Bedenken wegen Energie und Import
Zementwerk Ohorongo investiert angesichts schwerer Zeiten in die eigene Zukunft
Von Clemens von Alten, Windhoek/Otavi
Die Fabrik stelle aktuell eine Kapitalinvestition in Höhe von mehr als drei Milliarden N$ dar, sagte der Geschäftsführende Direktor von Ohorongo Cement, Hans-Wilhelm Schütte, diese Woche im AZ-Gespräch in Windhoek. „Derzeit haben wir einen guten Absatz, dank großer Infrastrukturprojekte, wie Hafenausbau, Straßenarbeiten und anderen Neuentwicklungen“, erklärte der deutschsprachige Unternehmer, verwies aber auf die spürbare Wirtschaftsflaute: „Laut Schätzungen von Zentralbank und Privatökonomen wird sich die Konjunktur im laufenden Jahr stark verlangsamen, was sich auch im Baugewerbe zeigt: Die Hochrechnungen zeigen 2014 ein Wachstum von 40,6 Prozent - in den Jahren danach geht es allerdings in den Minusbereich.“
Doch auch angesichts besorgniserregender Faktoren, wie der Wasserknappheit, des finanziellen Engpasses der Regierung, fraglicher Gesetzesvorschläge sowie eines rückläufigen Baugewerbes, gibt es zwei Hauptsorgen: Elektrizitätskosten und mögliche Konkurrenz aus dem Ausland.
Wie Schüttre hervorhob, gebe es reichlich Wettbewerb auf dem Zementmarkt im südlichen Afrika: „Angola hat mit vier Fabriken einen Produktionsüberschuss von einer Million Tonnen Zement – ähnlich ist es in Sambia. Südafrika hat nach dem Bau von mehr als zehn Fabriken für die Fußball-WM 2010 einen Überschuss von fünf Mio. Tonnen. Aus China drohen Importe von knapp 800 Mio. Tonnen.“ Diese Situation bereite dem Unternehmen große Sorge, zumal die eigene Kapazität jährlich eine Million Tonnen Zement betrage, die Nachfrage in Namibia aber nur bei 600000 Tonnen liege. Für die Differenz von 400000 Tonnen gebe es angesichts der Konkurrenz nur wenig Exportpotenzial.
Um sich besser auf dem Markt zu positionieren, hat die namibische Ohorongo-Fabrik in eine neue Zementmischanlage, eine dritte Verpackungslinie sowie die Zementterminals investiert. Das diene zur „Abgrenzung der Produkte und Dienstleistungen“, so Schütte.
„Angesichts unseres Bedarfs von 16 Megawatt (MW) bereitet uns die Frage der Energieversorgung großes Kopfzerbrechen“, so Schütte. „Elektrizitätskosten haben an unseren Produktionsausgaben einen Anteil von 22 Prozent und wir müssen jährlich mit Tariferhöhungen im zweistelligen Prozentbereich rechnen.“ Daher will Ohorongo neben der Fabrik nahe Otavi eine 5-MW-Solaranlage errichten, deren Leistung bei Bedarf auf das Doppelte ausgebaut werden könne. „Diese Photovoltaik-Anlage soll Ende kommenden Jahres in Betrieb genommen werden“, so der Ohorongo-Chef.
Doch abgesehen von dem Elektrizitätsbedarf wird in der Zementherstellung auch thermische Energie benötigt, in Form von Brennstoffen wie Kohle oder seit Juli vergangenen Jahres auch Holzspäne. „Wir haben im laufenden Jahr mit Tests begonnen, um auch Abfall einzusetzen“, kündigte Schütte stolz an. „Daraufhin wurde ein Abkommen mit der Müllfirma Rent-A-Drum unterschrieben, die uns ab 2017 durchgehend mit Abfall versorgt, was die Müllhalden entlastet.“
Ferner wurde mitgeteilt, dass nach namibischen Investoren gesucht werde. Es sei beschlossen worden, den Anteil namibischer Teilhaber auf über 30 Prozent auszubauen. Teilhaber sind der Konzern Schwenk (69,83%), die Industrial Development Corporation (14,27%), die Development Bank of Namibia (11,73%) und die Development Bank of Southern Africa (4,17%).
Überdies berichtete Schütte über Änderungen im Vorstand: Beigetreten seien Tania Hangula und Jenny Comalie. Die übrigen Mitglieder seien nach wie vor Gerhard Hirth (Vorsitz), Hans-Wilhelm Schütte, Elise Angula, Gerhard Kaminski, Basil Ford, Stefan Fink und Peter Koepp.
Die Fabrik stelle aktuell eine Kapitalinvestition in Höhe von mehr als drei Milliarden N$ dar, sagte der Geschäftsführende Direktor von Ohorongo Cement, Hans-Wilhelm Schütte, diese Woche im AZ-Gespräch in Windhoek. „Derzeit haben wir einen guten Absatz, dank großer Infrastrukturprojekte, wie Hafenausbau, Straßenarbeiten und anderen Neuentwicklungen“, erklärte der deutschsprachige Unternehmer, verwies aber auf die spürbare Wirtschaftsflaute: „Laut Schätzungen von Zentralbank und Privatökonomen wird sich die Konjunktur im laufenden Jahr stark verlangsamen, was sich auch im Baugewerbe zeigt: Die Hochrechnungen zeigen 2014 ein Wachstum von 40,6 Prozent - in den Jahren danach geht es allerdings in den Minusbereich.“
Doch auch angesichts besorgniserregender Faktoren, wie der Wasserknappheit, des finanziellen Engpasses der Regierung, fraglicher Gesetzesvorschläge sowie eines rückläufigen Baugewerbes, gibt es zwei Hauptsorgen: Elektrizitätskosten und mögliche Konkurrenz aus dem Ausland.
Wie Schüttre hervorhob, gebe es reichlich Wettbewerb auf dem Zementmarkt im südlichen Afrika: „Angola hat mit vier Fabriken einen Produktionsüberschuss von einer Million Tonnen Zement – ähnlich ist es in Sambia. Südafrika hat nach dem Bau von mehr als zehn Fabriken für die Fußball-WM 2010 einen Überschuss von fünf Mio. Tonnen. Aus China drohen Importe von knapp 800 Mio. Tonnen.“ Diese Situation bereite dem Unternehmen große Sorge, zumal die eigene Kapazität jährlich eine Million Tonnen Zement betrage, die Nachfrage in Namibia aber nur bei 600000 Tonnen liege. Für die Differenz von 400000 Tonnen gebe es angesichts der Konkurrenz nur wenig Exportpotenzial.
Um sich besser auf dem Markt zu positionieren, hat die namibische Ohorongo-Fabrik in eine neue Zementmischanlage, eine dritte Verpackungslinie sowie die Zementterminals investiert. Das diene zur „Abgrenzung der Produkte und Dienstleistungen“, so Schütte.
„Angesichts unseres Bedarfs von 16 Megawatt (MW) bereitet uns die Frage der Energieversorgung großes Kopfzerbrechen“, so Schütte. „Elektrizitätskosten haben an unseren Produktionsausgaben einen Anteil von 22 Prozent und wir müssen jährlich mit Tariferhöhungen im zweistelligen Prozentbereich rechnen.“ Daher will Ohorongo neben der Fabrik nahe Otavi eine 5-MW-Solaranlage errichten, deren Leistung bei Bedarf auf das Doppelte ausgebaut werden könne. „Diese Photovoltaik-Anlage soll Ende kommenden Jahres in Betrieb genommen werden“, so der Ohorongo-Chef.
Doch abgesehen von dem Elektrizitätsbedarf wird in der Zementherstellung auch thermische Energie benötigt, in Form von Brennstoffen wie Kohle oder seit Juli vergangenen Jahres auch Holzspäne. „Wir haben im laufenden Jahr mit Tests begonnen, um auch Abfall einzusetzen“, kündigte Schütte stolz an. „Daraufhin wurde ein Abkommen mit der Müllfirma Rent-A-Drum unterschrieben, die uns ab 2017 durchgehend mit Abfall versorgt, was die Müllhalden entlastet.“
Ferner wurde mitgeteilt, dass nach namibischen Investoren gesucht werde. Es sei beschlossen worden, den Anteil namibischer Teilhaber auf über 30 Prozent auszubauen. Teilhaber sind der Konzern Schwenk (69,83%), die Industrial Development Corporation (14,27%), die Development Bank of Namibia (11,73%) und die Development Bank of Southern Africa (4,17%).
Überdies berichtete Schütte über Änderungen im Vorstand: Beigetreten seien Tania Hangula und Jenny Comalie. Die übrigen Mitglieder seien nach wie vor Gerhard Hirth (Vorsitz), Hans-Wilhelm Schütte, Elise Angula, Gerhard Kaminski, Basil Ford, Stefan Fink und Peter Koepp.
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Allgemeine Zeitung
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