Abgeschobene Verantwortung

In Fragen der Bildung wird die Zukunft unseres Landes billig aufs Spiel gesetzt. Zählen wir mal auf: Ein Erziehungssystem, welches nicht den Ansprüchen der Berufswelt genügt. Ein Bildungsministerium, welches sich in Halbwahrheiten übt und Prüfungsergebnisse verschönt. Pädagogen, die sich teils im Voraus mit Gewerkschaften auf Streiks einigen und sich ständig mit mehr Gehalt und Rechten hofieren lassen, ohne entsprechend verbesserte Leistungen (es wird weitergemotzt, kaum dass der Streik beendet ist)! Das Bildungsgesetz ist dermaßen dämlich geschrieben, dass dem Kind neun Jahre lang die Versetzung automatisch gewährleistet wird und sein aufgeschobener Analphabetismus nach zehn Jahren rausgeworfenen Geldes offenbart wird! Danach gehen Eltern, welche sich zum Teil in den vorangegangenen neun Jahren, keinen Deut um das Zeugnis ihres Goldstücks gekümmert habe, auf die Barrikaden. Weil der politische Druck daraufhin zunimmt, wird das Versetzungsniveau weiter vermindert und der Kreis schließt sich, denn noch weniger ordentlich ausgebildete junge Erwachsene treten in das Berufsleben. Damit die Sauerei wohl vollends abgerundet werden kann und nicht „aufgedeckt“ wird, erlaubt das Innenministerium keinem ausländischen Fachmann die Arbeitsgenehmigung in Namibia. Somit muss sich die Geschäftswelt mit den teuer-bezahlten und nutzlosen Arbeitskräften abfinden (bzw. abrackern und zurechtfinden).

Aber scheinbar sind die Schadensträger damit zufrieden, denn keine Vereinigung oder Innung kann Zahlen und fundierte Argumente vorlegen, wodurch sie mal mit der Faust auf den Tisch hauen könnten. Nein, jeder schiebt die Verantwortung auf den Nächsten!

Von Frank Steffen