31 Dezember 2009 | Afrika
Börse geht mit Rekordhoch ins Jahresfinale
Leichte Verluste verzeichneten zuletzt hingegen erneut die Goldwerte, die unter dem erstarkten Dollar leiden. Dieser entwickelt sich traditionell in entgegengesetzter Richtung zum Preis des gelben Metalls. In den letzten beiden Wochen hat der Dollar rund 4% gegenüber dem Rand gewonnen. Zuletzt war ein Greenback 7,44 Rand wert. Aber auch gegenüber Euro und Franken konnte der Rand leicht zulegen.
Der Rückfall des Goldpreises von 1200 auf rund 1100 US$ pro Unze spiegelt sich auch in den Kursen von Förderern wie Gold Fields und Harmony wider, die beide zuletzt auf ein Dreimonatstiefs fielen. Alle Goldförderer leiden unter dem anhaltend starken Rand, weil sie die Erlöse für die von ihnen produzierten Rohstoffe in Dollar erhalten, aber ihre Lohn- und Betriebskosten in Rand begleichen.
Gold Fields und Harmony verkaufen kein Gold im Voraus und sind deshalb direkt an den Goldpreis gekoppelt. Etwas besser schlug sich deshalb auch Anglogold Ashanti, der weltweit drittgrößte Produzent des gelben Metalls. Das Unternehmen fördert wegen der hohen Kosten am Kap inzwischen über 50% seines Goldes außerhalb Südafrikas.
Im Gegensatz zu den meisten anderen größeren Schwellenmärkten hat sich die JSE weit schlechter entwickelt und liegt noch immer 20% unter ihrem Hoch vom vergangenen Jahr. Allerdings hat auch die südafrikanische Börse dank der stark gestiegenen Rohstoffpreise und des staatlichen Infrastrukturprogramms im Vorfeld der Fußball-WM seit Jahresbeginn etwa 25% zulegen können. Gleichwohl gibt es in dem insgesamt enttäuschenden Szenario einige sehr positive Überraschungen: Dazu zählen der im unteren Preissegment positionierte Einzelhändler Shoprite, der Brauereiriese SAB Miller, der Generikahersteller Aspen, das diversifizierte Medienunternehmen Naspers sowie der Mobilfunker MTN, der wie Shoprite zuletzt vor allem auf dem eigenen Kontinent stärker expandiert ist. Aber auch die Rohstoffförderer haben seit ihren Tiefständen zum Ende des Jahres 2008 massiv zugelegt.
Zumindest für die erste Jahreshälfte herrscht am Kap die Hoffnung auf eine weitere Erholung, nicht zuletzt wegen der dann hier stattfindenden Fußball-WM. Von dieser erwartet sich das Land (zu) viele Wachstumsimpulse - und noch mehr Aufmerksamkeit durch internationale Anleger. Viel wird jedoch gerade für die vergleichsweise kleine Wirtschaft des Landes vom weiteren Verlauf der Weltwirtschaft und der Entwicklung der Rohstoffpreise, aber auch der zuletzt enorm gestiegenen Stromkosten abhängen.