Analysten "verblüfft" über starken Rand
Gegenüber dem US-Dollar und Euro hat der Rand (und somit auch der Namibia-Dollar) in relativ kurzer Zeit um durchschnittlich zwölf Prozent zugelegt. Haben sich internationale Investoren zwischen Januar und Anfang Juli "geradezu fluchtartig von der südafrikanischen Währung abgewendet" (FAZ), scheint nun ein Stimmungsumschwung stattgefunden zu haben. Ob dieser allerdings Bestand haben wird, ist laut Analysten sehr fraglich.
So gebe es eine Reihe strukturelle Probleme, die eigentlich gegen eine nachhaltige Erholung der südafrikanischen Währung sprechen sollten. Das hartnäckig hohe Handelsbilanzdefizit am Kap spielt hier genau so eine Rolle wie politische Entwicklungen. Dass nach einer Periode verhältnismäßiger Stabilität ein Machtkampf in der regierenden Partei ANC ausgebrochen ist, aus dem der Populist Jacob Zuma als vorläufiger Sieger hervorgetreten ist, fällt ebenso ins Gewicht sowie Unsicherheiten über die kommenden Präsidentschaftswahlen. Die weltweit publizierte Stromnotlage hat zu einem weiteren Vertrauensschwund in die größte Volkswirtschaft Afrikas geführt. Wichtigster Faktor bleibt aber die von der Kreditkrise in den USA hervorgerufene Riskoaversion internationaler Anleger. "Der Wechselkurs des Rand wurde in den vergangenen Jahren wiederholt von großen ausländischen Portfolio-Investitionen (internationales Kapital, das an der Johannesburger Börse eingesetzt wird, d. Red.) gestützt. Diese sind im Zuge der Finanzkrise fast komplett ausgetrocknet. Dass der Rand zuletzt trotzdem so stark zugelegt hat, ist verblüffend", so eine aktuelle Analyse der südafrikanischen Rand Merchant Bank (RMB).
Einige Beobachter machen die Rückkehr der so genannten Carry Trades für den Höhenflug des Rand verantwortlich. "Die Carry Trades haben in den vergangenen Monaten aufgrund der gestiegenen Risikoaversion internationaler Anleger stark nachgelassen. Möglicherweise kommen Devisenmärkte mit verhältnismäßig hohen Renditen nun wieder verstärkt ins Visier von Spekulanten", so RMB. Carry Trades sind Transaktionen, bei denen institutionelle Investoren in den USA, Europa und vor allem Japan Kapital aufnehmen und dieses Kapital an den höherverzinslichen Märkten der Schwellenländer anlegen. Durch die gestiegenen Zinsen am Kap ist die Zinsdifferenz zwischen Rand und US-Dollar sowie Euro weiter gewachsen. Aus einer reinen Renditeperspektive dürfte der Rand für Spekulanten daher wieder interessanter geworden sein.
Ferner meinen einige Beobachter, dass möglicherweise eine bevorstehende große Direktinvestition aus Europa in die südafrikanische Wirtschaft dem Wechselkurs Auftrieb gebe. So hat der südafrikanische Festnetzanbieter Telkom vor einigen Wochen bekannt gemacht, dass er seine Beteiligung am Mobilfunkanbieter Vodacom verkleinern oder sogar komplett verkaufen wolle. Als größter Abnehmer kommt hier der britische Mobilfunkgigant Vodafone in Frage, der 50 Prozent des Stammkapitals von Vodacom hält. Sollte Vodafone seine Beteiligung an Vodacom aufstocken, würde dies etliche Milliarden Rand kosten und somit die Rand-Nachfrage auf den Devisenmärkten stark ankurbeln.
Der Rand ist eine der Währungen, die weltweit am stärksten auf Veränderungen in der Risikoneigung reagiert. In dieser Hinsicht gab es zuletzt etwas Rückenwind. "Sorgte das Inflationsgespenst in den vergangenen Wochen und Monaten für Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten, so scheint es zumindest kurzfristig seine ,abschreckende Wirkung' zu verlieren. Die Märkte blicken auf die fallenden Preise bei Öl und Rohstoffen und gehen offensichtlich davon aus, dass sie weiter fallen", kommentiert die FAZ.
So gebe es eine Reihe strukturelle Probleme, die eigentlich gegen eine nachhaltige Erholung der südafrikanischen Währung sprechen sollten. Das hartnäckig hohe Handelsbilanzdefizit am Kap spielt hier genau so eine Rolle wie politische Entwicklungen. Dass nach einer Periode verhältnismäßiger Stabilität ein Machtkampf in der regierenden Partei ANC ausgebrochen ist, aus dem der Populist Jacob Zuma als vorläufiger Sieger hervorgetreten ist, fällt ebenso ins Gewicht sowie Unsicherheiten über die kommenden Präsidentschaftswahlen. Die weltweit publizierte Stromnotlage hat zu einem weiteren Vertrauensschwund in die größte Volkswirtschaft Afrikas geführt. Wichtigster Faktor bleibt aber die von der Kreditkrise in den USA hervorgerufene Riskoaversion internationaler Anleger. "Der Wechselkurs des Rand wurde in den vergangenen Jahren wiederholt von großen ausländischen Portfolio-Investitionen (internationales Kapital, das an der Johannesburger Börse eingesetzt wird, d. Red.) gestützt. Diese sind im Zuge der Finanzkrise fast komplett ausgetrocknet. Dass der Rand zuletzt trotzdem so stark zugelegt hat, ist verblüffend", so eine aktuelle Analyse der südafrikanischen Rand Merchant Bank (RMB).
Einige Beobachter machen die Rückkehr der so genannten Carry Trades für den Höhenflug des Rand verantwortlich. "Die Carry Trades haben in den vergangenen Monaten aufgrund der gestiegenen Risikoaversion internationaler Anleger stark nachgelassen. Möglicherweise kommen Devisenmärkte mit verhältnismäßig hohen Renditen nun wieder verstärkt ins Visier von Spekulanten", so RMB. Carry Trades sind Transaktionen, bei denen institutionelle Investoren in den USA, Europa und vor allem Japan Kapital aufnehmen und dieses Kapital an den höherverzinslichen Märkten der Schwellenländer anlegen. Durch die gestiegenen Zinsen am Kap ist die Zinsdifferenz zwischen Rand und US-Dollar sowie Euro weiter gewachsen. Aus einer reinen Renditeperspektive dürfte der Rand für Spekulanten daher wieder interessanter geworden sein.
Ferner meinen einige Beobachter, dass möglicherweise eine bevorstehende große Direktinvestition aus Europa in die südafrikanische Wirtschaft dem Wechselkurs Auftrieb gebe. So hat der südafrikanische Festnetzanbieter Telkom vor einigen Wochen bekannt gemacht, dass er seine Beteiligung am Mobilfunkanbieter Vodacom verkleinern oder sogar komplett verkaufen wolle. Als größter Abnehmer kommt hier der britische Mobilfunkgigant Vodafone in Frage, der 50 Prozent des Stammkapitals von Vodacom hält. Sollte Vodafone seine Beteiligung an Vodacom aufstocken, würde dies etliche Milliarden Rand kosten und somit die Rand-Nachfrage auf den Devisenmärkten stark ankurbeln.
Der Rand ist eine der Währungen, die weltweit am stärksten auf Veränderungen in der Risikoneigung reagiert. In dieser Hinsicht gab es zuletzt etwas Rückenwind. "Sorgte das Inflationsgespenst in den vergangenen Wochen und Monaten für Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten, so scheint es zumindest kurzfristig seine ,abschreckende Wirkung' zu verlieren. Die Märkte blicken auf die fallenden Preise bei Öl und Rohstoffen und gehen offensichtlich davon aus, dass sie weiter fallen", kommentiert die FAZ.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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