Buchtwacht - Die Rettungsschwimmer vom Molestrand
Buchtwacht - Die Rettungsschwimmer vom Molestrand

Buchtwacht - Die Rettungsschwimmer vom Molestrand

Swakopmund - Sie bleiben unscheinbar im Hintergrund und treten nur dann in Erscheinung, wenn es einen Notfall gibt: Die Rettungsschwimmer an der Mole von Swakopmund. Entgegen der öffentlichen Wahrnehmung, die vor allem von der Fernsehserie Baywatch geprägt ist, sind die Rettungsschwimmer Jacco Blaauw (20) und Marco Pfeiffer (20) keine Draufgänger, die aus reiner Abenteuerlust täglich an der Mole in Swakopmund in Bereitschaft sind. "Unsere Aufgabe besteht vor allem aus Warten auf den Ernstfall und ist deshalb mitunter eintönig und zum Teil auch mit einer gewissen Langeweile verbunden", sagt Jacco und ergänzt: "So ist es uns aber lieber, denn solange wir nichts zu tun haben, ist keiner vom Ertrinken bedroht und deshalb auch keiner auf unsere Hilfe angewiesen."

Beide Rettungsschwimmer haben intensives Training hinter sich, das Marco als "sehr anspruchsvoll" beschreibt. "Von zehn Bewerbern bestehen nur knapp die Hälfte die Ausbildung zum Rettungsschwimmer", erklärt er. Nach der Ausbildung, die sich vor allem auf körperliche Fitness und Erste-Hilfe-Kenntnisse konzentriert, ist den erfolgreichen Absolventen nicht Ruhm und Reichtum sicher, wie dies durch die Fernsehserie Baywatch suggeriert wird. "Wir werden für unsere Arbeit nicht bezahlt und auch das Seerettungsinstitut (NSRI) ist auf Spenden angewiesen", hebt Marco hervor und fügt hinzu: "An den Stränden in und um Swakopmund ist, abgesehen von der Ferienzeit, nicht viel Betrieb. Deshalb lohnt es nicht, eine permanente Präsenz von Lebensrettern aufrecht zu erhalten."

Demnach beschäftigt das Seerettungsinstitut auch keine fest angestellten Rettungsschwimmer, sondern greift während der Urlaubssaison auf freiwillige Helfer zurück, die während des restlichen Jahres einer anderen Arbeit nachgehen. Jacco ist Bademeister im städtischen Schwimmbad von Swakopmund, Marco arbeitet in Windhoek und kommt nur zur Ferienzeit an die Küste, um hier das Seerettungsinstitut zu unterstützen. Zusammen mit Stephan van der Westhuizen (27) machen sie die dreiköpfige Mannschaft des NSRI aus, die permanent an der Mole anwesend ist. Neben diesen drei Rettungsschwimmern sind noch 4 weitere Freiwillige auf Bereitschaftsdienst, die in größeren Notfällen wie beispielsweise einem Bootsunglück kurzfristig eingreifen können.

Bisher waren Jacco und Marco in dieser Feriensaison nicht gefordert. Beide wissen aber, dass sich dies jederzeit ändern kann. "Unser Dienstbereich erstreckt sich von der Mole bis zur Swakopmündung", sagt Marco. "Das gefährlichste ist die starke Strömung", warnt Jacco. "Viele Leute überschätzen ihre Fähigkeiten und schwimmen zu weit raus. Andere gehen mitunter alkoholisiert ins Wasser, oder bekommen im kalten Ozean Krämpfe und geraten wegen des Wellengangs und der Strömung in Not."

Marco und Jacco müssen nicht nur Ertrinkenden zur Hilfe eilen, sondern auch die Ruhe und Ordnung am Strand wahren. "Wenn jemand am Strand Alkohol trinkt, laute Musik spielt, einen Hund spazieren führt oder durch sein Verhalten zum öffentlichen Ärgernis wird, müssen wir einschreiten", sagt Marco. Die Rettungsschwimmer seien nicht befugt, störende Besucher des Strandes zu verweisen oder ihnen eventuell mitgebrachten Alkohol abzunehmen, sondern müssten auf deren freiwillige Kooperation bauen. "Wir versuchen zunächst mit den Leuten zu reden - wenn das nicht hilft, müssen wir uns an einen Sicherheitsbeamten oder Polizisten in der Umgebung wenden", sagt Marco.

Das NSRI verfügt über zwei so genannte rubber dugs (Motor angetriebene Schlauchboote), die für Notfälle bereitstehen und für den Einsatz entlang der Küste zwischen Walvis Bay und Henties Bay bestimmt sind. Bei einer möglichen Havarie auf hoher See, oder bei schwerer Krankheit eines Matrosen an Bord, ist das NSRI in Walvis Bay zuständig.

Der Aufgabenbereich der beiden Rettungsschwimmer beschränkt sich nicht nur auf die Mole in Swakopmund, sondern erstreckt sich von Walvis Bay bis Henties Bay. So war Marco vor zwei Jahren beispielsweise bei der Suche nach den Leichen der zwei Insassen eines Wagens behilflich, der zwischen Swakopmund und Langstrand von der Straße abgekommen und ins Meer gestürzt war. Wer Zeuge eines solchen Unfalls wird, oder selbst in Not geraten ist, kann sich bei Jacco (081-2897225) oder Marco (081-2290580) melden, die beide rund um die Uhr in Bereitschaft sind.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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