Cowboy und Indianer
Die Polizei und ein vermeintlicher Dieb treffen aufeinander - sie blicken sich in die Augen, der Adrenalinspiegel steigt, der Kampf ist eröffnet. Auf der einen Seite machen sich Gefühle des Erfolgs und der Genugtuung breit - sie haben ihn, die harte Arbeit hat sich ausgezahlt, der Gesuchte sitzt in der Falle. Auf der anderen Seite wächst die blanke Angst vor fünf bewaffneten Männern und die Erinnerungen an Raubüberfalle, bei denen die Opfer skrupellos angegriffen oder gar getötet wurden, kommen hoch.
So in etwa muss es sich in der Nacht des 1. März in der Albatrossstraße in Hochland-Park zugetragen haben, als es schließlich zu einer Schießerei kam, die wohl mehr in den Wilden Westen als in eine bewohnte Gegend der Hauptstadt gepasst hätte.
Wer einmal von einem Schuss erschrocken ist, der weiß um die Erstarrung, die man in diesem Moment erlebt. Die Polizei muss handeln, muss mutmaßlichen Kriminellen auf der Spur sein und alles dafür tun, Recht walten zu lassen. 26 Schuss auf ein davonfahrendes Auto sind jedoch zu viel des Guten. Sie zeugen von wahllosem Einsatz der Waffen, von Fahrlässigkeit und Übermut. Die Tatsache, dass dabei nicht einmal der Reifen des Fahrzeugs, sondern vielmehr das Blech an verschiedensten Stellen und nochmals mehr die Straße getroffen wurden, unterstreichen die Unverantwortlichkeit. Ist ein Auto denn nicht anders zu stoppen? Heiligt der Zweck die Mittel, dass ein Krimineller, der einen Raub in der zugegeben hohen Summe von 900000 N$ begangen haben soll, im Zweifelsfall mit dem Tod büßen muss? Haben sich die fünf Beamten womöglich in der Gruppe rauschend hochgestachelt und jeder wollte der Held des Abends sein?
Es scheint so. Doch ob das diejenigen Menschen sind, denen man blind vertrauen möchte, an die man glaubt, wenn es um Recht und Ordnung geht, bleibt zweifelhaft. Und dabei geht es nicht darum, dass die Polizei auch noch einen Unschuldigen verfolgte, sondern um die generelle Vorgehensweise. Cowboy und Indianer - das war einmal.
Nina Cerezo
So in etwa muss es sich in der Nacht des 1. März in der Albatrossstraße in Hochland-Park zugetragen haben, als es schließlich zu einer Schießerei kam, die wohl mehr in den Wilden Westen als in eine bewohnte Gegend der Hauptstadt gepasst hätte.
Wer einmal von einem Schuss erschrocken ist, der weiß um die Erstarrung, die man in diesem Moment erlebt. Die Polizei muss handeln, muss mutmaßlichen Kriminellen auf der Spur sein und alles dafür tun, Recht walten zu lassen. 26 Schuss auf ein davonfahrendes Auto sind jedoch zu viel des Guten. Sie zeugen von wahllosem Einsatz der Waffen, von Fahrlässigkeit und Übermut. Die Tatsache, dass dabei nicht einmal der Reifen des Fahrzeugs, sondern vielmehr das Blech an verschiedensten Stellen und nochmals mehr die Straße getroffen wurden, unterstreichen die Unverantwortlichkeit. Ist ein Auto denn nicht anders zu stoppen? Heiligt der Zweck die Mittel, dass ein Krimineller, der einen Raub in der zugegeben hohen Summe von 900000 N$ begangen haben soll, im Zweifelsfall mit dem Tod büßen muss? Haben sich die fünf Beamten womöglich in der Gruppe rauschend hochgestachelt und jeder wollte der Held des Abends sein?
Es scheint so. Doch ob das diejenigen Menschen sind, denen man blind vertrauen möchte, an die man glaubt, wenn es um Recht und Ordnung geht, bleibt zweifelhaft. Und dabei geht es nicht darum, dass die Polizei auch noch einen Unschuldigen verfolgte, sondern um die generelle Vorgehensweise. Cowboy und Indianer - das war einmal.
Nina Cerezo
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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