Affront als Privileg
In der Serie chronischer Provokation der Gewerkschaften tut sich mit einer neuen Variante die Namibia National Farmworkers Union, NNFW, hervor. Die Verständigung zwischen den Interessenträgern der Farmarbeit hat mit dem jüngsten Arbeitgeber-Kongress des Landwirtschaftssektors den Nullpunkt erreicht.
Man muss sich die Tragweite der Gleichgültigkeit der Landarbeiterorganisation eines Alfred Angula erst einmal vergegenwärtigen, um Worte für einen derartigen Affront gegenüber den Partnern im vielbeschworenen Dreierbündnis - Arbeitgeber, -nehmer und Staat - zu finden. Es treten die Arbeitgeber der kommerziellen Farmwirtschaft mit dem Staat zusammen, um über ein Kernanliegen, ja über die Existenzgrundlage zigtausender Landarbeiter zu beraten - nämlich Mindestlöhne, die die Regierung als Existenznorm zur sozialen Stabilisierung in einem schwer durchschaubaren Sektor einführen will. Und die Betroffenen, schlimmer noch, ihre gewählten Interessenvertreter, nämlich die Gewerkschaftsbosse selbiger Landarbeiter, nehmen ihr Interesse, ihr Mitsprache- und Einspruchsrecht nicht wahr. Alfred Angula hat in seiner Abwesenheit nicht einmal eine Rede verlesen lassen oder dem Kongressvorsitz eine glaubwürdige Entschuldigung für das Desinteresse seiner Organisation angeboten. Ist die Abwesenheit Angulas und seiner Genossen ein Indiz, für Mangel an Reife und an Verantwortungsbewusstsein für die Probleme der Landarbeiter?
Zyniker meinen, es hätte beim Kongress einer "Pavian" schreien sollen, um Angula mobil zu machen - die vermeintliche Verwendung dieses Begriffs vor einem Publikum auf dem Land hat im letzten Jahr die Gewerkschaft Angulas zu wochenlangen Aktionen angeregt, die viel Publizität erzeugt, aber für die Farmarbeiter wieder einmal nichts Konkretes eingebracht haben.
Mit Zynismus und Affront ist jedoch nichts zu erreichen. Das musste selbst Arbeitsminister Toivo ya Toivo in dieser Woche eingestehen, nachdem er die Abwesenheit der Farmarbeitergewerkschaft zunächst den weißen Anwesenden (Arbeitgebern) allein zum Vorwurf machen wollte.
Der Kongress zur Beratung über Mindestlöhne der Farmarbeiter war seit Monaten angekündigt. Selbst für den Fall, dass Alfred Angula und seine Genossen tatsächlich wichtigere Geschäfte zu erledigen hatten, als sich um die eigentlichen Interessen ihrer Schutzbefohlenen zu sorgen, war es dennoch ihre erste Pflicht, wenigstens ein paar abkömmliche Vertreter und einen Führer aus dem Dachverband Namibischer Gewerkschaften, NUNW, vertretungsweise zu dem Kongress abzuordnen.
Muss zu einer solchen Pflichtauffassung erst wieder jemand herangezogen werden, um den Gewerkschaftsführern auf "paternalistisch-kolonialistische" Weise die Leviten zu lesen?
Solange sich irgendeine Seite im sozialen Dreierbündnis die Dreistigkeit anmaßt, Affront und Schlamperei als Privileg zu beanspruchen, bleibt der Erfolg zuerst für die Arbeiter selbst und am Ende für alle aus.
Man muss sich die Tragweite der Gleichgültigkeit der Landarbeiterorganisation eines Alfred Angula erst einmal vergegenwärtigen, um Worte für einen derartigen Affront gegenüber den Partnern im vielbeschworenen Dreierbündnis - Arbeitgeber, -nehmer und Staat - zu finden. Es treten die Arbeitgeber der kommerziellen Farmwirtschaft mit dem Staat zusammen, um über ein Kernanliegen, ja über die Existenzgrundlage zigtausender Landarbeiter zu beraten - nämlich Mindestlöhne, die die Regierung als Existenznorm zur sozialen Stabilisierung in einem schwer durchschaubaren Sektor einführen will. Und die Betroffenen, schlimmer noch, ihre gewählten Interessenvertreter, nämlich die Gewerkschaftsbosse selbiger Landarbeiter, nehmen ihr Interesse, ihr Mitsprache- und Einspruchsrecht nicht wahr. Alfred Angula hat in seiner Abwesenheit nicht einmal eine Rede verlesen lassen oder dem Kongressvorsitz eine glaubwürdige Entschuldigung für das Desinteresse seiner Organisation angeboten. Ist die Abwesenheit Angulas und seiner Genossen ein Indiz, für Mangel an Reife und an Verantwortungsbewusstsein für die Probleme der Landarbeiter?
Zyniker meinen, es hätte beim Kongress einer "Pavian" schreien sollen, um Angula mobil zu machen - die vermeintliche Verwendung dieses Begriffs vor einem Publikum auf dem Land hat im letzten Jahr die Gewerkschaft Angulas zu wochenlangen Aktionen angeregt, die viel Publizität erzeugt, aber für die Farmarbeiter wieder einmal nichts Konkretes eingebracht haben.
Mit Zynismus und Affront ist jedoch nichts zu erreichen. Das musste selbst Arbeitsminister Toivo ya Toivo in dieser Woche eingestehen, nachdem er die Abwesenheit der Farmarbeitergewerkschaft zunächst den weißen Anwesenden (Arbeitgebern) allein zum Vorwurf machen wollte.
Der Kongress zur Beratung über Mindestlöhne der Farmarbeiter war seit Monaten angekündigt. Selbst für den Fall, dass Alfred Angula und seine Genossen tatsächlich wichtigere Geschäfte zu erledigen hatten, als sich um die eigentlichen Interessen ihrer Schutzbefohlenen zu sorgen, war es dennoch ihre erste Pflicht, wenigstens ein paar abkömmliche Vertreter und einen Führer aus dem Dachverband Namibischer Gewerkschaften, NUNW, vertretungsweise zu dem Kongress abzuordnen.
Muss zu einer solchen Pflichtauffassung erst wieder jemand herangezogen werden, um den Gewerkschaftsführern auf "paternalistisch-kolonialistische" Weise die Leviten zu lesen?
Solange sich irgendeine Seite im sozialen Dreierbündnis die Dreistigkeit anmaßt, Affront und Schlamperei als Privileg zu beanspruchen, bleibt der Erfolg zuerst für die Arbeiter selbst und am Ende für alle aus.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen