eine „gerechte“ Verteilung des Einkommens ein Irrweg sei.
Es ist richtig, dass Wohlstand und Einkommen oft verwechselt werden. Ebenso tragbar ist die Aussage, dass eine Umverteilung des Wohlstands nicht zwangsläufig ein Ende der Armut bedeutet. Die Argumentation von Whyte klingt allerdings stark nach „Trickle-Down Economics“, was besagt, dass Wirtschaftswachstum und Wohlstand allmählich in die unteren Schichten der Gesellschaft durchsickern würden. Dieser abwertend als „Pferdeäpfel“-Theorie bezeichneten Wirtschaftslehre liegen aber gewisse Annahmen optimaler Umstände zugrunde.
Weltweit kann aber kein Land diesem Ideal gerecht werden – und speziell Entwicklungsländer wie Namibia sind alles andere als „perfekte“ Wirtschaftsmärkte. Korruption, Informationsmangel, eingeschränkter Marktzugang, Kriminalität, schwache politische Institutionen, Monopolstellungen, Bildungsdefizite und andere Faktoren stören die Mechanismen, verzerren die Preise, sorgen für Ineffizienz und führen schlussendlich zum Versagen des Marktes. Eine drastische Umverteilung des Wohlstands ist zwar keine Lösung, allerdings macht die Realität ein Eingreifen der Behörden unumgänglich. Wie sich dieses Eingreifen äußert, ist wichtig.
Die von neoliberalen Kapitalisten heiliggehaltenen freien Marktkräfte führen nicht aus der Armut – im Gegenteil: sie haben zu einer Konzentration des Wohlstands geführt. Denn wer wohlhabend ist, der kann seinen Reichtum einfacher vermehren als ein Lohnsklave, der am Hungertuch nagt und von der Hand in den Mund lebt. Aus diesen Gründen sollte es nicht immer nur um Wirtschaftswachstum gehen – auch der Fokus auf gerechtere Einkommensverteilung ist (für ein funktionierendes Wirtschaftssystem) unverzichtbar.
Clemens von Alten
Es ist richtig, dass Wohlstand und Einkommen oft verwechselt werden. Ebenso tragbar ist die Aussage, dass eine Umverteilung des Wohlstands nicht zwangsläufig ein Ende der Armut bedeutet. Die Argumentation von Whyte klingt allerdings stark nach „Trickle-Down Economics“, was besagt, dass Wirtschaftswachstum und Wohlstand allmählich in die unteren Schichten der Gesellschaft durchsickern würden. Dieser abwertend als „Pferdeäpfel“-Theorie bezeichneten Wirtschaftslehre liegen aber gewisse Annahmen optimaler Umstände zugrunde.
Weltweit kann aber kein Land diesem Ideal gerecht werden – und speziell Entwicklungsländer wie Namibia sind alles andere als „perfekte“ Wirtschaftsmärkte. Korruption, Informationsmangel, eingeschränkter Marktzugang, Kriminalität, schwache politische Institutionen, Monopolstellungen, Bildungsdefizite und andere Faktoren stören die Mechanismen, verzerren die Preise, sorgen für Ineffizienz und führen schlussendlich zum Versagen des Marktes. Eine drastische Umverteilung des Wohlstands ist zwar keine Lösung, allerdings macht die Realität ein Eingreifen der Behörden unumgänglich. Wie sich dieses Eingreifen äußert, ist wichtig.
Die von neoliberalen Kapitalisten heiliggehaltenen freien Marktkräfte führen nicht aus der Armut – im Gegenteil: sie haben zu einer Konzentration des Wohlstands geführt. Denn wer wohlhabend ist, der kann seinen Reichtum einfacher vermehren als ein Lohnsklave, der am Hungertuch nagt und von der Hand in den Mund lebt. Aus diesen Gründen sollte es nicht immer nur um Wirtschaftswachstum gehen – auch der Fokus auf gerechtere Einkommensverteilung ist (für ein funktionierendes Wirtschaftssystem) unverzichtbar.
Clemens von Alten
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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