Chronische Mangelwirtschaft
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Ndeitunga: Sparzwang führt zu Krisenverwaltung bei der Polizei
Marc Springer
Von Marc Springer

Windhoek

In einer rund sechs Stunden andauernden Marathonsitzung hat sich Präsident Hage Geingob am Mittwoch in drei aufeinander folgenden Treffen mit Delegationen der Polizei, der Armee und des Geheimdienstes getroffen. Dabei danke er seinen Gästen für deren Bemühungen, Sicherheit, Stabilität und Frieden im Lande zu erhalten.

Mit Hinweis auf die derzeitige Konjunkturflaute appellierte er vor allem an die Polizei, „mehr mit weniger“ zu tun und den Kampf gegen die Kriminalität zu intensivieren. Dies sei vor allem mit Blick auf die bevorstehende Ferienzeit erforderlich, weil Verbrecher zu dieser Zeit „traditionell besonders aktiv“ seien. Demnach kündigte er an, er wolle einen Tag während der Ferienzeit bestimmen, an dem Polizei und Militär im Interesse der Abschreckung die Straßen größerer Ortschaften patrouillieren und verstärkt Präsenz zeigen sollten.

In dem anschließenden Treffen mit Vertretern der Streitkräfte legte Geingob diesen folglich nahe, ihre Zusammenarbeit mit der Polizei auszubauen. Schließlich sei die Armee nicht nur für die Grenzsicherung, sondern auch für den Schutz der öffentlichen Ordnung zuständig und solle sich als solches auch am Kampf gegen Drogenhandel, Wilderei und illegale Trinkstuben beteiligen.

Geingobs Versuch, einen Motivationsschub bei der Polizei auszulösen hatte bei deren Chef Sebastian Ndeitunga nicht die gewünschte Wirkung. Vielmehr nutzte dieser die Begegnung mit dem Präsidenten dazu, in Gegenwart der Medien über die Mangelwirtschaft bei der Polizei zu klagen. Demnach wies er einleitend darauf hin, dass die aufgrund von Budgetkürzungen notwendigen Sparmaßnahmen, drastische Folgen für die Einsatzbereitschaft der Polizei hätten.

So fehle es etwa an elementarer Ausrüstung wie Dienstfahrzeugen und Moskitonetzen und sei kaum Geld für Benzin, Ausbildung und Spesen vorhanden. Deshalb müssten Polizisten zum Teil für ihre eigenen Unkosten aufkommen, wenn sie als Zeugen bei Strafverfahren aussagen und dafür nach Windhoek anreisen müssten.

Eine weitere Begleiterscheinung der Budgetkürzungen sei, dass kaum Geld zur Unterbringung von Polizisten vorhanden sei und viele von ihnen deshalb fast ihr gesamtes Gehalt für Mietkosten ausgeben müssten. Um die dabei anfallenden Ausgaben zu minimieren seien viele von ihnen gezwungen, in Blechhütten zu hausen, wo sie mitunter „Tür an Tür mit Kriminellen wohnen“ würden. Außerdem müssten viele Gesetzeshüter Darlehen bei Kleinkreditgebern aufnehmen, weil sie mit dem eigenen Lohn nicht über die Runden kommen könnten.

Geingob bezeichnete die ihm geschilderten Zustände als inakzeptabel und versicherte, sich die angesprochenen Problemen annehmen zu wollen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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