Das Budget und die faulen Eier
Es ist fast wie zu Ostern: Je mehr man sucht, desto mehr Eier tauchen auf. So war es auch, nachdem der Entwurf des Staatshaushalts von Cirrus Capital untersucht wurde. Dabei kamen einige - um den Vergleich zu bemühen - Eier zum Vorschein, allerdings ziemlich faule.
Das Militärbudget (fast 6 Mrd. N$) wird jedes Jahr kritisiert. Zu Recht. Denn wer im weltweiten Vergleich den 12. Platz bei den Militärausgaben (bezogen auf das BIP) belegt, obwohl im Land stabiler Frieden herrscht und obwohl die Nation unter der Rezession ächzt, weil es an allen Ecken und Enden fehlt - außer natürlich beim Militär -, der muss entweder naiv sein oder Minderwertigkeitskomplexe haben. Oder aber er verdient kräftig mit, was in Namibia immer wieder als Grund gelten kann, wenn keine plausible Erklärung gefunden wird. Offiziell wird das hohe Militärbudget mit dem Kampf gegen Arbeitslosigkeit begründet: Jeder Namibier in Uniform bedeutet einen Job mehr, aber Bedarf und Effizienz sind Fremndwörter. Also bleibt Namibia hoch gerüstet - und auch hoch verschuldet. Am Ende verlieren wir doppelt: Denn erstens liegt keine Gefahr vor; und ob unsere Armee einer ernsthaften Bedrohung widerstehen könnte, müsste sie erstmal beweisen. Zweitens muss der Steuerzahler die immensen Kosten schultern.
Das gilt auch für den Neubau eines regionalen Polizei-Hauptquartieres in Rundu, das die Experten im Kleingedruckten gefunden haben. Kosten: Schlappe 1,6 Milliarden N$ über mehrere Jahre. Zu dumm, dass Finanzminister Schlettwein davon nichts weiß. Man weiß gar nicht, was schlimmer ist: Dass in manchen Ministerien der Sparzwang noch nicht begriffen wurde, oder dass das Finanzministerium inklusive Minister dieser Ausgabewut schier ohnmächtig gegenüberstehen.
Diese Woche beginnt die Detaildebatte zum Haushalt. Es gibt Bedarf zum Nachdenken und Nachbessern. Ob sich die die Abgeordneten aber dazu durchringen, ist erfahrungsgemäß leider nicht zu erwarten. Was muss noch passieren, damit der Gestank der faulen Eier unerträglich wird?
Stefan Fischer
Das Militärbudget (fast 6 Mrd. N$) wird jedes Jahr kritisiert. Zu Recht. Denn wer im weltweiten Vergleich den 12. Platz bei den Militärausgaben (bezogen auf das BIP) belegt, obwohl im Land stabiler Frieden herrscht und obwohl die Nation unter der Rezession ächzt, weil es an allen Ecken und Enden fehlt - außer natürlich beim Militär -, der muss entweder naiv sein oder Minderwertigkeitskomplexe haben. Oder aber er verdient kräftig mit, was in Namibia immer wieder als Grund gelten kann, wenn keine plausible Erklärung gefunden wird. Offiziell wird das hohe Militärbudget mit dem Kampf gegen Arbeitslosigkeit begründet: Jeder Namibier in Uniform bedeutet einen Job mehr, aber Bedarf und Effizienz sind Fremndwörter. Also bleibt Namibia hoch gerüstet - und auch hoch verschuldet. Am Ende verlieren wir doppelt: Denn erstens liegt keine Gefahr vor; und ob unsere Armee einer ernsthaften Bedrohung widerstehen könnte, müsste sie erstmal beweisen. Zweitens muss der Steuerzahler die immensen Kosten schultern.
Das gilt auch für den Neubau eines regionalen Polizei-Hauptquartieres in Rundu, das die Experten im Kleingedruckten gefunden haben. Kosten: Schlappe 1,6 Milliarden N$ über mehrere Jahre. Zu dumm, dass Finanzminister Schlettwein davon nichts weiß. Man weiß gar nicht, was schlimmer ist: Dass in manchen Ministerien der Sparzwang noch nicht begriffen wurde, oder dass das Finanzministerium inklusive Minister dieser Ausgabewut schier ohnmächtig gegenüberstehen.
Diese Woche beginnt die Detaildebatte zum Haushalt. Es gibt Bedarf zum Nachdenken und Nachbessern. Ob sich die die Abgeordneten aber dazu durchringen, ist erfahrungsgemäß leider nicht zu erwarten. Was muss noch passieren, damit der Gestank der faulen Eier unerträglich wird?
Stefan Fischer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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