Afrikas Zukunftschancen in der Welt

Erhöhter Landwirtschaftsertrag und verbesserte Bildung gefordert
Frank Steffen
Von Frank Steffen, Windhoek

Die NMH-Verlagsgruppe hatte am Freitag einige Geschäftsleute zu einem Arbeitsfrühstück eingeladen, bei welchem sie ihre Migrationsstrategie in die elektronische Medienlandschaft bekanntmachte. Unter der Fahne der zweiwöchentlichen Publikation „Business7“, war dieses das erste von insgesamt sieben Wirtschaftsvorträgen, welche die NMH in dem Zeitraum Februar bis Dezember 2017, mit Hauptthema „Afrika in der Welt“, anbieten wird. „Die NMH ist sich darüber im Klaren, dass weder das Print-Media noch die elektronischen Medien exklusiv voneinander existieren sollten. Als einzelne Medien fehlt ihnen die Gesamtheit des Angebots, welches NMH durch seine drei Tageszeitungen und Spezialausgaben - worunter die Business7 - kombiniert mit dem Gruppen-zugehörigen Medienspezialisten „InTouch“ und der Druckerei „Newsprint“ anbieten kann“, erklärte NMH-Geschäftsführer Albé Botha anfangs und führte die neuesten Entwicklungen vor, welche stark mit der elektronischen Plattform „MyInfo“ integriert seien, wodurch die NMH seine Kunden informieren will.

Theo Vorster, Marktanalyst und Mitbegründer der Firma Galileo Capital in Südafrika, gab indes als Gastsprecher seine Meinung zu den Zukunftsaussichten des afrikanischen Kontinents. Er ging dabei näher auf die Wirtschaftsmöglichkeiten Sub-Sahara Afrikas ein und betonte den Einfluss Südafrikas als Wirtschaftsmotor. Laut Vorster ist Präsident Zuma momentan unberechenbar, weil ihm nach einer Amtsübergabe, die Konsequenzen von 783 Korruptionsklagen winken würden. „Wenn Südafrika dieses Kapitel abgeschlossen hat, wird es der Region besser gehen“, zeigte sich Vorster überzeugt und erkennt Gründe für eine bessere Zukunft: „Vergleicht man das afrikanische BIP von 587 Milliarden USD mit den 814 Millionen Einwohnern aus dem Jahre 2000, ergibt dies ein BIP pro Einwohner von 721 USD pro Jahr. Im Jahre 2011 ergibt die gleiche Rechnung, dass das BIP von 1,855 Billionen USD gegenüber den 1,071 Milliarden Einwohnern, ein BIP von 1730 USD pro Einwohner pro Jahr ergibt. Und im Jahr 2013 ergibt die Rechnung sogar 1866 USD pro Einwohner pro Jahr, bei einem BIP von 2,103 Billionen USD gegenüber 1,127 Milliarden Einwohnern. Im Jahr 2000 galten wir als verlorener Kontinent; heute hat Afrika ein riesiges Investmentpotenzial.“ Afrika sei dabei eine nie dagewesene Mittelschicht zu entwickeln: „Bildungssysteme bringen noch viele erwerbsunfähige Schulabgänger hervor, aber immerhin 70% der südafrikanischen Studenten sind mittlerweile farbige Schüler. Afrikaner älter als 65 Jahre, sind zu mehr als 50% Analphabeten, während 40% bis 100% der jungen Menschen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren, lesen und schreiben können.“

Bisher lagen landwirtschaftliche Erträge in Afrika bis zu fünf Mal niedriger als die Erträge Amerikas. Vorster stellt die damit verbundenen Möglichkeiten in Aussicht, wenn Bauern in Zukunft besser geschult werden. „Eine verfünffachte Leistung ist Wunschdenken, aber man stelle sich vor, was eine Verdopplung für unsere Wirtschaft bedeuten würde?“ fragte Vorster und gab zu bedenken, dass Chinas Erfolg auf konstantem Wachstum beruht habe. Ein vermindertes Wachstum von nur 7% würde zu einer Verdopplung von Chinas Wirtschaft in den Jahren 2010 bis 2020 führen. Korrektes Wirtschaftsdenken kombiniert mit einem sinnvollen Bildungssystem, würde viele Möglichkeiten öffnen, denn 50% des Welt-BIPs wird von 12% der Menschheit in den Erste-Welt-Ländern geschaffen!“ Er zeigte sich besorgt über die Tatsache, dass Technologie Grenzen überwindet und der Mensch ausgerechnet jetzt mit einem populistischen Nationaldenken neue Schranken erbaut.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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