Blues made in Namibia
The Roadhouse Blues veröffentlicht Debutalbum
Blues ist in der namibischen Musikszene unterrepräsentiert - trotzdem gibt es eine Band, die mit dieser Musikrichtung schon seit Jahren Erfolg hat: Die Rede ist von The Roadhouse Blues. Seit 2013 machen Thomas Bokemüller, Robert Key, Hu-De San und Anesh Morar gemeinsam Musik, nun veröffentlichen sie ihr erstes Album mit dem Titel Heavy Train.
Dass die vier Musiker mit ihrer Band einmal ein eigenes Album veröffentlichen würden, ahnten sie bei deren Gründung noch nicht. Alle vier sind erfahrene Musiker und haben bereits in mehreren Konstellationen Musik gemacht, Roadhouse Blues gründeten sie sie aber eher aus einer Laune heraus. „Wir hatten so viel Stress in der Arbeit, da dachten wir, wir könnten doch ein bisschen entspannten Blues spielen“, erzählt Thomas Bokemüller. „Es hat sich aber schnell herausgestellt, dass das gar nicht so entspannt ist“, gesteht er grinsend. „Anfangs ging uns der Blues nicht so leicht von der Hand, wie wir dachten. Mittlerweile läuft es aber richtig gut, wir sind eine Einheit geworden.“
Aufgenommen wurde das Album bereits 2017 in den Nautilus Studios in Swakopmund, ein Jahr später war die gesamte Produktion abgeschlossen. „Wir haben alles selbst produziert. Abgesehen von dem Druck auf den CDs, der in Südafrika gemacht wurde, ist es eine komplett namibische Produktion“, erzählt der Musiker stolz. Besonderen Wert hat die Band auf hohe qualitative Standards gelegt, die Platte sollte einen „internationalen Sound“ haben. Dieses Ziel scheinen sie erreicht zu haben, derzeit ist Bokemüller mit einem Plattenlabel aus den USA in Kontakt. „Die finden unsere Musik interessant. Diesen Kontakt möchte ich halten, damit sie uns in Zukunft für Konzerte und Festivals nach Amerika holen“, so Bokemüller. Das sei keine Selbstverständlichkeit, schließlich würden amerikanische Plattenfirmen in der Regel lediglich amerikanische Musiker vertreten, wie Bokemüller erklärt.
Während der Aufnahmen herrschte Zeitdruck, in nur fünf Tagen musste das Album im Kasten sein. „Wir waren sehr diszipliniert. Wir hatten uns gut vorbereitet und wussten, wie wir klingen wollen.“ Die Songs wurden live eingespielt, alle Musiker wurden also gleichzeitig aufgenommen. Das machen nur wenige Bands, wie Bokemüller erklärt. In der Regel werden die Musiker einzeln aufgenommen, anschließend werden die Tonspuren am Computer übereinander gelegt. „Live hat man eine bessere Dynamik innerhalb der Band. Blues ist sehr emotional, er darf nicht zu klinisch klingen“, erklärt er das Vorgehen. Diese Aufnahmepraxis sei jedoch nicht für jede Band zu empfehlen - ein Fehler genügt und die gesamte Band muss den Song ein weiteres Mal aufnehmen. Passiert das zu oft, verlieren sie ihreEnergie. „Das kann man nur mit Leuten machen, die wissen, was sie tun“, so Bokemüller.
Nicht nur bei den Aufnahmen sei die langjährige Erfahrung der Musiker von Vorteil gewesen. „Um Blues zu machen braucht man eine gewisse Reife. Man muss Musik aus dem Herzen machen.“ Bei ihren Konzerten gehe es der Band deshalb nicht darum, eine Partymeute zum Tanzen zu bringen. Viel wichtiger sei ihnen, dass die Konzertbesucher wirklich zuhören und die Musik wertschätzen.
Die Texte hat Thomas Bokemüller größtenteils selbst geschrieben - lediglich zwei der elf Songs sind gecovert. „Wir wollen nicht nur eine Coverband sein. Wenn wir uns die Arbeit machen, ein Album aufzunehmen, dann sollten darauf unsere Originale sein“, erzählt Bokemüller.
Schreibt der Musiker einen neuen Song, nimmt er dafür zuerst seine Gitarre in die Hand. „Meistens beginne ich mit einem Riff. Wenn man einmal den musikalischen Rahmen hat, ist es leichter, einen Song zu schreiben“, erklärt er. Inspiration für seine Texte sammelt er im Alltag. „Meistens handeln meine Lieder von meiner Lebenserfahrung und meinen Wertvorstellungen.“ Besonders vergangene Beziehungen geben ihm Stoff für neue Songs. „Mittlerweile ist es so weit, dass meine Bandkollegen sich freuen, wenn es mit einer Freundin nicht klappt. Dann wissen sie, dass wieder ein guter Song dabei heraus springt“, scherzt er.
Der offizielle Launch des Albums findet am kommenden Freitag, 14. Juni, im Warehouse Theatre in Windhoek statt. Beginn ist um 20 Uhr, Karten sind online und an der Abendkasse verfügbar.
Lisa Plank
Dass die vier Musiker mit ihrer Band einmal ein eigenes Album veröffentlichen würden, ahnten sie bei deren Gründung noch nicht. Alle vier sind erfahrene Musiker und haben bereits in mehreren Konstellationen Musik gemacht, Roadhouse Blues gründeten sie sie aber eher aus einer Laune heraus. „Wir hatten so viel Stress in der Arbeit, da dachten wir, wir könnten doch ein bisschen entspannten Blues spielen“, erzählt Thomas Bokemüller. „Es hat sich aber schnell herausgestellt, dass das gar nicht so entspannt ist“, gesteht er grinsend. „Anfangs ging uns der Blues nicht so leicht von der Hand, wie wir dachten. Mittlerweile läuft es aber richtig gut, wir sind eine Einheit geworden.“
Aufgenommen wurde das Album bereits 2017 in den Nautilus Studios in Swakopmund, ein Jahr später war die gesamte Produktion abgeschlossen. „Wir haben alles selbst produziert. Abgesehen von dem Druck auf den CDs, der in Südafrika gemacht wurde, ist es eine komplett namibische Produktion“, erzählt der Musiker stolz. Besonderen Wert hat die Band auf hohe qualitative Standards gelegt, die Platte sollte einen „internationalen Sound“ haben. Dieses Ziel scheinen sie erreicht zu haben, derzeit ist Bokemüller mit einem Plattenlabel aus den USA in Kontakt. „Die finden unsere Musik interessant. Diesen Kontakt möchte ich halten, damit sie uns in Zukunft für Konzerte und Festivals nach Amerika holen“, so Bokemüller. Das sei keine Selbstverständlichkeit, schließlich würden amerikanische Plattenfirmen in der Regel lediglich amerikanische Musiker vertreten, wie Bokemüller erklärt.
Während der Aufnahmen herrschte Zeitdruck, in nur fünf Tagen musste das Album im Kasten sein. „Wir waren sehr diszipliniert. Wir hatten uns gut vorbereitet und wussten, wie wir klingen wollen.“ Die Songs wurden live eingespielt, alle Musiker wurden also gleichzeitig aufgenommen. Das machen nur wenige Bands, wie Bokemüller erklärt. In der Regel werden die Musiker einzeln aufgenommen, anschließend werden die Tonspuren am Computer übereinander gelegt. „Live hat man eine bessere Dynamik innerhalb der Band. Blues ist sehr emotional, er darf nicht zu klinisch klingen“, erklärt er das Vorgehen. Diese Aufnahmepraxis sei jedoch nicht für jede Band zu empfehlen - ein Fehler genügt und die gesamte Band muss den Song ein weiteres Mal aufnehmen. Passiert das zu oft, verlieren sie ihreEnergie. „Das kann man nur mit Leuten machen, die wissen, was sie tun“, so Bokemüller.
Nicht nur bei den Aufnahmen sei die langjährige Erfahrung der Musiker von Vorteil gewesen. „Um Blues zu machen braucht man eine gewisse Reife. Man muss Musik aus dem Herzen machen.“ Bei ihren Konzerten gehe es der Band deshalb nicht darum, eine Partymeute zum Tanzen zu bringen. Viel wichtiger sei ihnen, dass die Konzertbesucher wirklich zuhören und die Musik wertschätzen.
Die Texte hat Thomas Bokemüller größtenteils selbst geschrieben - lediglich zwei der elf Songs sind gecovert. „Wir wollen nicht nur eine Coverband sein. Wenn wir uns die Arbeit machen, ein Album aufzunehmen, dann sollten darauf unsere Originale sein“, erzählt Bokemüller.
Schreibt der Musiker einen neuen Song, nimmt er dafür zuerst seine Gitarre in die Hand. „Meistens beginne ich mit einem Riff. Wenn man einmal den musikalischen Rahmen hat, ist es leichter, einen Song zu schreiben“, erklärt er. Inspiration für seine Texte sammelt er im Alltag. „Meistens handeln meine Lieder von meiner Lebenserfahrung und meinen Wertvorstellungen.“ Besonders vergangene Beziehungen geben ihm Stoff für neue Songs. „Mittlerweile ist es so weit, dass meine Bandkollegen sich freuen, wenn es mit einer Freundin nicht klappt. Dann wissen sie, dass wieder ein guter Song dabei heraus springt“, scherzt er.
Der offizielle Launch des Albums findet am kommenden Freitag, 14. Juni, im Warehouse Theatre in Windhoek statt. Beginn ist um 20 Uhr, Karten sind online und an der Abendkasse verfügbar.
Lisa Plank
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Allgemeine Zeitung
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