Anklage lehnt Geständnis ab

Windhoek (ms) - Weil er nicht alle Elemente eines ihm vorgeworfenen Mordes vorbehaltlos zugegeben hat, hat die Staatsanwaltschaft das Geständnis eines Angeklagten verworfen, der seine Freundin zunächst mit einem Messer schwer verletzt und sie am nächsten Tag im Krankenhaus erstochen haben soll.

Laut Strafgesetz ist ein Geständnis nur dann wirksam und eventuell strafmildernd, wenn es vollständig ist und keine Fragen offenlässt. Da diese Voraussetzung laut Anklage im Falle des 25-jährigen Hendrick Nowoseb nicht erfüllt war, wurde sein Geständnis von Staatsanwalt Martino Olivier nicht akzeptiert und stattdessen die Beweisaufnahme mit der Vernehmung des ersten Zeugen eröffnet.

Nowoseb vorgeworfen, am 6. Dezember 2014 seine Freundin Wilhelmina Tsauses in dem Haus ihrer Eltern in Etoshapoort mit einem Messer angegriffen und ihr drei Stichwunden an Kopf, Hals und linkem Oberarm zugefügt zu haben. Laut Anklageschrift wurde das schwer verletzte Opfer wenig später ins Staatskrankenhaus nach Outjo gebracht, nachdem der Täter geflohen war.

Am darauffolgenden Tag soll Nowoseb die Freundin während Besuchszeiten im Hospital geortet und ihr mit einem Küchenmesser eine tiefe Stichwunde in der Brust zugefügt haben. Tsauses wurde kurz darauf von Pflegern stark blutend in ihrem Krankenbett aufgefunden, die ihren kurz darauf eingetretenen Tod jedoch nicht mehr verhindern konnten.

Nowoseb, der sich in einem Gebüsch in Etoshapoort versteckt hatte, wurde kurz darauf festgenommen und befindet sich seither in Untersuchungshaft.