Blühender Markt für Diebesgut

Von Otis Finck und Nina Cerezo, Windhoek/Swakopmund/Walvis Bay

Der florierende Markt für gestohlene Ware sei eine große Sorge der Polizei. Dies sagte kürzlich der Polizeibeamte der Erongo-Region, Ileni Shapumba, als er zu Diebstählen und Raubüberfällen in den Küstenstädten Swakopmund und Walvis Bay Stellung bezog. „Diebe entwenden gezielt Laptops, Flachbildfernseher und Handys, was verdeutlicht, dass es diesbezüglich eine Nachfrage gibt“, führte der Polizist aus. Aus diesem Grund vermutet er eine gewisse Verschwiegenheit in der Öffentlichkeit, da den Gesetzeshütern zu diesen Straftaten deutlich weniger Informationen zugespielt werden würden als bei allen weiteren Verbrechen. Dieser Schwarzmarkt sei somit direkt „unter uns“ und Personen, bei denen man es am wenigsten erwarte, würden diese Art der Kriminalität unterstützen.

Doch die Polizei kann auch einige Erfolge vermelden. So seien am Donnerstag zwei Tatverdächtige während einer Aktion zur Verbrechensvorbeugung im Walvis Bayer Vorort Tutaleni verhaftet worden, als sie von den Beamten auf den Inhalt ihrer beiden Koffer angesprochen wurden. Sie hätten dabei nicht beweisen können, dass ihnen die Gegenstände gehörten, bis schließlich herausgekommen sei, dass es sich um Diebesgut handle.

Weiter seien auch im Swakopmunder Stadtteil Mondesa drei Tatverdächtige gefasst worden, denen ein Einbruch in einen Container und der Diebstahl von Gegenständen im Gesamtwert von 57000 N$ vorgeworfen wird. Aus dem als Lager verwendeten Raum seien unter anderem ein Betonmischer und ein Kühlschrank entwendet worden. Shapumba erläuterte, dass die Polizei einige dieser Gegenstände sichergestellt hat und auch ein Mazdar-Bakkie beschlagnahmt werden konnte, der vermutlich von den Verdächtigen zum Transport genutzt wurde.

Ebenso sei ein Teilerfolg nach einem Raubüberfall am Freitag in Witvlei zu verzeichnen. Dort sind gemäß des Polizeiberichts zwei Chinesen, die bei einem Holzkohle-Unternehmen angestellt sind, auf der Farm Rooigrond überfallen und mit Pistolen bedroht worden, als sie unterwegs waren, um ihren Arbeitern ihr Gehalt zu zahlen. „Als die Chinesen an einem Tor anhielten, um dieses zu öffnen, sprangen die Täter auf die Opfer zu und bedrohten sie mit Waffen“, heißt es im Bericht. Dabei hätten die Diebe mehr als 200000 N$ Bargeld, das Fahrzeug und 160 Liter Benzin entwendet. Zwar hätte das gestohlene Gut noch nicht sichergestellt werden können, doch seien drei Tatverdächtige gefasst worden.

Ein weiterer bewaffneter Diebstahl habe sich zudem am Samstag gegen 3 Uhr in Ojtomuise ereignet, als noch unbekannte Täter in ein Haus in der Istanbulstraße eingebrochen seien, die Bewohner mit Pistolen bedroht und einen Fernseher sowie ein Mobiltelefon gestohlen hätten. Verhaftet worden konnte in diesem Fall noch niemand.