Besucherzahl nimmt weiter ab
HAN vermeldet einen erneuten Rückgang in der Bettenbelegung für 2018
Von Frank Steffen
Windhoek
Leider habe sie feststellen müssen, dass etwas das Wasser des so wichtig für Namibia gewordenen Tourismus-Sektor trübt“, berichtet die Geschäftsführerin des Namibischen Gastgewerbeverbands HAN, Gitta Petzold, gestern. Sie erkennt bereits zum zweiten Mal hintereinander einen leichten Rückgang in der Besucherzahl, die Namibia im Jahr 2018 besucht hat. Dies leitet sie aus den Zahlen ab, die ihr von HAN-Mitgliedern zur Verfügung gestellt werden. Dabei betont sie, dass der Sektor nach wie vor nicht an Wichtigkeit einbüßt, sondern lediglich alle Interessenträger den Sektor gemeinsam entwickeln sollten, damit das volle Potenzial ausgeschöpft werden könne.
Die Bettenbelegung liege im Jahr 2018 mit 53% immerhin 4 Prozent niedriger als im Vorjahr und sogar 6 Prozent niedriger als im Jahr 2016. „Die Erkenntnis, dass nur etwas mehr als die Hälfte der verfügbaren Betten in Namibia belegt waren, ist besorgniserregend“, schreibt Paetzold. Die Statistik entspringt zwar nur den knapp 120 Gästebetrieben, die als HAN-Mitglieder auch ihre Zahlen der HAN bekanntmachen, doch sei dies immer noch ein überzeugender Vergleich. Der wesentliche Rückgang sei dabei in der ersten Jahreshälfte erfolgt, dagegen habe sich die Besucherzahl in der Hochsaison dann wieder etwas verbessert.
Paetzold ruft alle Betriebe, die mit dem Tourismussektor zusammenhängen auf, ihre Zahlen zu veröffentlichen: „Es gilt die Verschiebungen im Sektor sowie Tendenzen zu erkennen und dazu benötigen wir nicht nur die Information von Gästebetrieben, sondern auch die der Autoverleihe, Reiseunternehmen und-Veranstalter sowie Flug- und Charter-Gesellschaften und allen anderen betroffenen Unternehmen.“ Während Namibia weiterhin als beliebtes Urlaubsziel für das Jahr 2019 gilt, scheine sich dieses Sentiment nicht in den Umsätzen niederzuschlagen. Die Vorbuchungen der großen Tour-Unternehmen würden einen wesentlichen Rückgang anzeigen, während die kleinen Gruppen und Selbstfahrer scheinbar zunähmen.
Laut Paetzold hat der mittlerweile schwierige Buchungsprozess auch zu dem Rückgang beigetragen. Ausländische Reiseberater hätten den Buchungsvorgang als „schwierig“ empfunden und darum seien sie auf andere Ziele in Afrika ausgewichen: Tansania, Kenia, Ruanda und selbst Uganda scheinen sich gut zu machen. Sie sei davon überzeugt, dass dies auf den nationalen Marketing-Haushalt dieses Sektors zurückzuführen sei. Ähnlich verhalte es sich mit den Tierbeständen, die in diesen Ländern ausgeprägt seien. „Dies bleibt wohl die größte Attraktion Afrikas und hat zu dem 6-prozentigen Tourismuswachstum Afrikas beigetragen, wovon die Weltorganisation für Tourismus (UNWTO) berichtet. Das südliche Afrika, einschließlich Südafrika, Botswana, Simbabwe und Sambia, hinkt hinterher“, heißt es ferner.
Unrealistisch hohe Flugpreise könnten eine weitere Erklärung sein: so koste ein Flug normalerweise etwa 700 Euro, doch würden diese Preise in der Hochsaison auf den Preis von 1200 Euro angehoben: „Bei einem Besuch über 12 bis 14 Tage ergibt das knapp 1000 Namibia-Dollar pro Urlaubstag. Da werden es sich manche überlegen, ob sich der weite Anflug lohnt“, meinte die HAN-Geschäftsführerin.
In dem vom namibischen Präsidenten als „Jahr der Abrechnung“ ernannten 2019 wird die HAN ihren Tourismus-Kongress und das Handelsforum dazu benutzen, eine Selbstbetrachtung vorzunehmen. Es gelte frühzeitig die „Schwächen des Systems“ zu analysieren und auszubügeln. Noch gehe es dem Sektor gut, doch dürfe die Infrastruktur nicht „endlos weiterentwickelt und ausgebaut“ werden. Stattdessen sei es an der Zeit, ordentliche Studien vorzunehmen und Systeme sowie Grundsätze unter die Lupe zu nehmen, damit das Angebot rechtzeitig zu Saisonbeginn verbessert und aufgefrischt werden kann.
Windhoek
Leider habe sie feststellen müssen, dass etwas das Wasser des so wichtig für Namibia gewordenen Tourismus-Sektor trübt“, berichtet die Geschäftsführerin des Namibischen Gastgewerbeverbands HAN, Gitta Petzold, gestern. Sie erkennt bereits zum zweiten Mal hintereinander einen leichten Rückgang in der Besucherzahl, die Namibia im Jahr 2018 besucht hat. Dies leitet sie aus den Zahlen ab, die ihr von HAN-Mitgliedern zur Verfügung gestellt werden. Dabei betont sie, dass der Sektor nach wie vor nicht an Wichtigkeit einbüßt, sondern lediglich alle Interessenträger den Sektor gemeinsam entwickeln sollten, damit das volle Potenzial ausgeschöpft werden könne.
Die Bettenbelegung liege im Jahr 2018 mit 53% immerhin 4 Prozent niedriger als im Vorjahr und sogar 6 Prozent niedriger als im Jahr 2016. „Die Erkenntnis, dass nur etwas mehr als die Hälfte der verfügbaren Betten in Namibia belegt waren, ist besorgniserregend“, schreibt Paetzold. Die Statistik entspringt zwar nur den knapp 120 Gästebetrieben, die als HAN-Mitglieder auch ihre Zahlen der HAN bekanntmachen, doch sei dies immer noch ein überzeugender Vergleich. Der wesentliche Rückgang sei dabei in der ersten Jahreshälfte erfolgt, dagegen habe sich die Besucherzahl in der Hochsaison dann wieder etwas verbessert.
Paetzold ruft alle Betriebe, die mit dem Tourismussektor zusammenhängen auf, ihre Zahlen zu veröffentlichen: „Es gilt die Verschiebungen im Sektor sowie Tendenzen zu erkennen und dazu benötigen wir nicht nur die Information von Gästebetrieben, sondern auch die der Autoverleihe, Reiseunternehmen und-Veranstalter sowie Flug- und Charter-Gesellschaften und allen anderen betroffenen Unternehmen.“ Während Namibia weiterhin als beliebtes Urlaubsziel für das Jahr 2019 gilt, scheine sich dieses Sentiment nicht in den Umsätzen niederzuschlagen. Die Vorbuchungen der großen Tour-Unternehmen würden einen wesentlichen Rückgang anzeigen, während die kleinen Gruppen und Selbstfahrer scheinbar zunähmen.
Laut Paetzold hat der mittlerweile schwierige Buchungsprozess auch zu dem Rückgang beigetragen. Ausländische Reiseberater hätten den Buchungsvorgang als „schwierig“ empfunden und darum seien sie auf andere Ziele in Afrika ausgewichen: Tansania, Kenia, Ruanda und selbst Uganda scheinen sich gut zu machen. Sie sei davon überzeugt, dass dies auf den nationalen Marketing-Haushalt dieses Sektors zurückzuführen sei. Ähnlich verhalte es sich mit den Tierbeständen, die in diesen Ländern ausgeprägt seien. „Dies bleibt wohl die größte Attraktion Afrikas und hat zu dem 6-prozentigen Tourismuswachstum Afrikas beigetragen, wovon die Weltorganisation für Tourismus (UNWTO) berichtet. Das südliche Afrika, einschließlich Südafrika, Botswana, Simbabwe und Sambia, hinkt hinterher“, heißt es ferner.
Unrealistisch hohe Flugpreise könnten eine weitere Erklärung sein: so koste ein Flug normalerweise etwa 700 Euro, doch würden diese Preise in der Hochsaison auf den Preis von 1200 Euro angehoben: „Bei einem Besuch über 12 bis 14 Tage ergibt das knapp 1000 Namibia-Dollar pro Urlaubstag. Da werden es sich manche überlegen, ob sich der weite Anflug lohnt“, meinte die HAN-Geschäftsführerin.
In dem vom namibischen Präsidenten als „Jahr der Abrechnung“ ernannten 2019 wird die HAN ihren Tourismus-Kongress und das Handelsforum dazu benutzen, eine Selbstbetrachtung vorzunehmen. Es gelte frühzeitig die „Schwächen des Systems“ zu analysieren und auszubügeln. Noch gehe es dem Sektor gut, doch dürfe die Infrastruktur nicht „endlos weiterentwickelt und ausgebaut“ werden. Stattdessen sei es an der Zeit, ordentliche Studien vorzunehmen und Systeme sowie Grundsätze unter die Lupe zu nehmen, damit das Angebot rechtzeitig zu Saisonbeginn verbessert und aufgefrischt werden kann.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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