Autounfall: Polizei untersucht Wilderei
Es war eine Naturschutzbeamtin, die sechs Springböcke von Uis nach Swakopmund transportieren wollte. Das sagte Polizeisprecher Erastus Iikuyu gestern auf Nachfrage der AZ und ergänzte, dass die Polizei einen Fall fahrlässiger Tötung und der Wilderei gegen die Naturschutzbeamtin untersuche.
Laut Iikuyu waren zwei Bakkies mit insgesamt 20 Insassen auf dem Weg nach Uis, derweil die Naturschutzbeamtin in Richtung Henties Bay gefahren war. „Die Personen wollten einer Beerdigung in Uis beiwohnen“, so Iikuyu. In dem ersten Bakkie (Typ Ford) seien elf Personen gereist. Laut dem Fahrer dieses Fahrzeugs ist die Naturschutzbeamtin, die ebenfalls in einem Bakkie fuhr, auf der falschen Straßenseite gefahren. Der Fahrer habe einen Frontalzusammenstoß vermeiden wollen und habe daher das Steuer in der letzten Sekunde herumgerissen. Der Ford-Bakkie habe sich mehrfach neben der Straße überschlagen. Direkt hinter
dem Ford-Bakkie sei ein Nissan-Bakkie mit neun Insassen gewesen, der frontal mit dem Fahrzeug der Naturschutzbeamtin zusammengestoßen sei. Eine 55 Jahre alte Frau ist während des Unfalls sofort ums Leben gekommen, vier Personen wurden schwer und sechs andere leicht verletzt. Die übrigen elf Personen sind mit dem Schrecken davon gekommen.
An der Unfallstelle berichteten Augenzeugen, dass die Naturschutzbeamtin in dem Regierungsfahrzeug (GRN 3414) das Nummernschild entfernen und flüchten wollte. Sie habe sechs Springböcke transportiert. Die Insassen der anderen Fahrzeuge hätten sie allerdings davon abgehalten. „Die Frau hat dann der Polizei gesagt, dass die Naturschutzbehörde die Springböcke konfisziert habe und nach Swakopmund transportieren wollte“, so Iikuyu. Allerdings sei dies im direkten Widerspruch mit den Angaben der Augenzeugen.
Indes haben sieben bewaffnete Täter am Samstag gegen 1 Uhr einen Raubüberfall auf ein Haus in der Walvis Bayer Jan-Jonker-Straße ausgeübt. In der Wohnung schliefen laut Iikuyu sieben chinesische Staatsbürger. Die Täter hätten acht Laptops, sieben Mobiltelefone, einen Koffer mit Wertsachen sowie Bargeld (Euros, Namibia-Dollar, US-Dollar und Yen) gestohlen. Die Ausländer, die seit kurzem in Namibia sind, hätten für jegliche Hinweise eine Belohnung in Höhe von 5000 N$ ausgesetzt.
In dem Walvis Bay Stadtteil Kuisebmond hat sich am Samstagmorgen (gegen 2.30 Uhr) ein tragischer Mord ereignet. Laut Iikuyu hatte ein Mann (46) während einer Party in seinem Haus seinen schlafenden Sohn versehentlich erschossen. „Wir sind noch nicht ganz sicher, was passiert ist. Der Mann war stark angetrunken und kann sich an nichts erinnern“, so Iikuyu.
Von Erwin Leuschner,
Swakopmund/Uis
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Allgemeine Zeitung
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