„Das Ganze ist explodiert“

AZ: Herr Klinger, Sie sind hauptamtlich für alle Nachwuchsmannschaften des DTS zuständig. Das ist zeitintensiv. Wie koordiniert man so etwas? W. Klinger: Ich habe mit Kauningua Kukuri einen Assistenzcoach sowie drei weitere Aushilfstrainer. Am Anfang des Jahres steht immer viel administrative Arbeit. Auch im Laufe der Saison muss viel Papierkram erledigt werden. Zu Beginn der Spielzeit hatten wir 60 Kinder, im Mai waren es 130. Das Ganze hier ist in den vergangenen Monaten explodiert. AZ: Wo, glauben Sie, liegen die Gründe dafür? W. Klinger: Ein entscheidender Punkt ist unser neugeschaffenes U5-Team. Mittlerweile haben wir hier 14 Kinder – das ist innerhalb von zwei Monaten gewachsen. Teilweise sind unglaubliche Talente dabei. Ich kann nur froh sein, wenn diese Spieler bleiben. AZ: Momentan ist man beim DTS nur bis zur U15 abgedeckt, danach wären diese Talente dann weg… W. Klinger: Zurzeit ist das so, ja. Im kommenden Jahr aber wollen wir eine U17-Mannschaft schaffen, das ist fester Bestandteil des Drei-Jahres-Plans, den ich mir gesteckt habe. Eine U19 zu gründen ist innerhalb der nächsten drei Jahre ebenso ein Ziel. Wenn das geklappt hat, wäre es der ideale Weg, auch eine U21 auf die Beine zu stellen. Fest steht, dass wir beim DTS wachsen müssen. Es wird eng. AZ: Gibt es konkrete Pläne? W. Klinger: Ja, bereits nächstes Jahr mit der U17 würde der Platz knapp. Ob alles klappt, ist natürlich auch vom Umfang des Sponsorings abhängig– das läuft jedoch wunderbar. Ein Mini-Soccer-Feld ist geplant, daneben eine Halle für die U7- und U9-Teams. Der Rasen soll dann für die älteren Jahrgänge genutzt werden. Ich bin sehr glücklich, dass wir so einen tollen Platz haben. AZ: Mitte August hat die U9 beim Jugendturnier in Otjiwarongo den ersten Titel der Saison geholt. Wie wichtig sind Trophäen für Sie? W. Klinger: Dieses Jahr ist für uns ein Entwicklungsjahr. Wenn wir Pokale gewinnen, ist das ein Bonus. Für mich ist wichtiger, dass wir nun die Grundlagen schaffen. Gelingt das, hauen wir in den nächsten zwei Jahren alles weg. Klar machen die anderen auch ihre Hausaufgaben, aber wir spielen dann ganz vorne mit – das ist der Plan. In der U7 ist Vieles Entwicklungsarbeit, das gilt ähnlich für die U9. Man sieht stetig Fortschritte. In Otjiwarongo ist unser Plan nicht in allen Altersklassen voll aufgegangen. Ein wenig Zeit brauchen wir noch. AZ: Gibt es weitere Gründe für den DTS-Nachwuchs-Boom? W. Klinger: Von vielen Eltern habe ich die Rückmeldung bekommen, dass bei uns das Training einfach gut ist. Bei anderen Vereinen kommen häufig auf 30 bis 40 Kinder pro Altersgruppe zwei Coaches, da leidet auch die Arbeit auf dem Trainingsplatz. AZ: Wie schafft man es, innerhalb von nur fünf Jahren ein erfolgreiches Jugendkonzept zu entwickeln und umzusetzen? W. Klinger: Fünf Jahre ist für mich nicht unbedingt ein kurzer Zeitraum. Man braucht aber Finanzen und die richtigen Leute im Hintergrund. Das Schöne an diesem Verein ist die Teamarbeit. Wir haben hier viele engagierte Mitglieder wie die Familien Kesselmann, Krafft und Backwitz. Sie haben sich nicht nur finanziell, sondern auch mit helfender Hand für diesen Verein verschrieben. Vor allem im U7-, U9- und U11-Bereich gibt es viele Eltern, die engagiert dabei sind. So etwas brauchen wir. AZ: Einer Ihrer Vorgänger, Arne Dreyer, hatte einst moniert, dass beim DTS zu wenig Unterstützung von Seiten des Vorstands geleistet würde, um eine florierende Jugendarbeit aufzubauen. W. Klinger: Der Vorstand ist nicht nur für die Jugendarbeit, sondern auch für den U- und Ü-30-Bereich zuständig. Ich habe daher Vieles in die eigene Hand genommen. Wenn ich Unterstützung brauche, dann bekomme ich sie. Sascha Schröder (Vorsitzender der DTS-Fußballsparte, Anm. d. Redaktion) macht einen super Job. Es ist nicht so, dass ich alleine im offenen Meer schwimmen muss. AZ: In den älteren Jugendklassen ist der DTS momentan noch nicht vertreten. Setzt man, um das zu ändern, einzig auf den Unterbau, oder gibt es den Plan, externe Jungs einzubinden? W. Klinger: Wir setzen hier auf zwei Bausteine: Die Präferenz-Lösung ist natürlich, die Nachwuchsspieler von der U5 bis zur U19 nach einem einheitlichen Konzept auszubilden. Jeder Verein muss in Taktik, Trainingslehre und Ausbildung einen individuellen Plan haben. Daran arbeite ich. Die andere Idee ist es, Scouting an Schulen zu betreiben. Hier wollen wir unsere Kontakte nutzen. Es soll das Konzept einer ersten Leistungsmannschaft und weiteren Entwicklungsteams entstehen. AZ: Heißt das konkret, dass zu den NFA-Ligen und den Turnieren nur die stärksten Mannschaften den Verein vertreten sollen? W. Klinger: Es ist das Konzept einer A- und B-Liga für die stärksten Mannschaften und deren Zweivertretungen geplant. Wir wollen mit den anderen Vereinen über diese Idee sprechen. So spielt jede Mannschaft gegen Teams ihrer Leistungsstärke. Das macht am Ende des Tages für den gesamten namibischen Fußball – auch im Hinblick auf die Nationalmannschaft – am meisten Sinn. Momentan ist die Qualität des Fußballs hierzulande nicht so, wie sie sein sollte. AZ: Stichwort NFA-Ligen: Warum ist der DTS dieses Jahr nicht dabei? W. Klinger: Anders als ursprünglich geplant, haben die NFA-Ligen erst im Juni und nicht im März begonnen. Grund hierfür waren Neustrukturierungen des Verbandes. Über all diese Dinge wurden wir nie informiert. Daher haben wir uns dazu entschlossen, Gebühren zu sparen, jetzt hart zu arbeiten und im nächsten Jahr voll anzugreifen. In der kommenden Serie planen wir dann, eine Mannschaft pro Altersgruppe zu melden. Momentan sind wir unter anderem mit Ramblers FC und dem Sportklub Windhoek in einer Spaß-Liga organisiert. Die Kinder sollen hier Spielpraxis sammeln. AZ: Nächstes Jahr soll es dann an die Trophäen gehen? W. Klinger: In der U7 und U9 ist mir das nicht zwingend wichtig. Wichtiger ist es, dass sie Fußball spielen. Dann kann man langsam mit dem Druck beginnen. Die besseren Spieler brauchen Erfolgserlebnisse, aber nicht auf Kosten der anderen. Sonst bekommen wir das Problem der Vorjahre, dass uns die Spieler weglaufen. Das Konzept probiere ich aus, auch unter Gegenwehr der Eltern – aber das ist okay. AZ: Eines der Aushängeschilder der DTS-Nachwuchsabteilung ist Luca Kesselmann, der vor kurzem auch bei den Bayern vorspielte. Wie schätzen Sie sein Talent ein? W. Klinger: Luca hat jetzt mit der U9 seinen ersten Pokal in dieser Saison gewonnen. Er hat eine überragende Auffassungsgabe, ist fokussiert und extrem willensstark. Zweimal die Woche kommt er zum Einzeltraining. Schon jetzt ist er einer der Besten in der U11, wo er im Hinblick auf die kommende Saison mittrainiert. Wenn Luca weiter hart an sich arbeitet, wäre später auch die 1. oder 2. Liga in Deutschland ohne Weiteres möglich für ihn. Zweimal jährlich testen Luca und seine Eltern in einer Akademie in der Nähe von München, ob er fußballerisch auf dem Leistungsstand seiner Altersgenossen ist.

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Allgemeine Zeitung 2024-04-25

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