Aus den Augen aus dem Sinn
Ist die Zwangsräumung ein legitimes Mittel gegen illegale Landnahme oder drakonischer Notbehelf von Stadtverwaltungen, die durch anhaltende Landflucht überfordert sind? Diese Frage stellt sich einmal mehr nach der Demontage einiger Behausungen im Windhoeker Wohnviertel 7de Laan, wo sich wilde Siedler vor rund drei Jahren unerlaubt niedergelassen haben.
Tatsache ist, dass vor allem die Lokalverwaltung der Hauptstadt dem Zuzug arbeitsuchender Einwohner weitgehend ohnmächtig gegenübersteht und Räumungsmaßnahmen auch zur Abschreckung gegen Nachahmer nutzt. Wie sonst lässt sich erklären, dass sie bei der Beseitigung illegal errichteter Baracken gern unzulässige Abkürzungen nimmt und im Umgang mit den Betroffenen besonders unsanft vorgeht?
Wenn so genannte Squatter zur frühen Morgenstunde gewaltsam aus ihren Blechhütten vertrieben werden, wenn ihr Hausrat achtlos im Gelände verstreut bzw. beschädigt und ihre Unterkunft anschließend mittels Planierraube zerstört wird, dann soll dies offenbar auch ein Exempel statuieren. Wenn die Stadtverwaltung dabei wider besseres Wissen ohne Räumungsbefehl agiert, dann soll dies augenfällig auch zeigen, dass sich illegale Siedler nicht auf das Recht verlassen sollen, vor Gericht gehört zu werden.
Was die Stadt als Maßnahme gegen Landbesetzung darstellt, kann wenig mehr als Symbolcharakter haben und als Warnung gegen ländliche Bewohner dienen, die sich ein besseres Leben in der Hauptstadt erträumen. Schließlich werden hier nicht konsequent geltende Gesetze durchgesetzt, sondern bestenfalls willkürlich ein paar illegal erbaute Hütten abgerissen, von denen es in Windhoek tausende gibt.
Marc Springer
Tatsache ist, dass vor allem die Lokalverwaltung der Hauptstadt dem Zuzug arbeitsuchender Einwohner weitgehend ohnmächtig gegenübersteht und Räumungsmaßnahmen auch zur Abschreckung gegen Nachahmer nutzt. Wie sonst lässt sich erklären, dass sie bei der Beseitigung illegal errichteter Baracken gern unzulässige Abkürzungen nimmt und im Umgang mit den Betroffenen besonders unsanft vorgeht?
Wenn so genannte Squatter zur frühen Morgenstunde gewaltsam aus ihren Blechhütten vertrieben werden, wenn ihr Hausrat achtlos im Gelände verstreut bzw. beschädigt und ihre Unterkunft anschließend mittels Planierraube zerstört wird, dann soll dies offenbar auch ein Exempel statuieren. Wenn die Stadtverwaltung dabei wider besseres Wissen ohne Räumungsbefehl agiert, dann soll dies augenfällig auch zeigen, dass sich illegale Siedler nicht auf das Recht verlassen sollen, vor Gericht gehört zu werden.
Was die Stadt als Maßnahme gegen Landbesetzung darstellt, kann wenig mehr als Symbolcharakter haben und als Warnung gegen ländliche Bewohner dienen, die sich ein besseres Leben in der Hauptstadt erträumen. Schließlich werden hier nicht konsequent geltende Gesetze durchgesetzt, sondern bestenfalls willkürlich ein paar illegal erbaute Hütten abgerissen, von denen es in Windhoek tausende gibt.
Marc Springer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen