Bevölkerung nicht überzeugt von ACC
Das Thema Ethik soll landesweit in den Mittelpunkt rücken
Von Frank Steffen, Windhoek
Eine Studie der NUST, die unlängst von der Antikorruptionskommission (ACC) veröffentlicht worden war, befand, dass 78% der Bevölkerung, die Korruption in Namibia als sehr hoch empfinden. Dass ausgerechnet die Polizei dabei mit insgesamt 48%, von den Befragten als das korrupteste Staatsorgan empfunden wurde - 18% der Bevölkerung stufen die Polizei als korrupteste Staatsabteilung ein, während weitere 20% die Polizei als zweit-korruptestes und zusätzliche 10% die Ordnungshüter als dritt-korruptestes Organ einstufen – wurde von der Polizei als unseriös abgetan (AZ berichtete). Seitdem hat die Polizei allerdings keine stichhaltigen Konter-Argumente dazu abgegeben. Die genauen Zahlen sind ersichtlich in der Tabelle, welche diesem Bericht beigefügt ist und auf den veröffentlichten NUST-Daten beruht. Interessanterweise würden trotzdem 62% der Bevölkerung entdeckte Fälle der Korruption, der Polizei melden. Es scheint ein romantisches Robin-Hood-Verständnis zu den weiterreichenden Auswirkungen der Korruption zu bestehen, denn 21,6% der Befragten finden es „Ok“, wenn ein Beamter korrupt ist, solange er das dadurch erlangte Vermögen, zum Vorteil der Gemeinschaft einsetzt. 25,4% der Bevölkerung hat keine Meinung dazu, ob nun männliche oder weibliche Beamte mehrheitlich korrupt sind, während 45,4% der Befragten dazu tendieren, männliche Beamte als meist-korrupt einzustufen.
Die Ansicht der Bevölkerung zu der Arbeitsverrichtung der ACC selbst, lässt allerdings auch viel zu wünschen übrig. Lediglich 51% sind zufrieden mit der Arbeit der ACC und 47% empfinden die verrichtete Arbeit als effektiv, wobei knapp mehr als die Hälfte der Befragten den ACC als erfolglos im Kampf gegen die Korruption empfinden, und nur 37% die Untersuchungen seitens der ACC als professionell verrichtet ansehen. Gerade mal 55% der Befragten empfinden die Arbeit der ACC als relevant und informativ. Von daher hatte die NUST-Studie in seinen Schlussfolgerungen die Notwendigkeit zur Selbstbesserung erkannt. Demnach muss sich der ACC das Vertrauen der Bevölkerung erarbeiten und verdienen. Er sollte zukünftig durch mehr Transparenz und Informationsaustausch der Öffentlichkeit zugänglicher werden. Dazu gehören regelmäßige Berichte zu den Aktivitäten der ACC, sowie die Veröffentlichung von Erfolgen, welche auf konsequenten und professionellen Arbeitsvorgängen beruhen sollten. Wichtig sei obendrein, dass Informanten besser geschützt würden und die Bevölkerung durch vereinfachte Meldungsmöglichkeiten jegliche korrupte Handlung anmelden kann. Die Öffentlichkeit verlange die Gewissheit, dass Meldungen tatsächlich untersucht werden. Dafür sollten landesweit mehr Büros eingerichtet werden.
Die Polizei soll außerdem dringend zusammen mit der ACC Ausbildungskurse anbieten, wodurch nicht nur der Polizei geholfen werden soll, ihr Image wieder aufzupolieren, sondern in der Truppe selbst ein Verständnis für die Wichtigkeit des korrekten Auftretens, seitens der Polizisten entwickelt wird. Gleichermaßen liege es an der ACC eine Strategie zu entwickeln, laut welcher die Gesetzgebung gegen die Korruption verbessert werden könne und außerdem konsequenter gegen die Korruption vorgegangen werden kann. Die Bildung sollte landesweit dahingehend vorangetrieben werden, dass die Öffentlichkeit eine veränderte Einstellung zur Korruption entwickele. Ethik sollte im Vordergrund stehen, denn es gibt viele Namibier, die den Hang zur Korruption mit wirtschaftlichen Ursachen in Verbindung brächten und diese Art der Kriminalität damit rechtfertigen und relativieren.
Eine Studie der NUST, die unlängst von der Antikorruptionskommission (ACC) veröffentlicht worden war, befand, dass 78% der Bevölkerung, die Korruption in Namibia als sehr hoch empfinden. Dass ausgerechnet die Polizei dabei mit insgesamt 48%, von den Befragten als das korrupteste Staatsorgan empfunden wurde - 18% der Bevölkerung stufen die Polizei als korrupteste Staatsabteilung ein, während weitere 20% die Polizei als zweit-korruptestes und zusätzliche 10% die Ordnungshüter als dritt-korruptestes Organ einstufen – wurde von der Polizei als unseriös abgetan (AZ berichtete). Seitdem hat die Polizei allerdings keine stichhaltigen Konter-Argumente dazu abgegeben. Die genauen Zahlen sind ersichtlich in der Tabelle, welche diesem Bericht beigefügt ist und auf den veröffentlichten NUST-Daten beruht. Interessanterweise würden trotzdem 62% der Bevölkerung entdeckte Fälle der Korruption, der Polizei melden. Es scheint ein romantisches Robin-Hood-Verständnis zu den weiterreichenden Auswirkungen der Korruption zu bestehen, denn 21,6% der Befragten finden es „Ok“, wenn ein Beamter korrupt ist, solange er das dadurch erlangte Vermögen, zum Vorteil der Gemeinschaft einsetzt. 25,4% der Bevölkerung hat keine Meinung dazu, ob nun männliche oder weibliche Beamte mehrheitlich korrupt sind, während 45,4% der Befragten dazu tendieren, männliche Beamte als meist-korrupt einzustufen.
Die Ansicht der Bevölkerung zu der Arbeitsverrichtung der ACC selbst, lässt allerdings auch viel zu wünschen übrig. Lediglich 51% sind zufrieden mit der Arbeit der ACC und 47% empfinden die verrichtete Arbeit als effektiv, wobei knapp mehr als die Hälfte der Befragten den ACC als erfolglos im Kampf gegen die Korruption empfinden, und nur 37% die Untersuchungen seitens der ACC als professionell verrichtet ansehen. Gerade mal 55% der Befragten empfinden die Arbeit der ACC als relevant und informativ. Von daher hatte die NUST-Studie in seinen Schlussfolgerungen die Notwendigkeit zur Selbstbesserung erkannt. Demnach muss sich der ACC das Vertrauen der Bevölkerung erarbeiten und verdienen. Er sollte zukünftig durch mehr Transparenz und Informationsaustausch der Öffentlichkeit zugänglicher werden. Dazu gehören regelmäßige Berichte zu den Aktivitäten der ACC, sowie die Veröffentlichung von Erfolgen, welche auf konsequenten und professionellen Arbeitsvorgängen beruhen sollten. Wichtig sei obendrein, dass Informanten besser geschützt würden und die Bevölkerung durch vereinfachte Meldungsmöglichkeiten jegliche korrupte Handlung anmelden kann. Die Öffentlichkeit verlange die Gewissheit, dass Meldungen tatsächlich untersucht werden. Dafür sollten landesweit mehr Büros eingerichtet werden.
Die Polizei soll außerdem dringend zusammen mit der ACC Ausbildungskurse anbieten, wodurch nicht nur der Polizei geholfen werden soll, ihr Image wieder aufzupolieren, sondern in der Truppe selbst ein Verständnis für die Wichtigkeit des korrekten Auftretens, seitens der Polizisten entwickelt wird. Gleichermaßen liege es an der ACC eine Strategie zu entwickeln, laut welcher die Gesetzgebung gegen die Korruption verbessert werden könne und außerdem konsequenter gegen die Korruption vorgegangen werden kann. Die Bildung sollte landesweit dahingehend vorangetrieben werden, dass die Öffentlichkeit eine veränderte Einstellung zur Korruption entwickele. Ethik sollte im Vordergrund stehen, denn es gibt viele Namibier, die den Hang zur Korruption mit wirtschaftlichen Ursachen in Verbindung brächten und diese Art der Kriminalität damit rechtfertigen und relativieren.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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