Bleibende Erinnerungen
Bei der Laufveranstaltung am Samstag in Swakopmund hatte ich mich vorsorglich für den kürzeren, den zehn Kilometer-Lauf entschieden, denn mir war klar, dass mir bei der Marathon-Strecke die Hitze einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Außerdem rechnete ich damit, dass die richtig guten Läufer eher beim Marathon anzutreffen waren. Doch Pustekuchen.
So standen mir um 7 Uhr morgens zehn Kilometer bevor. Zehn Kilometer - ein Witz, dachte ich. Das sollte zu schaffen sein. Pünktlich ging der Startschuss und das 176 Teilnehmer umfassende Läuferfeld setzte sich in Bewegung. Der Streckenverlauf war unerbittlich. Zunächst ging es sehr, sehr gerade Strecken geradeaus und ambitionierte Läufer wissen, wie gemein es ist, wenn man bis zum Horizont gucken kann und immer weiß: soviel muss ich noch? Außerdem hatte der 10-km-Lauf einen Wendepunkt, was bedeutete, dass man immer sieht, wer und wie viele Teilnehmer man noch einholen muss, um zu gewinnen.
Mir war der Spitzenläufer drei Kilometer voraus. Durch einen blinkenden Begleitwagen mit großem Werbeschild wurde er angekündigt. Mit riesigen Schritten und einer unwahrscheinliche Leichtigkeit kam er mir entgegen. Natürlich, ging es mir durch den Kopf, die Schwarzen sind ja auch bekannt für ihre Ausdauer und guten Laufleistungen. In kleinen Abständen kamen die nächsten und die schnellste Frau ließ auch nicht lange auf sich warten. Ist o.k., dachte ich, ich mach das alles ja nur zum Spaß mit, ich lass mich hier nicht demoralisieren? Doch schon bald konnte ich mich nicht entscheiden, ob ich laut lachen oder weinen sollte: Noch vor der Wendemarke lief mir ein rund 150 cm kleiner, höchstens 12 Jahre alter schwarzer Junge, barfuß laufend und hochkonzentriert entgegen. Verfolgt wurde er von zwei weiteren, gleichaltrigen, ebenso barfuss laufenden Jungs?
Zum Glück konnte ich nach gut acht Kilometern eine meiner Konkurrentinnen noch überholen: Sie lief in Alltagskleidung und ausgelatschten Stoffschuhen. Nun ja, ich würde sagen, dass ich so was noch nie erlebt habe und mich dieser Moment wahrscheinlich bei jedem zukünftigen Rennen begleiten wird, denn in Deutschland wird einem so etwas nicht so schnell passieren, wird dort doch sehr auf die "richtige" und vor allem "teure" Sportbekleidung Wert gelegt.
So standen mir um 7 Uhr morgens zehn Kilometer bevor. Zehn Kilometer - ein Witz, dachte ich. Das sollte zu schaffen sein. Pünktlich ging der Startschuss und das 176 Teilnehmer umfassende Läuferfeld setzte sich in Bewegung. Der Streckenverlauf war unerbittlich. Zunächst ging es sehr, sehr gerade Strecken geradeaus und ambitionierte Läufer wissen, wie gemein es ist, wenn man bis zum Horizont gucken kann und immer weiß: soviel muss ich noch? Außerdem hatte der 10-km-Lauf einen Wendepunkt, was bedeutete, dass man immer sieht, wer und wie viele Teilnehmer man noch einholen muss, um zu gewinnen.
Mir war der Spitzenläufer drei Kilometer voraus. Durch einen blinkenden Begleitwagen mit großem Werbeschild wurde er angekündigt. Mit riesigen Schritten und einer unwahrscheinliche Leichtigkeit kam er mir entgegen. Natürlich, ging es mir durch den Kopf, die Schwarzen sind ja auch bekannt für ihre Ausdauer und guten Laufleistungen. In kleinen Abständen kamen die nächsten und die schnellste Frau ließ auch nicht lange auf sich warten. Ist o.k., dachte ich, ich mach das alles ja nur zum Spaß mit, ich lass mich hier nicht demoralisieren? Doch schon bald konnte ich mich nicht entscheiden, ob ich laut lachen oder weinen sollte: Noch vor der Wendemarke lief mir ein rund 150 cm kleiner, höchstens 12 Jahre alter schwarzer Junge, barfuß laufend und hochkonzentriert entgegen. Verfolgt wurde er von zwei weiteren, gleichaltrigen, ebenso barfuss laufenden Jungs?
Zum Glück konnte ich nach gut acht Kilometern eine meiner Konkurrentinnen noch überholen: Sie lief in Alltagskleidung und ausgelatschten Stoffschuhen. Nun ja, ich würde sagen, dass ich so was noch nie erlebt habe und mich dieser Moment wahrscheinlich bei jedem zukünftigen Rennen begleiten wird, denn in Deutschland wird einem so etwas nicht so schnell passieren, wird dort doch sehr auf die "richtige" und vor allem "teure" Sportbekleidung Wert gelegt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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