Über die Kunst der Kündigung
Wer glaubt, die wegen Korruption verurteilte Erziehungsministerin Katrina Hanse-Himarwa habe freiwillig das Feld geräumt, sollte sich deren Rücktrittsschreiben samt Reaktion ihres obersten Dienstherrn auf selbiges vergegenwärtigen.
Während sie ihre angeblichen Verdienste hervorhebt, über mutmaßliche Anfeindungen klagt und die Achtung ihrer Privatsphäre einfordert, macht eine Erklärung des Staatshauses deutlich, worum es tatsächlich geht. Darin heißt es, Präsident Hage Geingob hätte angesichts seines Engagements für Transparenz und gegen Korruption keine andere Wahl gehabt, als Hanse-Himarwa des Amtes zu entheben, wenn sie nicht selbst die Reißleine gezogen hätte.
Deutlicher kann man kaum ausdrücken, dass die Ministerin nicht freiwillig kapituliert hat, sondern zur Aufgabe gedrängt werden musste. Dass dies notwendig werden würde, zeichnete sich bereits nach ihrem Schuldspruch ab, den sie fast unbeteiligt lächelnd zur Kenntnis nahm und dessen Tragweite ihr offensichtlich bis heute unbewusst ist.
Zur Erinnerung: Was der Ex-Gouverneurin nachgewiesen wurde sind nicht weniger als Vorteilsannahme zugunsten von Verwandten, Amtsmissbrauch und Falschaussage unter Eides statt. Das mag sich unter dem schwammigen Begriff der Korruption verbergen, ist aber in der Summe kein Kavaliersdelikt, sondern ein Straftatbestand der mit Freiheitsentzug bedroht ist.
Dass sie den längst überfälligen Rücktritt zunächst dennoch ausschließt, grenzt an Größenwahn, maßlose Überheblichkeit und Renitenz am Rande des Realitätsverlusts. Schließlich hat sie unabhängig von einem möglichen Berufungsverfahren sämtliche moralische Autorität, alle Glaubwürdigkeit und jeglichen Respekt verloren, ist von einem Richter als Lügnerin gebrandmarkt und von einigen als Zeugen befragten Kollegen als machtbesessene Intrigantin entlarvt worden.
Wer da noch mit dem Rücktritt zögert oder der juristischen Rehabilitierung kokettiert zeigt, dass er das zu Recht verlorene Amt nie verdient hat.
Marc Springer
Während sie ihre angeblichen Verdienste hervorhebt, über mutmaßliche Anfeindungen klagt und die Achtung ihrer Privatsphäre einfordert, macht eine Erklärung des Staatshauses deutlich, worum es tatsächlich geht. Darin heißt es, Präsident Hage Geingob hätte angesichts seines Engagements für Transparenz und gegen Korruption keine andere Wahl gehabt, als Hanse-Himarwa des Amtes zu entheben, wenn sie nicht selbst die Reißleine gezogen hätte.
Deutlicher kann man kaum ausdrücken, dass die Ministerin nicht freiwillig kapituliert hat, sondern zur Aufgabe gedrängt werden musste. Dass dies notwendig werden würde, zeichnete sich bereits nach ihrem Schuldspruch ab, den sie fast unbeteiligt lächelnd zur Kenntnis nahm und dessen Tragweite ihr offensichtlich bis heute unbewusst ist.
Zur Erinnerung: Was der Ex-Gouverneurin nachgewiesen wurde sind nicht weniger als Vorteilsannahme zugunsten von Verwandten, Amtsmissbrauch und Falschaussage unter Eides statt. Das mag sich unter dem schwammigen Begriff der Korruption verbergen, ist aber in der Summe kein Kavaliersdelikt, sondern ein Straftatbestand der mit Freiheitsentzug bedroht ist.
Dass sie den längst überfälligen Rücktritt zunächst dennoch ausschließt, grenzt an Größenwahn, maßlose Überheblichkeit und Renitenz am Rande des Realitätsverlusts. Schließlich hat sie unabhängig von einem möglichen Berufungsverfahren sämtliche moralische Autorität, alle Glaubwürdigkeit und jeglichen Respekt verloren, ist von einem Richter als Lügnerin gebrandmarkt und von einigen als Zeugen befragten Kollegen als machtbesessene Intrigantin entlarvt worden.
Wer da noch mit dem Rücktritt zögert oder der juristischen Rehabilitierung kokettiert zeigt, dass er das zu Recht verlorene Amt nie verdient hat.
Marc Springer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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