Bio-Anbau schützt den Boden und spart Wasser
Windhoek/Okahandja/Rundu (dh) - „Durch Bio-Anbau sind Farmer weniger anfällig bei klimatischen Veränderungen, da Wasser effizienter genutzt wird und das Risiko einer Missernte reduziert wird. Ein biologischer Anbau baut den Boden auf und wirkt der Auslaugung entgegen“, sagte die Vorsitzende des namibischen Bio-Produzentenverbandes, Manjo Smith. Der Verband hatte im August zwei Konferenzen organisiert, die vom Landwirtschaftsministerium und vom namibischen Ackerbaurat unterstützt wurden. Am 8. und 9. August dieses Jahres fand in Okahandja eine Konferenz zum Thema „nachhaltiger und ökologischer Getreide- und Gartenanbau“ für Großbetriebe statt und am 13. und 14. August eine Konferenz zum selben Thema für Kleinfarmer in Rundu im Nordosten des Landes.
„In trockenen Gegenden ist es wichtig, das weniger Wasser gebraucht und trotzdem produktiv angebaut wird. Durch Bio-Anbau ist die Ernte weniger anfällig wenn der Regen nicht ausreichend fällt“, meint Smith, die auch Vorstandsmitglied der IFOAM (International Federation of Organic and Agricultural Movements) ist. Neben Julia Nambili, die über die Grün-Schema-Projekte der Regierung referierte und Lungameni Lucas von AMTA (Agricultural Marketing and Trade Association), traten zahlreiche internationale Gastsprecher auf.
Seine 22-jährigen Erfahrungen im Bio-Anbau teilte der Präsident der IFOAM, André Leu mit den Teilnehmern in Okahandja und Rundu. Er habe auf seiner Farm in Australien den Punkt der Produktion erreicht, bei dem das Ökosystem gesund und im Gleichgewicht sei. „Ich reise sehr viel und werde immer wieder gefragt, wer nach meiner Farm schaut wenn ich nicht dort bin. Meine einfache Antwort ist, sie (die Farm) selbst“, sagte Leu. Er habe in den vergangenen sieben Jahren nicht einmal künstlich bewässern müssen und mache sich wie seine Kollegen im Bio-Anbau Sorgen, ob die Bewässerungsanlagen noch funktionieren wenn sie wirklich gebraucht werden.
Dr. Irene Kadzere vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FIBL) in der Schweiz gab eine Übersicht über Forschungsergebnisse aus aller Welt, bei denen der Anbau auf organisch und künstlich gedüngten Äckern erfolgt war. Sie verglich den Gesundheitszustand der Böden, Ernteerträge und die Auswirkung von Wechselwirtschaft. Für ähnliche Forschungen in Namibia müssten Versuchsreihen entwickelt werden, um die verschiedenen Anbaumethoden vergleichen zu können. Besonders Kleinfarmer würden bei solch einem Projekt profitieren. „Namibia ist das trockenste Land südlich der Sahara und wir praktizieren die unhaltbarste Farmerei auf Kleinbetrieben. Wenn wir so weiter machen, hinterlassen wir sandigen und unfruchtbaren Boden“, sagte der Experte für Bodenschutz Max Simfukwe. Die meisten Klein- und Subsistenzfarmer würden nur pflügen und brennen und somit den Boden auslaugen und schlechte Ernten einfahren. Sie müssten lernen Wechselwirtschaft zu betreiben und neue Methoden den Boden zu bearbeiten und organisch zu düngen. Dadurch würden sie den Boden schützen, die Feuchtigkeit im Boden besser halten, Energie und Zeit sowie Kosten sparen und letztendlich eine bessere Ernte haben.
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Allgemeine Zeitung
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