Das perfekte namibische Dinner

Praktikant WAZon
Von Benjamin Schaller, Windhoek


Fünf verschiedene Gastgeber, die sich gegenseitig in ihren jeweiligen Privatgemächern mit Drei-Gänge-Menüs bekochen – das ist das grobe Konzept der deutschen TV-Show „Das perfekte Dinner“, die beim Privatsender VOX ausgestrahlt wird. Im Juni 2014 wurden erstmalig fünf Folgen in Namibia produziert, die in der kommenden Woche gesendet werden. „Von ‚Das perfekte Dinner‘ gibt es in unregelmäßigen Abständen Spezialausgaben aus dem Ausland. Namibia mit seinem Anteil an deutschsprachigen Einwohnern – in Verbindung mit dem beeindruckenden exotischen Setting – war da ein besonders attraktives Ziel“, erklärt Julian Kohtz von der Produktionsfirma ITV Studios.


Laut Kohtz geben die Folgen einen Einblick in das Leben und Kochen deutschsprachiger Namibier. „Der Zuschauer lernt typische namibische Spezialitäten wie Omajova, Biltong und Omboya kennen.“ Insbesondere das Trockenfleisch hätte es laut Kandidatin Malaika Zimmer dem Produktionsteam angetan: „Soweit ich weiß, bestellen sie es sich bis heute regelmäßig nach Deutschland!“ Zimmer lobt den Einsatz des Produktionsteams während der Dreharbeiten: „Das hat schon viel Energie gezogen, aber sie haben sich Mühe gegeben, uns munter zu halten.“ Die Produktionsfirma selbst hebt die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft der namibischen Teilnehmer hervor. Auch der Namibische Tourismusrat (NTB) habe logistische Unterstützung geleistet.


Unter den Teilnehmern befand sich auch der bekannte Kwaito-Musiker Eric Sell, besser bekannt unter seinem Künstlernamen EES. Im Gegensatz zu den anderen Kandidaten war dies für ihn keine neue Erfahrung. Der in Köln lebende Künstler war bereits in seiner Wahlheimatstadt als Gastgeber aufgetreten. Die Atmosphäre in der namibischen Runde hat EES allerdings deutlich mehr zugesagt. „In Köln war es sehr tense und jeder wollte gewinnen. In Namibia waren wir viel mehr relaxed, wollten net eine mooi Zeit haben. Auch haben wir am Esstisch viel lekkrer reden können über mooie Themen und nich son kak wie in Deutschland, über bleddie Kalorien und son naai.“


Laut EES wurde, eher unüblich für die Sendereihe, auch ein gemeinsam erlebter Sonnenuntergang der Kandidaten gedreht. „Weil wir in NAM so schöne Sundowner haben und das ja schon ampa Tradition ist, dass man sich einen Drink nimmt und den Sundowner checkt“, so der in Windhoek geborene Musiker, der zudem angibt, noch nie so gut gegessen zu haben wie in dieser Woche. Das Produktionsteam habe „den NAM FLAVA kennen und lieben gelernt“. Außerdem erteilte EES einen Crashkurs im „NAM Släng“.


Für einen guten Gastgeber sei es laut EES wichtig, nicht zu aufdringlich zu sein. „Man muss die Gäste in einen Vibe bekommen, dass sie sich fühlen, als ob sie in ihrem eigenen Wohnzimmer chilln.“ Für Kandidatin Malaika Zimmer ist vor allem Herzlichkeit wichtig. Diese zu zeigen, sei bei der Produktion jedoch nicht immer einfach gewesen. „Den Tag über war man in einer Art Rausch, die Vorbereitung des Essens war sehr aufwändig. Ich hatte das Gefühl, nicht genug Zeit für meine Gäste gehabt zu haben.“ Wenn sie privat koche, sei es sehr viel entspannter. „Ich versinke in Gedanken, der Prozess ist dann eher eine Meditation. Darin liegt der Zauber, den man bei so einer Show unter Zeitdruck aber nicht ausleben kann.“ Ihr eigener Abend als Gastgeberin habe daher nicht ganz ihren Vorstellungen entsprochen. „Dennoch war der Auftritt in solch einer Fernsehsendung eine neue Erfahrung, für die ich dankbar bin.“ EES hingegen sagt, dass er eigentlich gar kein leidenschaftlicher Koch ist. „Ich würde lieber den ganzen Tag net Songs schreiben und so, kochen ist dann immer in der Pad von meiner creativity! Deswegen habe ich bei meinem Dinner auch mehr gebraait, das kann ich besser als kochen.“


Der guten Atmosphäre der Kandidaten untereinander haben solche Schwierigkeiten jedoch keinen Abbruch getan. Einige haben sich nach der Produktion bereits wieder privat getroffen. Gespannt warten sie nun auf die Ausstrahlung der Folgen in der kommenden Woche – an jedem Werktag vom 10. bis 14. November ist jeweils ein Dinner der fünf Gastgeber zu sehen. Die Kandidaten selbst kennen die fertig geschnittenen Folgen noch gar nicht. EES hat angekündigt, sich mit namibischen Freunden in Köln vor den Fernseher zu setzen. „Guckt man in Deutschland eine Show, die in der Heimat spielt, ist die excitement vor dem TV immer hewwie.“ Auch seine Kwaito-Musik soll wohl integriert sein. „Das freut mich natürlich als independent Artist.“


Laut Julian Kohtz von ITV Studios sind die Erfahrungen in Namibia rückblickend äußerst positiv gewesen. Aufgrund der Dreharbeiten im namibischen Winter gab es für Mitteleuropäer angenehme Temperaturen, außerdem habe man wilde Giraffen am Straßenrand gesehen. Die Produktion weiterer namibischer Folgen sei nicht konkret geplant, aber durchaus möglich. Unzweifelhaft scheint hingegen, dass bis zu einer möglichen Rückkehr noch die eine oder andere Biltong-Lieferung nach Deutschland erfolgen wird.


Ausstrahlung Montag (10.11.) bis Freitag (14.11.) jeweils um 19 Uhr.
VOX-Empfang über Satelio oder online unter voxnow.de

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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