Angula über Kopenhagen entsetzt

Windhoek - Auch Angula hat den Gipfel der vergangenen Woche als "total überlaufen" erfahren. Die dänischen Veranstalter hätten mit 15000 Teilnehmern gerechnet, aber es seien 35000 gekommen. Angula äußerte sich gestern in einem Interview mit der AZ über die grundlegenden Schwierigkeiten der Konferenz und zeigte sich vom Organisationstalent der Veranstalter wenig beeindruckt. Dennoch hat er stellvertretend für Präsident Pohamba das namibische Positionspapier vorgetragen. Die namibische Delegation bestand ferner aus der Umweltministerin Netumbo Nandi-Ndaitwah, aus Parlamentariern, ministeriellen Fachkräften und aus zwei Schülern.
"Ich bin nicht hingefahren, um zu verhandeln, aber wir haben in mehreren Ausschüssen mitgearbeitet", so Angula. Sie trafen auf internationale Meteorologen und auf Kräfte der Weltbank. Namibia hat sich innerhalb der blockfreien Gruppe eingeordnet, die der Premier 77 plus Eins nennt (77 Entwicklungs- und Schwellenländer plus China). Die Gruppe habe die finanziellen Anforderungen der armen Länder formuliert. Die reicheren Länder hätten insgesamt 50 Milliarden US-Dollar pro Jahr in Aussicht gestellt. "Unzureichend!", hätten die Entwicklungsländer protestiert, weil sie von einem Betrag von jährlich100 Milliarden US-Dollar ausgingen.
Als großen Mangel der Organisation und der Koordinierung hat Angula das Versäumnis erfahren, dass die Gastgeber im Vorfeld der Konferenz weder verbindliche materielle Zusagen noch die nationale Selbstverpflichtung zur Beschränkung des Ausstoßes von Kohlenstoff eingeholt haben. Als der Konferenzvorsitzende die Ausschüsse und Kontaktgruppen zusammenstellen wollte, habe es dann nicht nur organisatorische Probleme, sondern auch Misstrauen über die Auswahl der Kräfte gegeben. "Jedes Land hat Versprechen über die Beschränkung der Kohlenstoffmission gegeben", berichtet Angula, aber aus dem Gewirr unkoordinierter Versprechen sei keine verbindliche Richtlinie hervorgegangen. Auch das Problem, wie solche Versprechen verifiziert werden sollen - durch internationale Überwachung oder durch landeseigene Quellen allein - sei nicht gelöst worden.
Immerhin hätten die Delegierten in vier Bereichen etwas auf die Beine gestellt. Es herrsche Konsens, dass die Kohlenstoffemission bis zum Jahr 2020 verbindlich eingeschränkt werden soll. An zweiter Stelle rangiert die internationale Adaptionshilfe zur Linderung der Einwirkung von Dürre, Überschwemmung und Flutgefahr in niedrig gelegenen Küstenregionen. An dritter Stelle erwarten Entwicklungsländer den Transfer von Umwelttechnik. "Wir können es uns nicht leisten, dafür noch Patentrechte zu zahlen." An vierter Stelle ging es um Kapazitäten und direkte Kooperation.
Zu Namibias "Hausaufgaben" rechnet der Premier den dokumentarischen Entwurf von Strategien für Vorbeugemaßnahmen gegen Überschwemmung und gegen Dürreauswirkungen, darunter Frühwarnsysteme. "Dann müssen wir uns um saubere Energieerzeugung kümmern." Erst dann könne man sich um Mittel aus den internationalen Töpfen bemühen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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