BAUM DES MONATS

Der kerbblättrige Rosinenstrauch und die Kreuzbeere

(Grewia avellana und Grewia tenax)
Familie: Tilliaceae - Lindengewächse

Auffallendste Merkmale: sternförmige, leuchtend weiße Blüten; bekannte Veldkost, d.h. G. avellana hat leuchtend rotbraune (später fast schwarze) Beeren, und G. tenax leuchtend orangefarbene, vierlappige Beeren mit einer dünnen Schicht süßlichem Fruchtfleisch um einen kugeligen Kern;

Namen:G.avellana: E: kein Name A. kein Name H. omatakowavatwa; Nd&Ky: omukopakopa. Der Otjihereroname "omatakowavatwa" bedeutet "die Hinterbacken des Sklaven" vielleicht weil Sklaven häufig verprügelt und ihre Hinterbacken deshalb gerötet waren. Der Oshindonga- und Oshikwanyamaname "omukopakopa" ist lautmalerisch für das Geräusch, das zu hören ist, wenn man auf diesen Früchten herumkaut, um das im Verhältnis zum Kern sehr dünne Fruchtfleisch essen zu können. In "Food from the Veld" von W. Fox und M.E. Norwood Young steht: "Es erfordert etwas Geduld und fleißiges Kauen, bis der Nährwert der Grewiafrüchte sich bemerkbar macht. Grewia: benannt nach Nehemia Grew, einem Londoner Arzt, der bereits im Jahre 1682 ein Buch über die Anatomie der Pflanzen geschrieben hat. Der Artname avellana ist von Lateinisch "avellaneus" nämlich Haselnuss abgeleitet und bezieht sich auf die Farbe der reifenden Beeren.


G.tenax: E. small-leafed crossberry; A. kleinblaarkruisbessie H.omundjendjere, N.D. ""nain. Der Artname tenax, bedeutet wie das englische Wort "tenacious" zäh, ausdauernd, festhalten und bezieht sich vermutlich auf die Widerstandsfähigkeit dieser Pflanze. Der Otjoherero Name "omundjendjere" oder auch "omandjembere" umschreibt etwas, das man zunächst vielleicht verachtet, worüber man sich aber, wenn Dürre und Hunger kommen, freut. Und zwar werden diese harten Beeren gesammelt, zerstampft, mit Rinderfett gemischt und getrocknet. So können sie ähnlich wie Biltong, das beliebte Trockenfleisch, lange aufbewahrt werden und wenn man Hunger hat, freut man sich über diesen Vorrat.


Verbreitung: G. avellana: nordöstlichen eines Bogens der etwa von Ruacana bis Leonardville verläuft, nur auf tiefgründigem Sandboden. G. tenax: auf steinigem Gelände vom Kaokoveld bis südöstlich von Keetmanshoop.


Wuchsform und Höhe: G. avellana: mehrstämmige, stark verästelte Sträucher bis 2 m hoch, junge Triebe dicht gelblichbraun behaart, altes Holz braun.


G. tenax: lockerer Strauch mit kleinen dunkelgrün glänzenden Blättern, bis 3 m hoch.


G. avellana - der kerbblättrige Rosinenstrauch: Die symmetrischen beiderseits weich behaarten Blätter sind oberseits dunkelgrün, unterseits heller grün mit gekerbten Rändern, 2-4.5 x 1.5-3 cm). Die Blätter stehen aufrecht an der Pflanze und die gesamte Pflanze erschient im Vergleich zu der umgebenden Vegetation gelblich. Der Strauch wächst in den Laubwäldern (Okavango, Waterberg Plateau) als Unterholz und bildet dort größere Inseln. Die Früchte sind ausgeprägt vierlappig, etwa 2.5 cm im Durchmesser und nur im Vergleich zu anderen Grewiafrüchten - relativ saftig.





Grewia tenax - der Kreuzbeerenstrauch: hat die kleinsten Blätter alles Rosinensträucher. Die Früchte sind auch vierlappig und bestehen aus vier Kernen, die mit einer dünnen Schicht recht trockenem Fruchtfleisch umgeben sind. Die Kerne sind jedoch etwas länglich und schlanker als die der G. avellana. Dadurch erinnern sie in der Form an ein Kreuz.


Blüten beider Arten: leuchtend weiß und sternörmig; die der G. avellana größer als die der G. tenax


Früchte: wie oben; die der G. avellana größer als die der G. tenax.


Nutzen: Die Früchte werden frisch und getrocknet gegessen und lassen sich lange aufbewahren. Deshalb bilden sie einen wichtige Nahrungsquelle für die Bewohner ihrer Verbreitungsgebiete.


Anpflanzen: Dekorative, blattwerfende Sträucher, die früh in der Saison grün werden, mit den bunten Früchten hübsch anzusehen sind und Vögel in den Garten locken. Die reifen Beeren reinigen, im Schatten trocknen, mit hei"em Wasser überbrühen und über Nacht stehen lassen. Am nächsten Morgen in Behälter mit Riviersand säen, mit 5 mm Sand bedecken und feucht halten. Keimt unregelmäßig. Sämlinge in schwarze Plastiksäcke auspflanzen, wenn sie zwei echte Blätter entwickelt haben. Nicht zu viel Wasser geben. Beachten, dass G. avellana tiefgründigen Sand braucht und G. tenax eher steinigen und lehmhaltingen Boden bevorzugt.


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