Bergbau schafft mehr Arbeit
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Bergbau schafft mehr Arbeit

Anstieg bei Betriebsunfällen – Minister fordert Wertschöpfung
Clemens von Alten
Von Clemens von Alten, Windhoek



Die gestern geendete Ausstellung sowie die Jahreshauptversammlung des Interessenverbandes haben den Bergbau in den Fokus dieser Woche gerückt: „In diesen ökonomisch schwierigen Zeiten hat sich dieser Sektor erneut als Stützpfeiler der namibischen Wirtschaft behauptet“, erklärt Johan Coetzee, Präsident der Bergbaukammer (Chamber of Mines), in seinem Jahresbericht, der in dieser Woche im Vorfeld der Bergbaumesse in Windhoek veröffentlicht wurde.



Deutlich mehr Arbeitsplätze



Der Bergbau sei im vergangenen Jahr um 12,8 Prozent gewachsen, was sich in einem direkten Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt in Höhe von 12,2 Prozent äußere. „2017 haben die Bergbau- und Explorationsfirmen zusammen 9643 Festangestellte beschäftigt“, heißt es in dem Jahresbericht. „Die Beschäftigung insgesamt, was feste und befristete Arbeitsplätze sowie Auftragnehmer einschließt, ist von 15673 (2016) auf 16905 im vergangenen Jahr gestiegen.“ Diese Summe beinhalte 889 vorübergehende Jobs und 6373 auftragsbedingte Anstellungen.



Auch mehr Unfälle



In seinem Bericht spricht Coetzee den Familien zweier Bergbauangestellten sein Beileid aus, die im vergangenen Jahr durch Betriebsunfälle ihr Leben verloren haben. Der erste Fall soll sich am 19. August auf dem Gelände der Skorpion-Zinkmine nördlich von Rosh Pinah ereignet haben, als sich der Subunternehmer Stepahanus Moore bei Arbeiten eine schwere Kopfverletzung zugezogen habe. Das Opfer sei zunächst in der örtlichen Sidadi-Klinik stabilisiert und anschließend zur Behandlung nach Südafrika transportiert worden. „Trotzdem blieb sein Zustand kritisch und verschlechterte sich zunehmend, bis er schließlich am 25. September verstarb.“ Der zweite Todesfall – ein Angestellter der Firma Best Cheer Investments – habe sich am 2. November auf einem Steinbruch bei Karibib ereignet. „Erastus Mwatukange wurde von einem Radlader überfahren und überlebte den Unfall nicht“, so Coetzee. „Angesichts dieser tragischen Ereignisse strebt die Branche weiterhin das Ziel der Nullmarke an.“



Zudem vermeldet die Bergbaukammer einen allgemeinen, wenn auch geringfügigen Anstieg bei Betriebsunfällen, die anhand verletzungsbedingter Fehltage (Lost-Day Injuries, LDIs) gemessen werden: „Das Gewerbe hat im vergangenen Jahr eine leichte Zunahme der LDI-Fehltage von 47 (2016) auf 48 registriert“, so Coetzee, der diese Statistik in seinem Jahresbericht allerdings relativiert: „Dennoch konnte der Bergbau die Zahl des 2013-Hochs von 88 Fehltagen drastisch reduzieren. Allerdings räumte der Kammerpräsident ein, dass die Zahl der zu dauerhaften Schäden bzw. Behinderungen führenden Verletzungen „erheblich“ von 78 (2016) auf 85 (2017) gestiegen sei.



Politisches Umfeld



Der neue Bergbauminister Tom Alweendo nutzte die Jahreshauptversammlung und die Bergbaumesse nicht nur dazu, sich selbst ein Bild des Gewerbes zu machen, sondern auch, um für die Strategie der Regierung zu werben. Er sei sich bewusst, dass „Minen keine Hersteller und Hersteller keine Minen sind“. „Dennoch bin ich überzeugt, dass der Bergbau eine entscheidende Rolle zu spielen hat, um zu gewährleisten, dass intermediäre Güter und Halbfabrikate produziert werden“, sagte Alweendo in seiner Eröffnungsrede der Expo und unterstrich: „Minen sollten diese Hersteller unterstützen und ihnen ihre Rohstoffe zur Verfügung stellen – natürlich zu Handelsbedingungen.“



Indes sei es die Aufgabe der politischen Führung, ein entsprechendes Umfeld zu schaffen: „Die Regierung wird derweil dafür sorgen, dass das Investitionsklima attraktiv ist und Investoren anlockt, die unsere Rohstoffe zusätzlich aufwerten“, so Alweendo. Vor dem Hintergrund des hiesigen regulatorischen Umfelds erklärt Coetzee: „Die Bergbaukammer ist erleichtert, dass die Regierung in diesem Jahr das Gesetz zur wirtschaftlichem Ermächtigung NEEEF zum Abschluss bringen und dabei die Einwände des Gewerbes berücksichtigen will.“ Ebenso zeigt sich der Kammerpräsident erfreut, dass die Regierung zurückgerudert sei, was „undurchführbare“ und „widersprüchliche“ Vorgaben des Gesetzes zur Investitionsförderung (Namibia Investment Promotion Act, NIPA) angeht.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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