Damals am Fischfluss
Etwas verspätet aber immer gleichbleibend interessant erhalten wir hier durch unsere Freunde schon seit längerem die AZ, welche uns als alte Südwester mehr als willkommen ist. In der o.g. Ausgabe war ein Bericht über die "drei Musketiere", welche damals versucht hatten, den Fischfluss-Canyon per Scooter zu bewältigen. Zu der Zeit und auch heute noch gab und gibt es solche Typen und auch unsere "Generation" war nicht viel anders.
Nun muss ich eben ein wenig weit zurückgreifen, denn alles fing noch während der Schulzeit in Lüderitzbucht an. Die ersten Fahrten wurden Anfang 1950 unternommen; somit die Klettertouren in der Naukluft, dem Blässkranz und dem Teufelsfelsen waren die ersten Ziele. 1952 stand dann die Kapstadt-Fahrt auf dem Programm. Neben den Volkstänzen der deutschen Abteilung während der Van-Riebeeck-Feier war eine Besteigung des Tafelberges das nächste Ziel, welches wir dann auch bei denkbar schlechtem Wetter hinter uns brachten. Im Jahr darauf kam der FFC (Fischfluss-Canyon) an die Reihe. Wir wurden von dem Farmer auf Hobas - heute wird das Canyon Roadhouse an der Stelle betrieben - aufgeklärt, dass wir überhaupt eine der ersten Gruppen seien, welche den Abstieg wagen wollten. Da damals nur eine Spur bis zum Aussichtspunkt führte, wurden wir gewarnt, auf keinen Fall weiter als bis zum Stein-Baken zu fahren, denn 50 Meter weiter war einfach nichts außer dem Abgrund. Auch erzählte er uns gleich von einer gewissen Schlucht, welche man nehmen und dann einer Zebra-Spur folgen sollte. Wir hatten am folgenden Tag vergeblich einen direkten Abstieg gesucht und am Nachmittag dann doch die Schlucht genommen.
Nach diesen eindrucksvollen Tagen am Canyon haben wir auch noch den Brukkaros mitgenommen. Auch das war ein einmaliges Erlebnis. Vier Jahre später, wir waren inzwischen in der Lehre, war der FFC abermals unser Ziel. Vier Mann hoch im Morris Minor mit Gepäck für ein langes Wochenende. Am Weg zum Canyon hatte sich nichts geändert und wir wählten auch gleich die besagte Schlucht zum Abstieg. Der Fischfluss führte zu dieser Zeit immer Wasser, da der Naute- und der Hardap-Damm noch nicht gebaut waren. Am nächsten Tag entschlossen Kollege P. und ich, es doch nochmal im Direktgang zu versuchen. Wir hielten uns, auf dem ersten Plateau angekommen, mehr nach links und dann wurde es schwierig. P. machte einen Rückzieher, aber ich versuchte mein Heil - mit Erfolg. Nach ein und einer Viertelstunde hatte ich es geschafft, mit "Affengebrüll".
Als ich nach einem erfrischenden Bad den Rückzug antrat, wurde der Aufstieg bald noch brenzliger. Nach 55 Minuten hatte ich es geschafft. Nun wollte ich schon all die Jahre in Erfahrung bringen, ob jemand jemals einen direkten Abstieg geschafft hat, aber der Beamte beim Tor zum Canyon konnte mir vor ein paar Jahren keine Auskunft geben.
In den 60er Jahren wurde ein neues Projekt angepackt, und zwar wieder eine Vierergruppe. Diese hatte sich mit selbst gebauten Kanus den Oranje vorgenommen. Fünf Tage ohne "Backup Team" wurde eine ungewöhnliche Erfahrung. Auch hier waren wir überhaupt eine der ersten mit dem Unternehmen.
Das nächste Abenteuer war dann schon die "kleine Zugspitze" meinerseits. Und zum Schluss dann noch die Drakensberge. Seit wir hier ins Kap umgesiedelt sind, geht es nun etwas geruhsamer her, aber mit dem Klettern sind wir immer noch nicht am Ende - zumal das Dach-Steigen heute zu meinem "Beruf" zählt.
Adolf Neumann, Parow/Südafrika
Nun muss ich eben ein wenig weit zurückgreifen, denn alles fing noch während der Schulzeit in Lüderitzbucht an. Die ersten Fahrten wurden Anfang 1950 unternommen; somit die Klettertouren in der Naukluft, dem Blässkranz und dem Teufelsfelsen waren die ersten Ziele. 1952 stand dann die Kapstadt-Fahrt auf dem Programm. Neben den Volkstänzen der deutschen Abteilung während der Van-Riebeeck-Feier war eine Besteigung des Tafelberges das nächste Ziel, welches wir dann auch bei denkbar schlechtem Wetter hinter uns brachten. Im Jahr darauf kam der FFC (Fischfluss-Canyon) an die Reihe. Wir wurden von dem Farmer auf Hobas - heute wird das Canyon Roadhouse an der Stelle betrieben - aufgeklärt, dass wir überhaupt eine der ersten Gruppen seien, welche den Abstieg wagen wollten. Da damals nur eine Spur bis zum Aussichtspunkt führte, wurden wir gewarnt, auf keinen Fall weiter als bis zum Stein-Baken zu fahren, denn 50 Meter weiter war einfach nichts außer dem Abgrund. Auch erzählte er uns gleich von einer gewissen Schlucht, welche man nehmen und dann einer Zebra-Spur folgen sollte. Wir hatten am folgenden Tag vergeblich einen direkten Abstieg gesucht und am Nachmittag dann doch die Schlucht genommen.
Nach diesen eindrucksvollen Tagen am Canyon haben wir auch noch den Brukkaros mitgenommen. Auch das war ein einmaliges Erlebnis. Vier Jahre später, wir waren inzwischen in der Lehre, war der FFC abermals unser Ziel. Vier Mann hoch im Morris Minor mit Gepäck für ein langes Wochenende. Am Weg zum Canyon hatte sich nichts geändert und wir wählten auch gleich die besagte Schlucht zum Abstieg. Der Fischfluss führte zu dieser Zeit immer Wasser, da der Naute- und der Hardap-Damm noch nicht gebaut waren. Am nächsten Tag entschlossen Kollege P. und ich, es doch nochmal im Direktgang zu versuchen. Wir hielten uns, auf dem ersten Plateau angekommen, mehr nach links und dann wurde es schwierig. P. machte einen Rückzieher, aber ich versuchte mein Heil - mit Erfolg. Nach ein und einer Viertelstunde hatte ich es geschafft, mit "Affengebrüll".
Als ich nach einem erfrischenden Bad den Rückzug antrat, wurde der Aufstieg bald noch brenzliger. Nach 55 Minuten hatte ich es geschafft. Nun wollte ich schon all die Jahre in Erfahrung bringen, ob jemand jemals einen direkten Abstieg geschafft hat, aber der Beamte beim Tor zum Canyon konnte mir vor ein paar Jahren keine Auskunft geben.
In den 60er Jahren wurde ein neues Projekt angepackt, und zwar wieder eine Vierergruppe. Diese hatte sich mit selbst gebauten Kanus den Oranje vorgenommen. Fünf Tage ohne "Backup Team" wurde eine ungewöhnliche Erfahrung. Auch hier waren wir überhaupt eine der ersten mit dem Unternehmen.
Das nächste Abenteuer war dann schon die "kleine Zugspitze" meinerseits. Und zum Schluss dann noch die Drakensberge. Seit wir hier ins Kap umgesiedelt sind, geht es nun etwas geruhsamer her, aber mit dem Klettern sind wir immer noch nicht am Ende - zumal das Dach-Steigen heute zu meinem "Beruf" zählt.
Adolf Neumann, Parow/Südafrika
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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